20.11.2008
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TLZ: Den Geist vom Sommer wecken
Erfurt. (tlz) Es gibt nicht viele schöne Momente in diesen Tagen beim FC Rot-Weiß Erfurt. Gestern am späten Nachmittag war so einer. Der Drittligist erhielt aus den Händen von Thüringens Justizministerin Marion Walsmann (CDU) einen Fördermittelbescheid aus den Thüringer Lottomitteln für den Nachwuchs in Höhe von 4000 Euro. Präsident Rolf Rombach nahm diesen entgegen, und durfte endlich wieder einmal ein zufriedenes Gesicht zeigen. Für ein paar Minuten waren seine Sorgenfalten verflogen, die ihm nach den letzten beiden jeweils mit 0:1 verlorenen Punktspielen gegen Kickers Emden und Bayern München II im Gesicht geschrieben standen. Schulterzucken deshalb auch bei Karsten Baumann: "Wir haben in diesen beiden Partien gut gespielt, stehen am Ende aber mit leeren Händen da." Dabei hatten sie sich vor der Saison beim gemeinsamen Schlauchbootpaddeln im Thüringer Wald auf die Saison eingeschworen. Nie schlechter als Platz sechs wollte man stehen. Anspruch und Wirklichkeit gehen in diesen Tagen aber weit auseinander. Aktuell stehen die Rot-Weißen auf Rang zehn der Tabelle, jenseits von gut und böse. "Der Geist von damals herrscht heute noch", sagt Baumann zwar, und fügt hinzu: "Vielleicht sollte man die Jungs wieder an die Zeit vor der Saison erinnern." Eines hat man beim Drittligisten nämlich längst ausgemacht: "Wenn die Spieler sagen, sie haben den Anspruch, oben mitzuspielen, dann müssen sie das auch in jedem Spiel 90 Minuten zeigen", sagt Baumann. Dabei hat es vor Wochen schon einmal ein Krisenfrühstück mit den Verantwortlichen und Spielern gegeben, und auch in dieser Woche haben Baumann und Manager Stephan Beutel nach dem 0:1 bei den Bayern-Bubis das Gespräch mit den Kickern gesucht. Bislang ist es beim FC Rot-Weiß noch nicht gelungen, Konstanz in die Leistungen zu bringen. "Wir arbeiten ruhig weiter", wehrt Beutel etwaige leichte Unruhen im Verein ab. Doch wehe, auch die morgige Partie gegen die starken Bubis des VfB Stuttgart II (Anstoß 19.00 Uhr) wird nicht gewonnen. Immerhin heimsten die Schwaben auswärts aus sieben Spielen drei Siege und zwei Remis ein, haben auf fremden Plätzen zudem neben Paderborn mit 19 Treffern die meisten Tore der Liga erzielt. "Wir werden mit einer Mannschaft auflaufen", ist sich Baumann sicher, "mit der wir nicht verlieren und werden alles dafür tun, das Spiel siegreich zu gestalten." Personell gibt es vor dem Spiel nur ein Problem. Samil Cinaz, der Abräumer vor der Viererkette, fehlt nach fünf gelben Karten. Für ihn dürfte Matthias Peßolat spielen. In die Abwehr kehren die zuletzt gesperrten Alexander Schnetzler und Jens Möckel zurück. Das steht wohl genauso fest, wie die Tatsache, dass Baumann morgen das System verändern wird. "Wir werden", sagt er, "definitiv nicht mit einem 4-3-3-System spielen." Den Fans wird es egal sein. Sie hoffen, dass morgen gewonnen wird und ihr FC Rot-Weiß nicht vollends in die sportliche Krise stürzt. ! FC Rot-Weiß Erfurt - VfB Stuttgart II: Freitag, 19 Uhr, Steigerwaldstadion 19.11.2008 Von Thomas Czekalla Quelle: http://www.tlz.de ____________________________________________________ TLZ: "Noch fehlt oft der letzte Siegeswille" Herr Rombach, zuletzt gab es zwei Niederlagen ohne eigenen Treffer. Steckt Rot-Weiß schon in einer kleinen sportlichen Krise? Wir haben keine Krise. Aber sie könnte kommen, wenn auch das nächste Spiel verloren werden würde. Aber daran glaube ich nicht. Was bemängeln Sie? Wir haben gegen Emden gut begonnen. Auch in München. Aber nach den beiden Rückständen vermisse ich die Trotzreaktion der Spieler, die letzte Konsequenz und den nötigen Siegeswillen. Dabei reden doch alle im Verein seit Monaten von einem ganz anderen Anspruch, den man an sich hat. In erster Linie äußern sich ja auch die Spieler so, dass sie einen höheren Anspruch haben. Im Moment stimmt der mit der Wirklichkeit leider nicht immer überein. Da muss sich wirklich jeder selber an die eigene Nase fassen und das abrufen, was jeder einzelne wirklich kann. Hand aufs Herz, muss man das Saisonziel vielleicht doch etwas nach unten korrigieren? Überhaupt nicht! Wir haben immer gesagt, das wir unter den besten sechs Teams der Liga mitspielen wollen. Man muss sich doch nur die Tabelle ansehen, wie eng oben alle zusammen sind. Platz vier oder fünf ist bis zur Winterpause möglich. Und dort gehören wir auch hin. Nur müssen wir jetzt endlich einmal kontinuierlicher dafür Gas geben. Bei uns hat bislang jedenfalls noch keiner das Ziel aus den Augen verloren. Apropos Winterpause, wird sich der Verein noch einmal nach Verstärkungen umsehen müssen? Wir haben die Augen immer offen. Aber wir haben auch eine gute Mannschaft, sind also nicht zum Handeln gezwungen. Wenn überhaupt noch jemand kommen sollte, dann maximal ein oder zwei Leute. Fürchten Sie, dass Albert Bunjaku schon im Winter gehen wird? Überhaupt nicht! Außerdem haben wir keine offizielle Anfrage wegen ihm. Ihr Tipp für Freitagabend? Über alles andere als einen Sieg denke ich nicht nach. 19.11.2008 Von Thomas Czekalla Quelle: http://www.tlz.de __________________________________________________ TA: In der Pflicht Nach zwei 0:1-Niederlagen zählt für den FC Rot-Weiß im morgigen Heimspiel gegen die U 23 des VfB Stuttgart (19 Uhr) nur ein Sieg. ERFURT. Der mürrische Blick verrät seine Gefühlslage, die knappen Statements unterstreichen: Es wurde genug geredet beim FC Rot-Weiß. Jetzt soll die Mannschaft Taten sprechen lassen. "Ein Sieg gegen Stuttgart ist Pflicht", sagt Trainer Karsten Baumann und gibt zu: Der Ton gegenüber seinen Spielern sei in dieser Woche "ernsthafter" gewesen. In Einzelgesprächen wäre allen "der Ernst der Lage nochmals deutlich vor Augen geführt" worden. Das Abrutschen ins Mittelmaß könne nicht einfach hingenommen werden. Gegen die starke U 23 des VfB erwartet er eine Reaktion. Schluss mit lustig also im Erfurter Team. Fast ausnahmslos wird von den Akteuren die gute Stimmung untereinander gelobt. Es gäbe keine Quertreiber, alle würden an einem Strang ziehen. Auf dem Platz fehlte zuletzt aber einer, der mal "gegen den Strom" schwimmt, ein Zeichen setzt, um die anderen aufzurütteln. "Vielleicht herrscht ja zu viel Harmonie bei uns", sinniert Baumann. "Aber eigentlich", sagt er, "kann ein gutes Mannschaftsgefüge gar nicht leistungshemmend sein." An der Leistung an sich hat es jedoch sowohl gegen Emden als auch bei Bayern II nicht gelegen. Da wiesen die Rot-Weißen ihr spielerisches Potenzial nach - allerdings nicht durchgängig. Gerade in den entscheidenden Situationen fehlte die Effizienz aus vorangegangenen Partien. Und hinzu kommt die Abwehrschwäche: Das Team schafft es einfach nicht, ohne Gegentreffer zu bleiben. Das 2:0 in Aalen am vierten Spieltag bildet die Ausnahme. Auf die Defensive wird es morgen aber ankommen. Die Stuttgarter Talente stellen mit 31 Toren den gefährlichsten Angriff der gesamten Liga. Zuletzt wurde Aue beim 3:0 förmlich überrollt. "Das Spiel hat gezeigt, wie stark der VfB ist", sagt der Rot-Weiß-Trainer und sieht Parallelen zu den "lauf- und spielfreudigen Bayern-Amateuren". Gegenüber dem Auftritt in München wird der 39-Jährige einige Änderungen vornehmen. Kapitän Alexander Schnetzler rückt wieder auf seine rechte Abwehrseite. Für Norman Loose bildet Jens Möckel, der ebenfalls seine Gelbsperre abgesessen hat, gemeinsam mit Martin Pohl die Innenverteidigung. "Beide haben gut harmoniert", begründet Baumann den Wechsel. Für Samil Cinaz (fünfte Verwarnung) dürfte Matthias Peßolat als Abräumer im Mittelfeld ran. Und vorn ist der Einsatz Massimo Cannizzaros von Beginn an wahrscheinlich. Denis Wolf hatte in München seine Chance nicht genutzt. "Ich will der Mannschaft mit Toren helfen", sagt der Deutsch-Italiener, dem gegen Emden ein Treffer nicht anerkannt worden war. Obwohl es Sturmpartner Albert Bunjaku bei Bayerns U 23 genauso erging, wollen die Rot-Weißen nur noch nach vorn blicken. Zwar gäbe es, so Manager Stephan Beutel, für die ausste-henden fünf Spiele bis zur Winterpause keine Punktevorgabe. Doch Ziel sei es, unter den ersten Sechs zu überwintern. Kein unmögliches Unterfangen. Platz fünf und zehn, auf dem die Erfurter aktuell rangieren, trennen lediglich zwei Zähler. Ein Sieg gegen die Stuttgarter, die übrigens in Jena 6:0 gewonnen und damit für den Rauswurf Henning Bürgers gesorgt hatten, würde also einen großen Schritt bedeuten. Aufstellung: Orlishausen - Schnetzler, Pohl, Möckel, Pinske - Hauswald, Peßolat, Rockenbach, Judt - Cannizzaro, Bunjaku. 19.11.2008 Von Marco ALLES Quelle: http://www.thueringer-allgemeine.de ________________________________________________ TA Erfurt: Fußball, B-Junioren-Bundesliga: Bloß nicht zurücklehnen Kein so toller Bundesliga-Jahrgang! So lautet der Insider-Tenor, die Rot-Weiß-B-Junioren 2008/09 betreffend. Abstiegssorgen wurden prognostiziert. Die Jungs um Trainer Hans-Jürgen Kinne indes drehten bisher allen Skeptikern eine Nase. Mit dem Coach sprach TA. Einen Spieltag vorm Hinrundenfinale steht Ihr Team auf einem Hoffnung machenden neunten Rang. Mit 15 Punkten sieben Zähler über einem Abstiegsplatz. Beruhigend? Was heißt beruhigend? Beruhigend hat etwas mit Zurücklehnen zu tun. Das gilt es, zu jeder Sekunde zu verhindern. Gut, wir stehen besser als erwartet da, aber anzunehmen, dass wir damit bereits den Klassenerhalt gesichert haben, wäre ein fataler Fehler. Nicht zu leugen aber, dass sich die Mannschaft gemausert hat. Vor dem 2:3 letzten Sonntag bei Hertha BSC gab es vier Partien ohne Niederlage. Sicher hatten wir eine solche Serie noch nicht in dieser Saison. Und auch beim Spitzenreiter Hertha waren wir ganz nah am Remis. Insofern fühle ich mich zwischen Baum und Borke. Zum einen haben wir in Berlin eine starke Leistung abgeliefert, haben zweimal einen Rückstand egalisiert. Zum anderen aber waren wir nach dem 2:2 zu euphorisch, haben übers Feiern die Konzentration verloren. Prompt bekamen wir die Quittung mit dem 2:3. Bedeutet das, die Rot-Weißen hätten eigentlich das Zeug, oben anzugreifen? Nun nicht gleich übertreiben. Wir haben uns stabilisiert. Am Ende ein einstelliger Tabellenplatz - damit könnte ich gut leben. Und der soll es auch werden. Da bin ich mit meiner Mannschaft deckungsgleich. Worin sehen Sie den Grund für die offensichtliche Leistungsentwicklung? Wir haben uns als Team gefunden. Vor allem im anfangs wackeligen Abwehrverbund mit vielen Gegentoren haben wir mit der Zurücknahme von Silvano Varnhagen aus dem defensiven Mittelfeld ins Deckungszentrum an Qualität zugelegt. Zusammen mit Marian Glock bildet er ein souveränes, weil antrittsschnelles Stopperpaar. Und davor machen auch Maik Baumgarten und Patrick Göbel einen starken Job. Sie erwähnen die Offensive mit keinem Wort. Ist sie das Sorgenkind? Aber nicht doch. Mit 18 Toren in zwölf Spielen können wir, wenn auch da einiges mehr möglich gewesen wäre, gut leben. Immerhin hat Denis Kominov acht Buden gemacht. Der aber nicht immer von Beginn an spielt. Das hat etwas mit dem einen oder anderen Zipperlein zu tun. Ist er nicht völlig fit, spielt er natürlich nicht oder nicht von Anfang an. Am Wochenende ist spielfrei, dann kommt der Hamburger SV ins Sportforum Johannesplatz. Was ist drin? Ich will überhaupt nicht darum herum reden. Wir wollen unser gestiegenes Vermögen nachweisen und gewinnen. Gespräch: Manfred HÖNER 19.11.2008 Quelle: http://www.thueringer-allgemeine.de
Bild-Thüringen
ERFURT: Baumann mit knallharter Aussprache Jetzt zählt nur noch ein Sieg! Um nicht endgültig ins Mittelmaß zu versinken, braucht Rot-Weiß Erfurt morgen (19 Uhr) gegen VfB Stuttgart II unbedingt einen Sieg. Ansonsten wird es eng für Trainer Karsten Baumann (39)! Denn nach zwei Pleiten in Folge und Absturz auf Platz zehn, ist sein Arbeitsplatz in höchster Gefahr! Er selbst sagte, dass es der Mannschaft in einigen Situationen an Qualität fehlt. Baumann: "Die Fehler haben wir in dieser Woche in zahlreichen Einzelgesprächen mit den Spielern analysiert." Er gibt zu: "Der Ton war dabei schon etwas rauer als sonst." Bringt das aber den Erfolg zurück? Zumindest sagt Baumann: "Gegen Stuttgart werden wir alles tun, um drei Punkte einzufahren." Das ist ja auch das Mindeste, was man erwarten kann. Allerdings fehlt dem Coach gegen den VfB Mittelfeldmann Samil Cinaz (22), der nach seiner fünften Gelben gesperrt ist. Dafür ist Kapitän Alexander Schnetzler (29) an Bord, genau so wie Jens Möckel (20). Beide haben ihre Gelbsperren abgebrummt und werden wieder in die Viererabwehrkette rücken. |
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