TLZ: Erfurt mit viel Glück zum Derbysieg
Das 128. Thüringenderby ist Geschichte. Mit dem 3:1-Auswärtssieg hat der FC Rot-Weiß Erfurt die Bilanz ausgeglichen. Erfurt und Jena haben jetzt jeweils 48 Siege.
Jena. Der Mann hat keinen guten Ruf. Im vergangenen Jahr wählten die 228 Bundesliga-Profis Babak Rafati zum dritten Mal innerhalb von vier Jahren zum schlechtesten Schiedsrichter der Liga. Nach dem Thüringenderby hätten zumindest die eingesetzten Jenaer Spieler genau dies unterschrieben. Zorneswind blies dem Hannoveraner samt seines Gespannes nach dem Schlusspfiff entgegen, während sich Erfurts Kicker von den eigenen Fans feiern ließen. "Wir wurden bestraft für unseren Einsatz. Es ist katastrophal, wenn ein Spiel über den Schiedsrichter entschieden wird", redete sich Wolfgang Frank öffentlich fast um Kopf und Kragen.
Was Jenas Cheftrainer meinte, waren zwei Szenen, in denen Rafatis Pfiff ausblieb: beim Rempler von Dennis Hillebrand an Martin Ullmann (77.) im Strafraum und bei Erfurts 2:1 durch Dominick Drexler, der klar im Abseits stand (85.).
Den Rot-Weißen war das alles letztlich egal, zumal Drexler nach seinem Treffer nur zwei Minuten später den Sack endgültig zugebunden hatte. Doch irgendwie mussten sie bei aller Freude über den eigenen Sieg innerlich auch zugeben, dass dieser etwas glücklich war.
Das 128. Derby hatte zwei gänzlich verschiedene Halbzeiten. Die erste gehörte klar den Gästen, obwohl Jena die erste klare Möglichkeit besaß, als Felicio Brown-Forbes nach großem Solo von Orlando Smeekes und dessen Pass an Dirk Orlishausen scheiterte (10.). Dessen Gegenüber Carsten Nulle tat es ihm beim Schuss von Marcel Reichwein gleich (25.), war aber beim Knaller von Erfurts Kapitän Rudi Zedi, der von Eugen Bopp noch abgefälscht wurde, machtlos (29.). Zwei Szenen danach aber drehten das Spiel zugunsten des FC Carl Zeiss. Irre, weil ausgerechnet mit Orlando ein Jenaer nach wiederholtem Foulspiel mit Gelb-Rot frühzeitig vom Platz flog (35.). Hier lag Rafati völlig richtig.
Kurioserweise kam Rot-Weiß vor allem nach der Pause mit dem eigenen Überzahlspiel (wie übrigens auch schon beim 1:1 in Babelsberg) überhaupt nicht zurecht. Jena drückte, "gewann nahezu jeden Zweikampf" (O-Ton Stefan Emmerling). Und Erfurt ließ sich in die eigene Hälfte drängen, hatte dabei manchmal auch etwas Dusel. So klärte Dennis Weidlich beim Kopfball von Alexander Voigt auf der Linie (52.).
Jena drückte vehement auf den Ausgleich. Der fiel auch. Ausgerechnet der Ex-Erfurter Martin Ullmann stand nach Vorlage von Aykut Öztürk da goldrichtig (59.). Von Rot-Weiß war auch in der Folgezeit kaum noch etwas zu sehen. "Das war eigentlich nicht unsere Taktik", sprach Erfurts Zedi die zweite Halbzeit kritisch an, "dass wir das Fußballspielen eingestellt haben." Irgendwie war es ein Stück verkehrter Fußballwelt.
Jena drängte weiter auf die Führung, ärgerte sich noch maßlos über den nicht gegebenen Elfer an Ullmann und geriet nur wenig später auf die Verliererstraße - wobei beide Erfurter Kontertore die überhaupt ersten Gästeangriffe im zweiten Durchgang waren.
Während Babak Rafati nach dem Schlusspfiff für Jena der Bumann war, hakte Erfurts Stefan Emmerling das Spiel schnell ab: "In einem Derby zählen letztlich nur die drei Punkte. Wie die zustande kamen, interessiert nächste Woche schon keinen mehr."
Jena: Nulle - Brown-Forbes (50. Ullmann), Marco Riemer, Voigt, Ralf Schmidt - Smeekes, Bopp, Truckenbrod, Landeka (85. Reimann) - Hähnge, Öztürk.
Erfurt: Orlishausen - Möckel, Bertram, Hillebrand, Stenzel - Weidlich (90. Ströhl), Zedi, Pfingsten-Reddig, Caillas - Reichwein (90. Lüttmann), Semmer (70. Drexler).
Schiedsrichter: Babak Rafati (Hannover) - Zuschauer: 10 992 - Tore: 0:1 Zedi (31.), 1:1 Ullmann (59.), 1:2 Drexler (85.), 1:3 Drexler (87.).
Gelb-Rote Karte: Orlando (35.).
Thomas Czekalla / 20.03.11 / TLZ
Quelle: http://www.tlz.de
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RWE-HP: U23 mit 3:1 Niederlage beim Tabellenführer Auerbach
VfB Auerbach: VfB Auerbach vs. FC Rot-Weiß Erfurt II 3 : 1
MDR: VfB Auerbach - Rot-Weiß Erfurt II 3:1
Das 128. Thüringenderby ist Geschichte. Mit dem 3:1-Auswärtssieg hat der FC Rot-Weiß Erfurt die Bilanz ausgeglichen. Erfurt und Jena haben jetzt jeweils 48 Siege.
Jena. Der Mann hat keinen guten Ruf. Im vergangenen Jahr wählten die 228 Bundesliga-Profis Babak Rafati zum dritten Mal innerhalb von vier Jahren zum schlechtesten Schiedsrichter der Liga. Nach dem Thüringenderby hätten zumindest die eingesetzten Jenaer Spieler genau dies unterschrieben. Zorneswind blies dem Hannoveraner samt seines Gespannes nach dem Schlusspfiff entgegen, während sich Erfurts Kicker von den eigenen Fans feiern ließen. "Wir wurden bestraft für unseren Einsatz. Es ist katastrophal, wenn ein Spiel über den Schiedsrichter entschieden wird", redete sich Wolfgang Frank öffentlich fast um Kopf und Kragen.
Was Jenas Cheftrainer meinte, waren zwei Szenen, in denen Rafatis Pfiff ausblieb: beim Rempler von Dennis Hillebrand an Martin Ullmann (77.) im Strafraum und bei Erfurts 2:1 durch Dominick Drexler, der klar im Abseits stand (85.).
Den Rot-Weißen war das alles letztlich egal, zumal Drexler nach seinem Treffer nur zwei Minuten später den Sack endgültig zugebunden hatte. Doch irgendwie mussten sie bei aller Freude über den eigenen Sieg innerlich auch zugeben, dass dieser etwas glücklich war.
Das 128. Derby hatte zwei gänzlich verschiedene Halbzeiten. Die erste gehörte klar den Gästen, obwohl Jena die erste klare Möglichkeit besaß, als Felicio Brown-Forbes nach großem Solo von Orlando Smeekes und dessen Pass an Dirk Orlishausen scheiterte (10.). Dessen Gegenüber Carsten Nulle tat es ihm beim Schuss von Marcel Reichwein gleich (25.), war aber beim Knaller von Erfurts Kapitän Rudi Zedi, der von Eugen Bopp noch abgefälscht wurde, machtlos (29.). Zwei Szenen danach aber drehten das Spiel zugunsten des FC Carl Zeiss. Irre, weil ausgerechnet mit Orlando ein Jenaer nach wiederholtem Foulspiel mit Gelb-Rot frühzeitig vom Platz flog (35.). Hier lag Rafati völlig richtig.
Kurioserweise kam Rot-Weiß vor allem nach der Pause mit dem eigenen Überzahlspiel (wie übrigens auch schon beim 1:1 in Babelsberg) überhaupt nicht zurecht. Jena drückte, "gewann nahezu jeden Zweikampf" (O-Ton Stefan Emmerling). Und Erfurt ließ sich in die eigene Hälfte drängen, hatte dabei manchmal auch etwas Dusel. So klärte Dennis Weidlich beim Kopfball von Alexander Voigt auf der Linie (52.).
Jena drückte vehement auf den Ausgleich. Der fiel auch. Ausgerechnet der Ex-Erfurter Martin Ullmann stand nach Vorlage von Aykut Öztürk da goldrichtig (59.). Von Rot-Weiß war auch in der Folgezeit kaum noch etwas zu sehen. "Das war eigentlich nicht unsere Taktik", sprach Erfurts Zedi die zweite Halbzeit kritisch an, "dass wir das Fußballspielen eingestellt haben." Irgendwie war es ein Stück verkehrter Fußballwelt.
Jena drängte weiter auf die Führung, ärgerte sich noch maßlos über den nicht gegebenen Elfer an Ullmann und geriet nur wenig später auf die Verliererstraße - wobei beide Erfurter Kontertore die überhaupt ersten Gästeangriffe im zweiten Durchgang waren.
Während Babak Rafati nach dem Schlusspfiff für Jena der Bumann war, hakte Erfurts Stefan Emmerling das Spiel schnell ab: "In einem Derby zählen letztlich nur die drei Punkte. Wie die zustande kamen, interessiert nächste Woche schon keinen mehr."
Jena: Nulle - Brown-Forbes (50. Ullmann), Marco Riemer, Voigt, Ralf Schmidt - Smeekes, Bopp, Truckenbrod, Landeka (85. Reimann) - Hähnge, Öztürk.
Erfurt: Orlishausen - Möckel, Bertram, Hillebrand, Stenzel - Weidlich (90. Ströhl), Zedi, Pfingsten-Reddig, Caillas - Reichwein (90. Lüttmann), Semmer (70. Drexler).
Schiedsrichter: Babak Rafati (Hannover) - Zuschauer: 10 992 - Tore: 0:1 Zedi (31.), 1:1 Ullmann (59.), 1:2 Drexler (85.), 1:3 Drexler (87.).
Gelb-Rote Karte: Orlando (35.).
Thomas Czekalla / 20.03.11 / TLZ
Quelle: http://www.tlz.de
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RWE-HP: U23 mit 3:1 Niederlage beim Tabellenführer Auerbach
VfB Auerbach: VfB Auerbach vs. FC Rot-Weiß Erfurt II 3 : 1
MDR: VfB Auerbach - Rot-Weiß Erfurt II 3:1