TLZ: Eine Herausforderung für alle
Erfurt. (tlz) "Die Ära Dotchev ist ab heute Vergangenheit", sagt Stephan Beutel im ungewohnt überfüllten Presseraum, durch deren Fenster von draußen einige Nachwuchskicker des FC Rot-Weiß gespannt ihre Blicke hineinwerfen.
Karsten Baumann ist da. Das ist er also, der Neue, der auf Dotchev folgt, der mit den Thüringern in die 3. Liga will, und der (wer weiß) vielleicht noch höheres mit seinem ersten Verein als Cheftrainer anstrebt. "Hier wurde sehr gute Arbeit geleistet. Ich finde eine Mannschaft vor", sagt der 38-Jährige offen, als würde er schon lange zum Inventar am Steigerwald gehören, "die in keiner Krise steckt. Die Mannschaft gehört zu den besseren der Regionalliga."
Karsten Baumann muss es wissen. Immerhin spielte er in der Saison 2005/2006 mit Wattenscheid zwei Mal gegen seinen jetzigen Arbeitgeber. Der damalige 5:1-Auswärtssieg der Rot-Weißen stürzte Baumanns letzten Verein als aktiver Spieler in die Oberliga. "Von daher habe ich an Erfurt keine guten Erinnerungen. Ich hoffe, ab jetzt habe ich nur noch gute Erfahrungen mit Rot-Weiß", sagt er schmunzelnd.
Das Spiel in Emden hat Karsten Baumann am vergangenen Sonnabend live verfolgt und hat dort trotz des 0:1 "gute Ansätze" bei seiner neuen Truppe gesehen. "Wir wollen die nächsten Spiele erfolgreich gestalten und möglichst weit weg vom elften Platz landen", sagt Baumann, der als ehemaliger Verteidiger in Köln und Dortmund mit Rot-Weiß in Zukunft keinesfalls den Beton anrühren will: "Die Mannschaft ist offensiv ausgerichtet. Daran werde ich auch nichts ändern. Überhaupt lassen ehemalige Verteidiger als Trainer ihre Mannschaften lieber nach vorne spielen."
Lob nach der ersten Trainingseinheit
Dass er mit seinen 38 Jahren nur unwesentlich älter als einige Leistungsträger ist, ist für Baumann kein Problem. Und locker genug scheint er auch im Umgang mit seiner Anrede zu sein: "In der Regel sagt man Trainer zu mir. Wenn mich jemand dutzen will, ist das auch okay. Aber dann muss er das schon gewaltig mit Leistung untermauern."
Es war eine mutige Entscheidung von Vorstand und Management, mit Baumann einen Mann zu holen, der zwar 261 Bundesligaspiele auf dem Buckel hat, aber noch nie eine Mannschaft betreut hat. "Er hat von allen Kandidaten von Anfang an den besten Eindruck auf uns gemacht", sagt Vorstandschef Rolf Rombach, während Manager Stephan Beutel erklärt: "Für uns ist das ein neuer Weg, den wir ähnlich wie Mainz, Wiesbaden oder St. Pauli gehen wollen. Wir wollten keinen verpflichten, der ein festgefahrenes System von A nach Erfurt überträgt. Karsten Baumann ist eine Herausforderung für uns alle."
Seine erste Trainingseinheit hatte Baumann zu diesem Zeitpunkt mit der Mannschaft schon hinter sich. "Wir mussten", so erzählt er, "am Vormittag kurzfristig auf einen Kunstrasenplatz ausweichen. Ich war erstaunt, dass die Spieler wegen der höheren Verletzungsgefahr dort überhaupt nicht zurückgesteckt haben und voll bei der Sachen waren."
Karsten Baumann ist bereit für seine neue Aufgabe. Ein Trainervorbild habe er selber nicht, dafür aber schon jede Menge Trainer erlebt: "Köln war in der Beziehung ja zu meiner Zeit ein heißes Pflaster. Ich werde hier meine Philosophie einbringen und nichts umkrempeln", sagt er, während sich Rolf Rombach sicher ist: "Er wird der Mannschaft neue Impulse geben."
Baumanns Vertrag läuft erst einmal bis zum Saisonende, verlängert sich beim Erreichen der 3. Liga automatisch um ein Jahr. Erst wenn das gelungen ist, will er mit seiner Frau im Sommer ganz nach Erfurt ziehen.
Schon am kommenden Sonnabend wartet auf den neuen Hoffnungsträger des FC Rot-Weiß seine erste Bewährungsprobe gegen den VfL Wolfsburg II. Eine leichte Aufgabe von der Papierform her. Nicht nur die Erfurter Nachwuchskicker, die gestern im Stadion so neugierige Blicke auf Karsten Baumann geworfen haben, werden gespannt sein, wie sich der Tabellenfünfte dann unter dem neuen Chef in seiner Favoritenrolle präsentieren wird.
20.02.2008 Von Thomas Czekalla
Quelle: http://www.tlz.de
Erfurt. (tlz) "Die Ära Dotchev ist ab heute Vergangenheit", sagt Stephan Beutel im ungewohnt überfüllten Presseraum, durch deren Fenster von draußen einige Nachwuchskicker des FC Rot-Weiß gespannt ihre Blicke hineinwerfen.
Karsten Baumann ist da. Das ist er also, der Neue, der auf Dotchev folgt, der mit den Thüringern in die 3. Liga will, und der (wer weiß) vielleicht noch höheres mit seinem ersten Verein als Cheftrainer anstrebt. "Hier wurde sehr gute Arbeit geleistet. Ich finde eine Mannschaft vor", sagt der 38-Jährige offen, als würde er schon lange zum Inventar am Steigerwald gehören, "die in keiner Krise steckt. Die Mannschaft gehört zu den besseren der Regionalliga."
Karsten Baumann muss es wissen. Immerhin spielte er in der Saison 2005/2006 mit Wattenscheid zwei Mal gegen seinen jetzigen Arbeitgeber. Der damalige 5:1-Auswärtssieg der Rot-Weißen stürzte Baumanns letzten Verein als aktiver Spieler in die Oberliga. "Von daher habe ich an Erfurt keine guten Erinnerungen. Ich hoffe, ab jetzt habe ich nur noch gute Erfahrungen mit Rot-Weiß", sagt er schmunzelnd.
Das Spiel in Emden hat Karsten Baumann am vergangenen Sonnabend live verfolgt und hat dort trotz des 0:1 "gute Ansätze" bei seiner neuen Truppe gesehen. "Wir wollen die nächsten Spiele erfolgreich gestalten und möglichst weit weg vom elften Platz landen", sagt Baumann, der als ehemaliger Verteidiger in Köln und Dortmund mit Rot-Weiß in Zukunft keinesfalls den Beton anrühren will: "Die Mannschaft ist offensiv ausgerichtet. Daran werde ich auch nichts ändern. Überhaupt lassen ehemalige Verteidiger als Trainer ihre Mannschaften lieber nach vorne spielen."
Lob nach der ersten Trainingseinheit
Dass er mit seinen 38 Jahren nur unwesentlich älter als einige Leistungsträger ist, ist für Baumann kein Problem. Und locker genug scheint er auch im Umgang mit seiner Anrede zu sein: "In der Regel sagt man Trainer zu mir. Wenn mich jemand dutzen will, ist das auch okay. Aber dann muss er das schon gewaltig mit Leistung untermauern."
Es war eine mutige Entscheidung von Vorstand und Management, mit Baumann einen Mann zu holen, der zwar 261 Bundesligaspiele auf dem Buckel hat, aber noch nie eine Mannschaft betreut hat. "Er hat von allen Kandidaten von Anfang an den besten Eindruck auf uns gemacht", sagt Vorstandschef Rolf Rombach, während Manager Stephan Beutel erklärt: "Für uns ist das ein neuer Weg, den wir ähnlich wie Mainz, Wiesbaden oder St. Pauli gehen wollen. Wir wollten keinen verpflichten, der ein festgefahrenes System von A nach Erfurt überträgt. Karsten Baumann ist eine Herausforderung für uns alle."
Seine erste Trainingseinheit hatte Baumann zu diesem Zeitpunkt mit der Mannschaft schon hinter sich. "Wir mussten", so erzählt er, "am Vormittag kurzfristig auf einen Kunstrasenplatz ausweichen. Ich war erstaunt, dass die Spieler wegen der höheren Verletzungsgefahr dort überhaupt nicht zurückgesteckt haben und voll bei der Sachen waren."
Karsten Baumann ist bereit für seine neue Aufgabe. Ein Trainervorbild habe er selber nicht, dafür aber schon jede Menge Trainer erlebt: "Köln war in der Beziehung ja zu meiner Zeit ein heißes Pflaster. Ich werde hier meine Philosophie einbringen und nichts umkrempeln", sagt er, während sich Rolf Rombach sicher ist: "Er wird der Mannschaft neue Impulse geben."
Baumanns Vertrag läuft erst einmal bis zum Saisonende, verlängert sich beim Erreichen der 3. Liga automatisch um ein Jahr. Erst wenn das gelungen ist, will er mit seiner Frau im Sommer ganz nach Erfurt ziehen.
Schon am kommenden Sonnabend wartet auf den neuen Hoffnungsträger des FC Rot-Weiß seine erste Bewährungsprobe gegen den VfL Wolfsburg II. Eine leichte Aufgabe von der Papierform her. Nicht nur die Erfurter Nachwuchskicker, die gestern im Stadion so neugierige Blicke auf Karsten Baumann geworfen haben, werden gespannt sein, wie sich der Tabellenfünfte dann unter dem neuen Chef in seiner Favoritenrolle präsentieren wird.
20.02.2008 Von Thomas Czekalla
Quelle: http://www.tlz.de