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19.08.2009
TA: Seiten-Wechsel


Erfurt wollte ihn nach seiner Eskapade nicht. Jena hat das Geld für ihn aufgetrieben: Der FC Carl Zeiss hat pünktlich zum Derby am Sonntag den Abwehrspieler Assani Lukimya-Mulongoti (Foto) verpflichtet, der vorige Woche auch bei Rot-Weiß vorgespielt hatte.

JENA/ERFURT. "Er ist schnell und stark in den Zweikämpfen, soll unseren Defensiv-Verbund stärken", war Jenas Sportchef Heiko Weber nach dem Probetraining des im Kongo geborenen 23-Jährigen, der auch die deutsche Staatsbürgerschaft besitzt, sehr angetan. Jedoch hatte er angesichts des 700 000-Euro-Etatlochs von der Verpflichtung des 1,89-Meter-Mannes zunächst Abstand nehmen müssen. Nun finanziert ein externes Unternehmen (Ma- tratzen-Outlet Schlummer-Wolke 7") das Spielergehalt des Innenverteidigers. Jenas Marketing-Chef Lars Völlger sieht darin "eine Vorreiterrolle" der neuen Sponsoren-Kampagne "Jena im Herzen". An der Saale unterschrieb der auch im defensiven Mittelfeld oder als linker Außenverteidiger einsetzbare Lukimya einen Ein-Jahres-Vertrag. Er kommt ablösefrei von Hansa Rostock, wo der in Berlin aufgewachsene Kicker zwölf Spiele in der ersten Mannschaft bestritt, aber nicht mehr ins Konzept von Trainer Andreas Zachhuber passt. In Jena aber offenbar so gut, dass der Verein alle Unterlagen einreichte, damit der Kongo-Nationalspieler bereits im Sonntagsderby einsatzbereit ist. Denn in der Viererkette fallen Quido Lanzaat und Ralf Schmidt mit Muskelfaserrissen aus. Übrigens: Auch im letzten Punktspielderby hatte mit Exaucé Mayombo ein Spieler mit kongolesischen Wurzeln Jena ein Remis gerettet.

Auch in Erfurt hatte Lukimya zuvor auf Probe überzeugt. Als er sich jedoch vorigen Mittwoch mit der Begründung verabschiedete, seine Oma sei gestorben, tags darauf aber ausgerechnet in Jena zum Training aufkreuzte, distanzierte sich Rot-Weiß von ihm. "Nach dieser Aktion hat er bei uns keine Rolle mehr gespielt", sagt Erfurts Manager Stephan Beutel. Deshalb wolle er den Seiten-Wechsel des Defensivmannes "gar nicht bewerten".

Beim Tabellen-Vorletzten beschäftigt man sich mit anderen Kandidaten für Abwehr und Mittelfeld. Zwei Neue sollen nach dem ernüchternden Saisonstart (zwei Punkte aus vier Spielen, 1:8 Tore) kommen. Seit gestern weilen drei Probanden in Erfurt: Clemens Halet (25) - der Franzose stieg im Vorjahr mit Düsseldorf in die zweite Liga auf und hatte dort schon für Saarbrücken gespielt. Fabricio Lopes (25) - der Brasilianer ist seit zwei Jahren für den portugiesischen Erstligisten Naval 1 de Maio aktiv. Sebastian Szikal (23) spielte zuletzt beim Regionalligisten Darmstadt, stand zuvor aber schon in Nürnberg unter Vertrag. "Zusätzlich sind wir noch mit zwei erfahrenen Spielern im Gespräch", sagt Beutel. Vor dem Derby passiere allerdings nichts mehr. Dafür könnte Sebastian Becker zurückkehren.

Der 24-Jährige hat seinen Muskelfaserriss im Oberschenkel auskuriert und trainiert wieder. Weiterhin fehlen wird Chhunly Pagenburg mit einer Innenbanddehnung im Knie.

Ohne Verletzungen endete indes das gestrige Benefizspiel der Jenaer beim FSV Martinroda, das Zeiss 4:0 (3:0) gegen den Landesklassisten gewann. Lukimya lieferte in der Innenverteidigung eine fehlerlose erste Halbzeit, wurde dann wie geplant ausgewechselt. Der Erlös der Partie kommt komplett der Familie des bei einem Autounfall unverschuldet ums Leben gekommenen Schiedsrichters Marcus Walter zu gute.

18.08.2009 Von Michael VOSS und Marco ALLES

Quelle: http://www.thueringer-allgemeine.de

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TA: Kommentar: Zündstoff


Wenn das mal gut geht.

Ausgerechnet fünf Tage vor dem brisanten Derby schnappt Jena dem Erzrivalen einen Spieler vor der Nase weg, mit dem sich die Erfurter bereits einig waren. Dass damit zusätzlich Öl ins Feuer der Emotionen gegossen wird, dürfte klar sein.

Auf und neben dem Platz.

Natürlich kann der FC Carl Zeiss verpflichten, wen er will. Ob sich der Klub damit einen Gefallen tut, ist jedoch zu bezweifeln. Von Ehrlichkeit zeugt es nicht gerade, wenn ein Spieler den einen Verein unter einem Vorwand verlässt, um sich beim nächsten zu bewerben.

Was sportlich nachvollziehbar erscheint, weil der Jenaer Kader in der Breite zu dünn aufgestellt ist, verwundert aber aus finanzieller Sicht. Wenn einem Drittligisten aus dem Osten ein Fünftel des Saisonhaushalts fehlt, können Mehrausgaben schlimme Folgen haben. Zumal der Sponsor sicher genauso gern geholfen hätte, dieses Riesen-Loch zu stopfen.

Vielleicht hat das Gefühls-Hoch nach dem Klasse-Start auch sämtliche Sorgen vertrieben. Zumindest diese Gefahr besteht bei Rot-Weiß nicht.

18.08.2009 Von Marco ALLES

Quelle: http://www.thueringer-allgemeine.de

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TA Nordhausen: Pokal-Hit erneut verschoben


NORDHAUSEN (kv). Das Landespokalspiel des FSV Wacker 90 Nordhausen gegen Rot-Weiß Erfurt findet nun am Mittwoch, 9. September, um 18 Uhr im Kuntz-Sportpark statt.

Da kam gestern keine Freude bei den Wacker-Verantwortlichen auf: Erneut hat der Thüringer Fußball-Verband auf Wunsch des FC Rot-Weiß den Pokal-Hit verschoben. Nicht am Sonntag, dem 6. September, sondern erst am Mittwoch, dem 9. September, soll um 18 Uhr gespielt werden. Als Grund wurde angegeben, dass die Erfurter sonst vier Spiele innerhalb von zwei Wochen gehabt hätten. "Spielen wir eben wieder nach der Arbeit und reisen drei Tage später ins nahe gelegene Altenburg", so lautete der sarkastische Kommentar eines Wacker-Funktionärs. Schließlich seien die Nordhäuser ja faire Sportsleute und keine Mimosen.

18.08.2009

Quelle: http://www.thueringer-allgemeine.de
Bild-Thüringen

ERFURT Drei Mann spielen vor


Erfurt ist weiter auf der Suche nach Verstärkungen. Seit gestern trainineren drei Probespieler mit. Defensiv-Allrounder Clement Halet (25) spielte zuletzt in Düsseldorf, machte für Saarbrücken 20 Zweitligaspiele. Innenverteidiger Fabricio Lopes (25) ist Brasilianer, spielt beim portugiesischen Erstligisten Naval 1º de Maio. Defensiv-Allrounder Sebastian Szikal (22) spielte beim Regionalligisten Darmstadt.
Kicker.de: Erfurt - Haching: "Hörgl-raus"-Rufe

NNZ: Verschoben




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