TLZ: Bunjaku erzwingt das späte Glück
Erfurt. (tlz) Manchmal reicht auch eine simple Erklärung. "Der Unterschied heute", sagt Albert Bunjaku, "im Vergleich zu Stuttgart war, dass wir ein Tor mehr geschossen haben." Der Schweizer hatte mit seinem Last-Minute-Treffer in der Nachspielzeit allen Grund zur Freude. Grund zur Zufriedenheit aber hatte im Lager der Rot-Weißen kaum einer. Die glücklichere Mannschaft habe gewonnen, nicht die bessere. So sah es Karsten Baumann, der vor allem die erste Halbzeit seiner Mannen als "Zumutung für die Fans" empfand.
Der Sieg war im Vorfeld gegen das Tabellenschlusslicht fest eingeplant. Und es fing auch so an, wie sich das die RWE-Anhänger vorgestellt hatten. 7. Minute: Musterpass von Denis Wolf von der rechten Seite, auf Thorsten Judt, der mit dem linken Fuß abzieht und trifft. Normalerweise baut ein solcher Treffer den Gastgeber auf und lässt eine bislang nur mit einem Zähler dastehende Truppe wie die Kickers verzagen. Denkste!
Deren Trainer Steffen Minkwitz hatte sie alle überrascht im Lager des FC Rot-Weiß. Der frühere Magdeburger schickte ein Fünfer-Mittelfeld auf den Rasen, das den Gastgebern schwer zu schaffen machte. "Wir sind mit dieser taktischen Marschroute trotz Ansprache vor dem Spiel nicht klar gekommen", gab Baumann später zu.
Nachdem Bastian Pinske noch aus 18 Metern Kickers-Keeper Manuel Salz geprüft hatte (10.), schlug der Konter über Michael Schürg und den platzierten Kopfball des kleinen Dirk Elmar Prediger im Erfurter Kasten ein. Erfurts Unordnung war nun perfekt. "Die hatten im Mittelfeld immer eine Anspielstation mehr als wir", sah es Bunjaku richtig. Das beste am Spiel vor dem Pausenpfiff war aus Erfurter Sicht noch das Ergebnis. Karsten Baumann hatte die Pfiffe der Fans beim Gang in die Kabine registriert. Entsprechend fiel seine Ansprache zur Pause auch aus.
Minkwitz entlassen
Weil spielerisch gegen die Kickers kaum etwas ging, war nach dem Wechsel Kampfgeist gefragt. Und genau diesen zeigte Rot-Weiß gegen die Schwaben, die ihrerseits aber immer dagegen hielten. Ein Fakt, der den jungen Thomas Gorniak völlig überforderte. Der Bremer zeigte insgesamt neun Mal Gelb (in drei Drittligaspielen hat er damit 16 gelbe Karten gezückt) und scheute sich sogar davor, nach rüden Attacken gegen Thiago Rockenbach da Silva (57.) und Alexander Schnetzler (90.+1) die Kickersspieler Ralf Kettermann und Thorsten Reiß vom Platz zu stellen. Dafür schickte der 28-Jährige Karsten Baumann auf die Tribüne, weil dieser sich lautstark über das rüde Foul am Brasilianer beschwert hatte.
Baumann sah nun, wie seine Spieler aufdrehten und mehr und mehr zu Chancen kamen. Nach Schnetzlers Ecke köpfte zunächst Samil Cinaz an die Latte, beim Nachschuss klärte Kettermann gegen Massimo Cannizzaro auf der Linie (63.). Wenig später dann die Führung durch Rockenbach da Silva nach Vorarbeit von Bunjaku.
Alles schien nun auf Sieg zu deuten. Doch Gorniak entschied kurz vor dem Abpfiff bei einem angeblichen Handspiel von Norman Loose auf Strafstoß, den Josip Landeka glücklich verwandelte (87.). Doch in der Nachspielzeit erzwang Bunjaku mit Saisontor Nummer drei doch noch das Glück. "Ich bin froh über die drei Punkte. Aber einen solchen Spielverlauf brauche ich nicht noch einmal", atmete Karsten Baumann nach dem Abpfiff tief durch. Dessen Stuttgarter Kollege musste wenige Stunden später seinen Hut nehmen und wurde durch Edgar Schmitt ersetzt.
Erfurt: Orlishausen - Schnetzler, Pohl (32. Möckel), Loose, Pinske - Wolf (72. Semmer), Cinaz, Rockenbach da Silva (84. Peßolat), Judt - Cannizzaro, Bunjaku.
Stuttgart: Salz - Mann, Härter, Rapp - Traut, Rosen, Kettemann (83. Tucci), Prediger (83. Reiß), Landeka - Gambo (72. Smeekes), Schürg.
Schiedsrichter: Gorniak (Bremen). Zuschauer: 5429. Tore: 1:0 Judt (7.), 1:1 Prediger (11.), 2:1 Rockenbach da Silva (67.), 2:2 Landeka (87./Handelfmeter), 3:2 Bunjaku (90.+2).
21.09.2008 Von Thomas Czekalla
Quelle: http://www.tlz.de
____________________________________________________
TLZ: Bastian Pinske: "Sieg nimmt uns den Druck vor Fortuna"
Hat sich am Ende das Glück oder die Qualität durchgesetzt?
Von beidem etwas. Sicher gehört etwas Glück dazu, wenn man in der Nachspielzeit den Siegtreffer macht. Aber vor allem in der zweiten Halbzeit haben wir auch Qualitäten bewiesen. Denn Stuttgart hat hier nie und nimmer wie ein Tabellenletzter gespielt.
Was war in der ersten Halbzeit los?
Stuttgart hat uns mit seiner taktischen Ausrichtung zu schaffen gemacht, zudem haben wir da kaum gekämpft. Die waren immer einen Tick schneller als wir.
Hat die frühe Führung keine Sicherheit verliehen?
Anscheinend nicht, zumal die Kickers ja auch schnell zum Ausgleich gekommen sind. Es hat sich gezeigt, dass man in dieser Liga selbst gegen einen Tabellenletzten keine Selbstläufer hat. Wenn man nicht kämpft, wie wir vor der Pause, verlierst du so ein Spiel sogar.
Möchten Sie ein paar Worte zum Schiedsrichter verlieren?
Besser nicht! Ich gehöre zwar zu den wenigen Spielern, die kein Gelb gesehen haben, aber meine Meinung über ihn würde nur negativ ausfallen.
Am Sonnabend geht es nach Düsseldorf. Ein anderes Kaliber als Stuttgart ...
In dieser Liga ist alles so ausgeglichen. Wichtig war, dass wir heute die drei Punkte geholt haben, die wir in Paderborn unglücklich abgegeben haben. Das nimmt uns auch etwas Druck vor dem kommenden Spiel. Das fängt wie jedes mit 0:0 an.
21.09.2008 Von Thomas Czekalla
Quelle: http://www.tlz.de
_____________________________________________________
TLZ: Erste Hälfte eine "Katastrophe"
Dresden. (tlz/ra) Der FC Rot-Weiß II bleibt auswärts in der noch jungen Saison weiter in Punktelieferant. Gestern setzte es für das Team von Albert Krebs bei Borea Dresden eine derbe 1: 4-Niederlage.
Vor allem die erste Halbzeit seiner Spieler brachte Krebs schier auf die Palme. Nicht eine einzige Chance gab es da für die Rot-Weißen, die sich gleich bei den ersten beiden Angriffen der Sachsen zwei Gegentreffer einfingen (2., 14.). Kurz vor der Pause erhöhte Dresden noch auf 3:0. Glück für Rot-Weiß II, dass es bis zum Halbzeitpfiff kein Debakel gab. "Diese 45 Minuten waren eine Katastrophe. Da hat jeder nur für sich gespielt", schimpfte Krebs.
Etwas besser lief es dann nach der Pausenansprache im zweiten Durchgang. Die Gastgeber schalteten nun einen Gang zurück und schon gab es die erste Möglichkeit für den Gast, als es Ströhl mit einem Schuss probierte (47.). Stenzel verkürzte später mit einem Schuss aus 20 Metern nach Freistoßvorlage von Carolus. Es war die beste Szene der beiden Profis, die ansonsten eher blass blieben. Nachdem sich Kapitän Heim in der 72. Minute nach wiederholtem Foulspiel die Ampelkarte einfing, musste Rot-Weiß II die Schlussphase in Unterzahl angehen. Dennoch hatte man weitere Chancen (Sarvan 75., Stenzel 80., Ivanov (81.). Doch die Gastgeber erhöhten in der Nachspielzeit durch den Ex-Erfurter Seifert noch auf 4:1.
Erfurt II: Bach - Mees, Heim, Nowak (46. Strauß), Dausel - Stenzel, Ernst (20. Eckermann), Carolus - Ströhl (60. Habichhorst) - Ivanov, Sarvan.
Schiedsrichter: Koslowski (Berlin) - Tore: 1:0 Oers (2.), 2:0 Georgi (14.), 3:0 Talke (38.), 3:1 Stenzel (62.), 4:1 Seifert (90. +2). Gelb-Rote Karte: Heim (72.).
21.09.2008
Quelle: http://www.tlz.de
Erfurt. (tlz) Manchmal reicht auch eine simple Erklärung. "Der Unterschied heute", sagt Albert Bunjaku, "im Vergleich zu Stuttgart war, dass wir ein Tor mehr geschossen haben." Der Schweizer hatte mit seinem Last-Minute-Treffer in der Nachspielzeit allen Grund zur Freude. Grund zur Zufriedenheit aber hatte im Lager der Rot-Weißen kaum einer. Die glücklichere Mannschaft habe gewonnen, nicht die bessere. So sah es Karsten Baumann, der vor allem die erste Halbzeit seiner Mannen als "Zumutung für die Fans" empfand.
Der Sieg war im Vorfeld gegen das Tabellenschlusslicht fest eingeplant. Und es fing auch so an, wie sich das die RWE-Anhänger vorgestellt hatten. 7. Minute: Musterpass von Denis Wolf von der rechten Seite, auf Thorsten Judt, der mit dem linken Fuß abzieht und trifft. Normalerweise baut ein solcher Treffer den Gastgeber auf und lässt eine bislang nur mit einem Zähler dastehende Truppe wie die Kickers verzagen. Denkste!
Deren Trainer Steffen Minkwitz hatte sie alle überrascht im Lager des FC Rot-Weiß. Der frühere Magdeburger schickte ein Fünfer-Mittelfeld auf den Rasen, das den Gastgebern schwer zu schaffen machte. "Wir sind mit dieser taktischen Marschroute trotz Ansprache vor dem Spiel nicht klar gekommen", gab Baumann später zu.
Nachdem Bastian Pinske noch aus 18 Metern Kickers-Keeper Manuel Salz geprüft hatte (10.), schlug der Konter über Michael Schürg und den platzierten Kopfball des kleinen Dirk Elmar Prediger im Erfurter Kasten ein. Erfurts Unordnung war nun perfekt. "Die hatten im Mittelfeld immer eine Anspielstation mehr als wir", sah es Bunjaku richtig. Das beste am Spiel vor dem Pausenpfiff war aus Erfurter Sicht noch das Ergebnis. Karsten Baumann hatte die Pfiffe der Fans beim Gang in die Kabine registriert. Entsprechend fiel seine Ansprache zur Pause auch aus.
Minkwitz entlassen
Weil spielerisch gegen die Kickers kaum etwas ging, war nach dem Wechsel Kampfgeist gefragt. Und genau diesen zeigte Rot-Weiß gegen die Schwaben, die ihrerseits aber immer dagegen hielten. Ein Fakt, der den jungen Thomas Gorniak völlig überforderte. Der Bremer zeigte insgesamt neun Mal Gelb (in drei Drittligaspielen hat er damit 16 gelbe Karten gezückt) und scheute sich sogar davor, nach rüden Attacken gegen Thiago Rockenbach da Silva (57.) und Alexander Schnetzler (90.+1) die Kickersspieler Ralf Kettermann und Thorsten Reiß vom Platz zu stellen. Dafür schickte der 28-Jährige Karsten Baumann auf die Tribüne, weil dieser sich lautstark über das rüde Foul am Brasilianer beschwert hatte.
Baumann sah nun, wie seine Spieler aufdrehten und mehr und mehr zu Chancen kamen. Nach Schnetzlers Ecke köpfte zunächst Samil Cinaz an die Latte, beim Nachschuss klärte Kettermann gegen Massimo Cannizzaro auf der Linie (63.). Wenig später dann die Führung durch Rockenbach da Silva nach Vorarbeit von Bunjaku.
Alles schien nun auf Sieg zu deuten. Doch Gorniak entschied kurz vor dem Abpfiff bei einem angeblichen Handspiel von Norman Loose auf Strafstoß, den Josip Landeka glücklich verwandelte (87.). Doch in der Nachspielzeit erzwang Bunjaku mit Saisontor Nummer drei doch noch das Glück. "Ich bin froh über die drei Punkte. Aber einen solchen Spielverlauf brauche ich nicht noch einmal", atmete Karsten Baumann nach dem Abpfiff tief durch. Dessen Stuttgarter Kollege musste wenige Stunden später seinen Hut nehmen und wurde durch Edgar Schmitt ersetzt.
Erfurt: Orlishausen - Schnetzler, Pohl (32. Möckel), Loose, Pinske - Wolf (72. Semmer), Cinaz, Rockenbach da Silva (84. Peßolat), Judt - Cannizzaro, Bunjaku.
Stuttgart: Salz - Mann, Härter, Rapp - Traut, Rosen, Kettemann (83. Tucci), Prediger (83. Reiß), Landeka - Gambo (72. Smeekes), Schürg.
Schiedsrichter: Gorniak (Bremen). Zuschauer: 5429. Tore: 1:0 Judt (7.), 1:1 Prediger (11.), 2:1 Rockenbach da Silva (67.), 2:2 Landeka (87./Handelfmeter), 3:2 Bunjaku (90.+2).
21.09.2008 Von Thomas Czekalla
Quelle: http://www.tlz.de
____________________________________________________
TLZ: Bastian Pinske: "Sieg nimmt uns den Druck vor Fortuna"
Hat sich am Ende das Glück oder die Qualität durchgesetzt?
Von beidem etwas. Sicher gehört etwas Glück dazu, wenn man in der Nachspielzeit den Siegtreffer macht. Aber vor allem in der zweiten Halbzeit haben wir auch Qualitäten bewiesen. Denn Stuttgart hat hier nie und nimmer wie ein Tabellenletzter gespielt.
Was war in der ersten Halbzeit los?
Stuttgart hat uns mit seiner taktischen Ausrichtung zu schaffen gemacht, zudem haben wir da kaum gekämpft. Die waren immer einen Tick schneller als wir.
Hat die frühe Führung keine Sicherheit verliehen?
Anscheinend nicht, zumal die Kickers ja auch schnell zum Ausgleich gekommen sind. Es hat sich gezeigt, dass man in dieser Liga selbst gegen einen Tabellenletzten keine Selbstläufer hat. Wenn man nicht kämpft, wie wir vor der Pause, verlierst du so ein Spiel sogar.
Möchten Sie ein paar Worte zum Schiedsrichter verlieren?
Besser nicht! Ich gehöre zwar zu den wenigen Spielern, die kein Gelb gesehen haben, aber meine Meinung über ihn würde nur negativ ausfallen.
Am Sonnabend geht es nach Düsseldorf. Ein anderes Kaliber als Stuttgart ...
In dieser Liga ist alles so ausgeglichen. Wichtig war, dass wir heute die drei Punkte geholt haben, die wir in Paderborn unglücklich abgegeben haben. Das nimmt uns auch etwas Druck vor dem kommenden Spiel. Das fängt wie jedes mit 0:0 an.
21.09.2008 Von Thomas Czekalla
Quelle: http://www.tlz.de
_____________________________________________________
TLZ: Erste Hälfte eine "Katastrophe"
Dresden. (tlz/ra) Der FC Rot-Weiß II bleibt auswärts in der noch jungen Saison weiter in Punktelieferant. Gestern setzte es für das Team von Albert Krebs bei Borea Dresden eine derbe 1: 4-Niederlage.
Vor allem die erste Halbzeit seiner Spieler brachte Krebs schier auf die Palme. Nicht eine einzige Chance gab es da für die Rot-Weißen, die sich gleich bei den ersten beiden Angriffen der Sachsen zwei Gegentreffer einfingen (2., 14.). Kurz vor der Pause erhöhte Dresden noch auf 3:0. Glück für Rot-Weiß II, dass es bis zum Halbzeitpfiff kein Debakel gab. "Diese 45 Minuten waren eine Katastrophe. Da hat jeder nur für sich gespielt", schimpfte Krebs.
Etwas besser lief es dann nach der Pausenansprache im zweiten Durchgang. Die Gastgeber schalteten nun einen Gang zurück und schon gab es die erste Möglichkeit für den Gast, als es Ströhl mit einem Schuss probierte (47.). Stenzel verkürzte später mit einem Schuss aus 20 Metern nach Freistoßvorlage von Carolus. Es war die beste Szene der beiden Profis, die ansonsten eher blass blieben. Nachdem sich Kapitän Heim in der 72. Minute nach wiederholtem Foulspiel die Ampelkarte einfing, musste Rot-Weiß II die Schlussphase in Unterzahl angehen. Dennoch hatte man weitere Chancen (Sarvan 75., Stenzel 80., Ivanov (81.). Doch die Gastgeber erhöhten in der Nachspielzeit durch den Ex-Erfurter Seifert noch auf 4:1.
Erfurt II: Bach - Mees, Heim, Nowak (46. Strauß), Dausel - Stenzel, Ernst (20. Eckermann), Carolus - Ströhl (60. Habichhorst) - Ivanov, Sarvan.
Schiedsrichter: Koslowski (Berlin) - Tore: 1:0 Oers (2.), 2:0 Georgi (14.), 3:0 Talke (38.), 3:1 Stenzel (62.), 4:1 Seifert (90. +2). Gelb-Rote Karte: Heim (72.).
21.09.2008
Quelle: http://www.tlz.de