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19.08.2011
TLZ: Rot-Weiß will endlich den Torhunger stillen

Drittligist FC Rot-Weiß hat ein Torproblem: Zuletzt endeten drei Spiele in Folge zu Null für die Erfurter - oder eben gegen. In Aalen haben die Rot-Weißen am Sonnabend die Chance, den Knoten platzen zu lassen.


Erfurt. Nicht einmal von den ganz Großen kann man sich immer abschauen, wie es besser gemacht werden könnte. Marcel Reichwein hatte am Mittwochabend genau hingesehen, was der FC Bayern gegen den FC Zürich in der Champions Leage-Quali zu bieten hatte. "Auch Mario Gomez", sagt der 25-Jährige am Tag danach, "vergibt mal drei, vier, fünf Chancen im Spiel."

Vielleicht ein kleiner Trost für den Erfurter, der nach seinem Tor zum Auftakt gegen Jena danach schon vier Spiele auf ein Erfolgserlebnis wartet, nach eigenen Worten deshalb aber nicht an Selbstzweifeln leide.

Dabei müht sich Reichwein wie eh und je - bislang aber glücklos. "Vielleicht", sagt er, "habe ich mich nach dem Jena-Spiel zu sehr unter Druck gesetzt. Da fehlt dann die Leichtigkeit."

Erfurt hat derzeit ein Torproblem. Das 0:0 gegen Osnabrück war bereits das dritte Spiel, in dem vorn die Null stand. Doch es ist beileibe kein Reichwein-Problem. "Uns fehlt momentan die letzte Gier vor dem Tor. Wenn ich unsere vielen Chancen sehe und dann nur die vier Tore, dann ist das wirklich dünn", fast Stefan Emmerling das Dilemma in Worte: "Aber wir arbeiten hart daran, das zu verbessern."

"Es kann noch nicht alles stimmen. Wir haben viele neue Spieler. Wenn die Laufwege besser stimmen, wird das auch anders laufen", wirft Marcel Reichwein ein.

Er kennt die Situation selbst aus dem Vorjahr, als er neu zur Mannschaft kam. Reichwein traf damals selbst erst am 5. Spieltag beim 1:3 in Unterhaching das erste Mal. Am Saisonende war er mit zwölf Treffern aber bester Torschütze und gab zudem zehn Vorlagen - ein Top-Wert in der Saison 2010/2011. Dass Reichwein auch diesmal neben seinem Tor bereits zwei Vorlagen gab, wird von kritischen Anhängern kaum gewürdigt. "Mir ist es egal, wer die Tore schießt. Wenn wir 1:0 gewinnen und Bernd Rauw trifft, bin ich genau so glücklich."

In Aalen haben die Rot-Weißen morgen die Chance, den Knoten platzen zu lassen. Nach zwei Auswärtspartien stehen 0:5 Tore und null Punkte auf dem Konto. "Eigentlich ein Witz, weil wir in Babelsberg und Stuttgart klar überlegen waren", sagt Emmerling. Endlich soll der erste Auswärtssieg her - gegen einen Gegner, der aber nach dem 0:4 in Regensburg angeschlagen ist und von dem daher "eine Gegenreaktion" (Emmerling) zu erwarten ist. "Wir müssen", fordert der Trainer, "unser Auftreten verbessern und aus unserer Überlegenheit Tore erzielen."

Kaum anzunehmen, dass Emmerling an der offensiven Grundausrichtung mit Reichwein und Manno im Angriff sowie Morabit und Drexler auf den Außen etwas ändern wird. "Wir lassen uns", sagt er, "von unserem Weg nicht abbringen, weiter couragiert nach vorn zu spielen." Nur so lässt sich vielleicht das Glück erzwingen, das Reichwein und Co. derzeit noch fehlt.

Mögliche Aufstellung: Rickert - Ofosu-Ayeh, Rauw, Oumari, Caillas - Drexler (Weidlich), Zedi, Pfingsten-Reddig, Morabit - Reichwein, Manno.

Thomas Czekalla / 19.08.11 / TLZ

Quelle: http://www.tlz.de

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TA: Neue Rolle für Dominick Drexler im Rot-Weiß-Team

Der Youngster soll seinen Platz im rechten Mittelfeld in Aalen behalten und will seine Schnelligkeitsvorteile ausspielen. Derweil hofft der FC Rot-Weiß beim Tabellennachbarn auf seine ersten Auswärtspunkte.


Erfurt. Nach zwei Niederlagen in Babelsberg und Stuttgart will der FC Rot-Weiß am Samstag in Aalen (14 Uhr) endlich seine ersten Auswärtszähler einfahren. "0:5 Tore - das ist eigentlich ein Witz", sagt Trainer Stefan Emmerling zur bisherigen Saisonbilanz auf fremden Plätzen. Das 0:0 gegen Osnabrück ist analysiert und abgehakt, nun wollen die Thüringer beim VfR, der unter der Woche in Regensburg eine deftige 0:4-Niederlage einstecken musste, punkten.

Aller Voraussicht nach wird Emmerling dabei auf die gleiche Elf wie am Dienstag setzen. Will heißen: obwohl Denis Danso Weidlich wieder fit ist, dürfte Dominick Drexler seinen Platz im rechten Mittelfeld behalten. Der 21-Jährige überzeugte zuletzt mit schnellen Antritten und gutem Passspiel und setzte seine Vorderleute, vor allem Gaetano Manno, gekonnt in Szene. Mit der neuen Rolle - eigentlich bevorzugt Drexler die Position leicht hinter Marcel Reichwein versetzt, hat er sich schnell angefreundet. "Sie macht mir Spaß, weil ich mit Tempo auf die Abwehrleute zulaufen kann und so einen Schnelligkeitsvorteil habe", sagt Drexler.

Einen Vorteil, den auch Emmerling schätzt. "Wir haben auf den Außen mit Smail Morabit und Drexler junge Spieler, die ständige Unruheherde sind und ihre Positionen rasch verändern können." Obwohl die Abspiele noch nicht immer reibungslos klappen und teilweise zu hektisch vorgetragen werden, sieht Drexler darin auf Dauer eine Bereicherung für das Erfurter Spiel. "Wenn sich alle gefunden haben, denke ich, dass wir sogar spielstärker als in der letzten Saison sind." Dass nach fünf absolvierten Partien nicht alles reibungslos passt, ist verständlich.

Während Tino Semmer Rot-Weiß Richtung Rostock verließ, stießen mit Morabit und Manno neue Leute hinzu. "Das geht natürlich nicht von einem auf den anderen Tag. Aber wir arbeiten hart daran."

Für Drexler scheint die zweite Saison in Erfurt indes erfolgreicher zu starten als im Vorjahr. Da zog sich der 21-Jährige kurz nacheinander zwei Innenbandrisse im Knie zu und verpasste einen Großteil der Vorrunde. Insgesamt kam er auf 19 Partien (4 Tore), die meisten davon als Einwechsler, da an Reichwein und Semmer kein Vorbeikommen war.

Mit zwei Toren im Derby gegen Jena spielte er sich aber rasch in die Herzen der Erfurter Fans. Diese Abgeklärtheit vor dem Tor soll nun nicht nur bei ihm, sondern der ganzen Mannschaft am Samstag wiederkehren. "Wir müssen nicht nur zielstrebiger im Abschluss werden, sondern auch lockerer aufspielen", sagt Drexler und vermutet hinter der momentanen Abschlussschwäche eine "Kopfsache".

Bange ist ihm aufgrund der letzten zwei Spiele ohne eigenen Torerfolg aber nicht. "Wir haben uns in Stuttgart und auch daheim viele Chancen herausgespielt. Wir müssen uns nur einmal wieder für unseren Einsatz belohnen." Ob dies gegen Aalen gelingt? Drexler erwartet nach der heftigen Pleite unter der Woche sehr defensiv eingestellte Gastgeber, die, "wenn wir früh treffen, sicher noch mehr verunsichert sind". Ob Drexler bei diesem Vorhaben als Torschütze, Vorlagengeber oder Augenzeuge dabei ist, dürfte ihm dabei recht egal sein.

Voraussichtliche Aufstellung: Rickert - Ofosu-Ayeh, Rauw, Oumari, Caillas - Drexler, Zedi, Pfingsten-Reddig, Morabit - Reichwein, Manno.

Thomas Rudolph / 19.08.11 / TA

Quelle: http://www.thueringer-allgemeine.de
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