TA: Thomas Ströhl hat Stammplatz bei Rot-Weiß Erfurt sicher
Die Generalprobe ist geglückt. Mit dem 2:0 (0:0)-Sieg gegen den Regionalligisten VFC Plauen beendete der FC Rot-Weiß seine Testspiel-Serie. Vor 400 Zuschauern in Weißensee erzielten der eingewechselte Reichwein (50.) und Kapitän Zedi (62.) die Treffer. Am Sonntag kamen rund 800 Fans zum "Tag der offenen Tür" ins Steigerwaldstadion.
Erfurt. In der ersten Hälfte taten sich die Erfurter schwer mit der robusten Spielweise des Kontrahenten. Ein Pfostenschuss von Pfingsten-Reddig war einer der wenigen Höhepunkte. Zur Pause tauschte Plauen neun Spieler aus. Die Rot-Weißen legten indes zu und stellten Trainer Stefan Emmerling zufrieden.
"Das war schon eine ordentliche Steigerung", sagte Emmerling, der vor allem von zwei bisherigen Sorgenkindern angetan war. Manno zeigte sich physisch stark verbessert und könnte bereits zu Saisonbeginn eine echte Alternative im Angriff sein. Und Jovanovic - erst im rechten Mittelfeld, später als "Sechser" vor der Abwehr - bewies erstmals, wie wertvoll er sein kann.
"Jovanovic hat endlich die Handbremse gelöst."
"Er hat seine Handbremse gelöst", sagte der Trainer und verwies auf die Eingewöhnungsprobleme des aus Babelsberg gekommenen Defensivakteurs. Jovanovic hatte einige Schwierig- keiten sowohl mit der Integration im Team als auch mit der Intensität des Trainings. Doch nach "sehr vielen Gesprächen" sei er mittlerweile so weit, "dass er uns helfen kann".
Allerdings nicht auf der zunächst angedachten linken Abwehrseite. Dort hat sich Eigengewächs Ströhl aufgrund einer engagierten Vorbereitung den Stammplatz erkämpft. "Defensiv hat er zugelegt. Das war okay gegen Plauen", lobte der Trainer und bestätigte, dass der 22-Jährige seine erste Wahl ist.
Vor zwei Jahren war Ströhl von Emmerlings Vorgänger Rainer Hörgl vom Stürmer zum Außen-Verteidiger umfunktioniert worden und zur festen Größe in der Mannschaft avanciert. Nach Verletzungsproblemen und wegen Defiziten in der Rückwärtsbewegung verlor er seinen Platz im vergangenen Jahr an Stenzel. Durch dessen Weggang eröffnete sich für Ströhl eine neue Chance, die er anscheinend genutzt hat.
"Im Tor ist noch keine Entscheidung gefallen."
Dagegen dementiert der Trainer, dass der Zweikampf im Tor bereits entschieden sei. Obwohl Neuzugang Rickert sowohl gegen Bremen als auch nun gegen Plauen in der Startelf stand, würde er sich erst im Laufe der Woche festlegen. "Am Montag ist trainingsfrei. Da werde ich genügend Zeit haben, um mit René Twardzik die Sache zu diskutieren", kündigte er ein Gespräch mit dem Torwarttrainer an.
Ab Dienstag beginnt dann die explizite Vorbereitung auf das Derby zum Auftakt. "Wir werden jeden Einzelnen auf seinen Gegenspieler einstellen - in der Theorie wie in der Praxis", sagte Emmerling. Er selbst nahm den FC Carl Zeiss am vergangenen Donnerstag im Testspiel gegen Bayern München (0:2) unter die Lupe und sah "eine disziplinierte Jenaer Mannschaft, die gut verschoben hat und auch gegen uns die Räume eng machen wird".
Die eigene Aufstellung will er jedoch erst am Spieltag bekannt geben - um bei allen die Spannung aufrecht zu erhalten und dem Gegner vorab nicht zu viel zu verraten. Dass jedoch Reichwein gesetzt sein dürfte, zeigte sich gegen Plauen. Nur fünf Minuten nach seiner Einwechslung traf der Top-Torschütze der letzten Saison (12) zur Führung. Bereits beim 1:1 im drittletzten Testspiel gegen Hannover 96 II hatte er für das 1:0 gesorgt.
Weil sich Drexler noch immer mit muskulären Beschwerden an der Hüfte plagt und Neuling Yohoua (Außenbandriss) ohnehin ausfällt, wird neben Reichwein entweder Morabit oder Manno stürmen. Oder beide? "Könnte sein. Morabit kann auch über die Außenbahn kommen", sagte Emmerling und freut sich über die Variabilität in der Offensive. Und über jedes kleine Geheimnis, das er noch bewahren kann.
Fans feiern neue Erfurter Mannschaft
Gut 800 Fans kamen gestern auf den Stadionvorplatz, um mit dem FC Rot-Weiß in die Saison zu starten. Eine knappe Woche vor dem Auftakt gegen Jena (23. Juli, 14 Uhr) schien die Vorfreude groß. "Hinter dem ersten Spiel steht immer ein großes Fragezeichen. Aber ich denke, wir haben gute Chancen, die drei Punkte hierzulassen", sagte Präsident Rolf Rombach.
Tippfreudiger zeigten sich die Fans. "Erfurt gewinnt 3:0", sagte Rene Zeughardt, seit 15 Jahren Anhänger der Rot-Weißen. Genau wie Axel Rieger, dessen Tipp 2:1 lautet, sei er zum Fanfest gekommen, weil er die neuen Spieler kennenlernen wolle. Und in der Tat zeigte sich die Erfurter Mannschaft publikumsnah, schrieb unzählige Autogramme und posierte für Fotos.
"Das Fanfest ist sowohl für die Fans als auch die Mannschaft sehr wichtig. Dadurch entsteht eine Bindung", sagte Präsident Rombach weiter. "Es ist ein gutes Zeichen, dass wir den Spielern wichtig sind", sagte Axel Rieger, sicher stellvertretend für viele der Besucher.
Nur wie das Saisonziel lauten sollte, darin waren sich die Fans nicht ganz einig. Während einige mit dem Aufstieg in die zweite Liga liebäugeln, fordern andere einen oberen Tabellenplatz. "Ich hoffe, dass sie eine gute Saison spielen und sich dann im nächsten Jahr für die zweite Liga qualifizieren können", so Holger Kummert. Seit 36 Jahren sei der Eisenacher Rot-Weiß-Fan, hat mit seinem Fußballfieber sogar seine ganze Familie angesteckt. Gestern jedenfalls kam er mit Frau, Sohn, Schwiegertochter und Enkel, auf dessen T-Shirt fleißig Autogramme gesammelt wurden.
Freude und Frust bei Ex-Erfurtern
Die ehemaligen Spieler des FC Rot-Weiß erlebten ganz unterschiedliche Debüts in der 2. Bundesliga. So feierte Dirk Orlishausen als neue Nummer 1 des Karlsruher SC am Sonntag einen 3:2 (3:2)-Erfolg über Duisburg. Und das, obwohl er nach 17 Sekunden seinen ersten Gegentreffer in der neuen Spielklasse durch Wolze kassiert hatte.
Während der KSC die turbulente Partie noch drehte, gab Tino Semmer mit seinen Rostockern die Führung aus der Hand. Der Stürmer hatte gegen Paderborn nach 19 Minuten getroffen. Aber fast im Gegenzug konnte der ebenfalls zwei Jahre in Erfurt aktive Daniel Brückner ausgleichen. In der Endphase verdarben die Ostwestfalen mit dem 1:2 (Proschwitz/81.) die Rostocker Zweitliga-Rückkehr endgültig.
Auch Dennis Malura musste bei seinem ersten Spiel eine Niederlage einstecken. Mit 1860 München verlor der Außenverteidiger beim Aufsteiger Braunschweig 1:3 (1:3) und sah insbesondere bei Zimmermanns zwischenzeitlichem 1:2 (35.) nicht gut aus. Herausragend bei Eintracht war ein anderer Ex-Erfurter: Dominick Kumbela schoss nicht nur das 3:1, sondern holte auch den von Kruppke vergebenen Foulstrafstoß heraus (46.).
Bei Dresdens 1:2 (1:0)-Niederlage in Cottbus spielten die früheren Rot-Weißen indes keine Rolle. Alexander Schnetzler saß 90 Minuten auf der Ersatzbank. Jens Möckel stand nich einmal im 18-köpfigen Kader.
Marco Alles und Susann Eberlein / 18.07.11 / TA
Quelle: http://www.thueringer-allgemeine.de
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TA (Weimar): Weimarer Konrad Bosse wechselte von Carl Zeiss zu Rot-Weiß
Ein Weimarer Fußballer wechselt von Carl Zeiss Jena zu Rot-Weiß Erfurt - nicht gerade eine alltägliche Konstellation. Konrad Bosse ist im Juni den Schritt von der Saale an die Gera gegangen - und hat ihn noch keine Sekunde bereut.
Weimar. Der 19-jährige Niedergrunstedter hatte in Jena keine echte Perspektive mehr gesehen. Seit 2003 trug er das Zeiss-Trikot, war vom VfB Oberweimar ans Sportgymnasium gewechselt. "Aber immer, wenn ich mal die Chance hatte, mich für die Erste anzubieten, kam eine Verletzung dazwischen", erzählt er. "Und irgendwann bin ich eben in einer Schublade gelandet, auf der stand: zweite Mannschaft. Ohne echte Chance, da wieder rauszukommen." Auch unter dem neuen Jenaer Trainer Heiko Weber änderte sich nichts - im Gegenteil: "Er hat das Geschehen hier ja immer verfolgt, kennt die meisten Spieler und hat sich seine Meinung gebildet. Das heißt: Keine Chance für mich", so Konrad.
Der 1,82 Meter große, kampfstarke Mittelstürmer fasste somit den Entschluss, mit dem Abitur in der Tasche einen sportlichen Neuanfang zu riskieren. Ein Jahr nur Fußball spielen, aber in einem anderen Verein. Und da war Rot-Weiß Erfurt eine naheliegende Option: "Unter den Spielern gibt es ja nicht den Hass wie zwischen manchen Fan-Gruppen.
Wir kennen uns ja fast alle, zum Beispiel aus der Landesauswahl." Noch kurz vor Ende der alten Saison rief der Niedergrunstedter einfach mal bei Piet Schönberg, dem Trainer der Erfurter Zweiten, an. Es gab zwei Treffen - beim zweiten unterschrieb Konrad schon den Vertrag. Er suchte sich in der Erfurter Krämpfervorstadt eine kleine Wohnung und stieg am 29. Juni mit Rot-Weiß II in die Vorbereitung ein. Das Programm mit sieben bis acht Einheiten pro Woche plus Spiel am Samstag oder Sonntag steht dem der Profis kaum nach. Die Rahmenbedingungen empfindet Konrad als ähnlich wie in Jena, "nur dass es mir hier etwas familiärer vorkommt."
Der ehrgeizige Noch-Teenager gibt sich mit der Oberliga nicht zufrieden: "Ich will mich in Erfurt etablieren, eine gute Saison spielen und mich für höhere Aufgaben empfehlen." Er geht davon aus, dass der Sprung von der Reserve in die Erste in Erfurt keineswegs leichter ist als in Jena. "Die Konkurrenz ist stark, es gibt viele gute Spieler hier. Aber wenn jemand seine Leistung bringt und regelmäßig bestätigt, kommt irgendwann die Chance. Dafür bin ich hier."
Konrad ist jedoch geerdet genug, um sein Leben nicht von einem Profi-Vertrag abhängig zu machen. "Ich will auf jeden Fall nächstes Jahr ein Studium beginnen", sagt er. "Bis dahin habe ich Zeit, mir zu überlegen, in welcher Fachrichtung."
Michael Grübner / 17.07.11 / TA
Quelle: http://www.thueringer-allgemeine.de
Die Generalprobe ist geglückt. Mit dem 2:0 (0:0)-Sieg gegen den Regionalligisten VFC Plauen beendete der FC Rot-Weiß seine Testspiel-Serie. Vor 400 Zuschauern in Weißensee erzielten der eingewechselte Reichwein (50.) und Kapitän Zedi (62.) die Treffer. Am Sonntag kamen rund 800 Fans zum "Tag der offenen Tür" ins Steigerwaldstadion.
Erfurt. In der ersten Hälfte taten sich die Erfurter schwer mit der robusten Spielweise des Kontrahenten. Ein Pfostenschuss von Pfingsten-Reddig war einer der wenigen Höhepunkte. Zur Pause tauschte Plauen neun Spieler aus. Die Rot-Weißen legten indes zu und stellten Trainer Stefan Emmerling zufrieden.
"Das war schon eine ordentliche Steigerung", sagte Emmerling, der vor allem von zwei bisherigen Sorgenkindern angetan war. Manno zeigte sich physisch stark verbessert und könnte bereits zu Saisonbeginn eine echte Alternative im Angriff sein. Und Jovanovic - erst im rechten Mittelfeld, später als "Sechser" vor der Abwehr - bewies erstmals, wie wertvoll er sein kann.
"Jovanovic hat endlich die Handbremse gelöst."
"Er hat seine Handbremse gelöst", sagte der Trainer und verwies auf die Eingewöhnungsprobleme des aus Babelsberg gekommenen Defensivakteurs. Jovanovic hatte einige Schwierig- keiten sowohl mit der Integration im Team als auch mit der Intensität des Trainings. Doch nach "sehr vielen Gesprächen" sei er mittlerweile so weit, "dass er uns helfen kann".
Allerdings nicht auf der zunächst angedachten linken Abwehrseite. Dort hat sich Eigengewächs Ströhl aufgrund einer engagierten Vorbereitung den Stammplatz erkämpft. "Defensiv hat er zugelegt. Das war okay gegen Plauen", lobte der Trainer und bestätigte, dass der 22-Jährige seine erste Wahl ist.
Vor zwei Jahren war Ströhl von Emmerlings Vorgänger Rainer Hörgl vom Stürmer zum Außen-Verteidiger umfunktioniert worden und zur festen Größe in der Mannschaft avanciert. Nach Verletzungsproblemen und wegen Defiziten in der Rückwärtsbewegung verlor er seinen Platz im vergangenen Jahr an Stenzel. Durch dessen Weggang eröffnete sich für Ströhl eine neue Chance, die er anscheinend genutzt hat.
"Im Tor ist noch keine Entscheidung gefallen."
Dagegen dementiert der Trainer, dass der Zweikampf im Tor bereits entschieden sei. Obwohl Neuzugang Rickert sowohl gegen Bremen als auch nun gegen Plauen in der Startelf stand, würde er sich erst im Laufe der Woche festlegen. "Am Montag ist trainingsfrei. Da werde ich genügend Zeit haben, um mit René Twardzik die Sache zu diskutieren", kündigte er ein Gespräch mit dem Torwarttrainer an.
Ab Dienstag beginnt dann die explizite Vorbereitung auf das Derby zum Auftakt. "Wir werden jeden Einzelnen auf seinen Gegenspieler einstellen - in der Theorie wie in der Praxis", sagte Emmerling. Er selbst nahm den FC Carl Zeiss am vergangenen Donnerstag im Testspiel gegen Bayern München (0:2) unter die Lupe und sah "eine disziplinierte Jenaer Mannschaft, die gut verschoben hat und auch gegen uns die Räume eng machen wird".
Die eigene Aufstellung will er jedoch erst am Spieltag bekannt geben - um bei allen die Spannung aufrecht zu erhalten und dem Gegner vorab nicht zu viel zu verraten. Dass jedoch Reichwein gesetzt sein dürfte, zeigte sich gegen Plauen. Nur fünf Minuten nach seiner Einwechslung traf der Top-Torschütze der letzten Saison (12) zur Führung. Bereits beim 1:1 im drittletzten Testspiel gegen Hannover 96 II hatte er für das 1:0 gesorgt.
Weil sich Drexler noch immer mit muskulären Beschwerden an der Hüfte plagt und Neuling Yohoua (Außenbandriss) ohnehin ausfällt, wird neben Reichwein entweder Morabit oder Manno stürmen. Oder beide? "Könnte sein. Morabit kann auch über die Außenbahn kommen", sagte Emmerling und freut sich über die Variabilität in der Offensive. Und über jedes kleine Geheimnis, das er noch bewahren kann.
Fans feiern neue Erfurter Mannschaft
Gut 800 Fans kamen gestern auf den Stadionvorplatz, um mit dem FC Rot-Weiß in die Saison zu starten. Eine knappe Woche vor dem Auftakt gegen Jena (23. Juli, 14 Uhr) schien die Vorfreude groß. "Hinter dem ersten Spiel steht immer ein großes Fragezeichen. Aber ich denke, wir haben gute Chancen, die drei Punkte hierzulassen", sagte Präsident Rolf Rombach.
Tippfreudiger zeigten sich die Fans. "Erfurt gewinnt 3:0", sagte Rene Zeughardt, seit 15 Jahren Anhänger der Rot-Weißen. Genau wie Axel Rieger, dessen Tipp 2:1 lautet, sei er zum Fanfest gekommen, weil er die neuen Spieler kennenlernen wolle. Und in der Tat zeigte sich die Erfurter Mannschaft publikumsnah, schrieb unzählige Autogramme und posierte für Fotos.
"Das Fanfest ist sowohl für die Fans als auch die Mannschaft sehr wichtig. Dadurch entsteht eine Bindung", sagte Präsident Rombach weiter. "Es ist ein gutes Zeichen, dass wir den Spielern wichtig sind", sagte Axel Rieger, sicher stellvertretend für viele der Besucher.
Nur wie das Saisonziel lauten sollte, darin waren sich die Fans nicht ganz einig. Während einige mit dem Aufstieg in die zweite Liga liebäugeln, fordern andere einen oberen Tabellenplatz. "Ich hoffe, dass sie eine gute Saison spielen und sich dann im nächsten Jahr für die zweite Liga qualifizieren können", so Holger Kummert. Seit 36 Jahren sei der Eisenacher Rot-Weiß-Fan, hat mit seinem Fußballfieber sogar seine ganze Familie angesteckt. Gestern jedenfalls kam er mit Frau, Sohn, Schwiegertochter und Enkel, auf dessen T-Shirt fleißig Autogramme gesammelt wurden.
Freude und Frust bei Ex-Erfurtern
Die ehemaligen Spieler des FC Rot-Weiß erlebten ganz unterschiedliche Debüts in der 2. Bundesliga. So feierte Dirk Orlishausen als neue Nummer 1 des Karlsruher SC am Sonntag einen 3:2 (3:2)-Erfolg über Duisburg. Und das, obwohl er nach 17 Sekunden seinen ersten Gegentreffer in der neuen Spielklasse durch Wolze kassiert hatte.
Während der KSC die turbulente Partie noch drehte, gab Tino Semmer mit seinen Rostockern die Führung aus der Hand. Der Stürmer hatte gegen Paderborn nach 19 Minuten getroffen. Aber fast im Gegenzug konnte der ebenfalls zwei Jahre in Erfurt aktive Daniel Brückner ausgleichen. In der Endphase verdarben die Ostwestfalen mit dem 1:2 (Proschwitz/81.) die Rostocker Zweitliga-Rückkehr endgültig.
Auch Dennis Malura musste bei seinem ersten Spiel eine Niederlage einstecken. Mit 1860 München verlor der Außenverteidiger beim Aufsteiger Braunschweig 1:3 (1:3) und sah insbesondere bei Zimmermanns zwischenzeitlichem 1:2 (35.) nicht gut aus. Herausragend bei Eintracht war ein anderer Ex-Erfurter: Dominick Kumbela schoss nicht nur das 3:1, sondern holte auch den von Kruppke vergebenen Foulstrafstoß heraus (46.).
Bei Dresdens 1:2 (1:0)-Niederlage in Cottbus spielten die früheren Rot-Weißen indes keine Rolle. Alexander Schnetzler saß 90 Minuten auf der Ersatzbank. Jens Möckel stand nich einmal im 18-köpfigen Kader.
Marco Alles und Susann Eberlein / 18.07.11 / TA
Quelle: http://www.thueringer-allgemeine.de
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TA (Weimar): Weimarer Konrad Bosse wechselte von Carl Zeiss zu Rot-Weiß
Ein Weimarer Fußballer wechselt von Carl Zeiss Jena zu Rot-Weiß Erfurt - nicht gerade eine alltägliche Konstellation. Konrad Bosse ist im Juni den Schritt von der Saale an die Gera gegangen - und hat ihn noch keine Sekunde bereut.
Weimar. Der 19-jährige Niedergrunstedter hatte in Jena keine echte Perspektive mehr gesehen. Seit 2003 trug er das Zeiss-Trikot, war vom VfB Oberweimar ans Sportgymnasium gewechselt. "Aber immer, wenn ich mal die Chance hatte, mich für die Erste anzubieten, kam eine Verletzung dazwischen", erzählt er. "Und irgendwann bin ich eben in einer Schublade gelandet, auf der stand: zweite Mannschaft. Ohne echte Chance, da wieder rauszukommen." Auch unter dem neuen Jenaer Trainer Heiko Weber änderte sich nichts - im Gegenteil: "Er hat das Geschehen hier ja immer verfolgt, kennt die meisten Spieler und hat sich seine Meinung gebildet. Das heißt: Keine Chance für mich", so Konrad.
Der 1,82 Meter große, kampfstarke Mittelstürmer fasste somit den Entschluss, mit dem Abitur in der Tasche einen sportlichen Neuanfang zu riskieren. Ein Jahr nur Fußball spielen, aber in einem anderen Verein. Und da war Rot-Weiß Erfurt eine naheliegende Option: "Unter den Spielern gibt es ja nicht den Hass wie zwischen manchen Fan-Gruppen.
Wir kennen uns ja fast alle, zum Beispiel aus der Landesauswahl." Noch kurz vor Ende der alten Saison rief der Niedergrunstedter einfach mal bei Piet Schönberg, dem Trainer der Erfurter Zweiten, an. Es gab zwei Treffen - beim zweiten unterschrieb Konrad schon den Vertrag. Er suchte sich in der Erfurter Krämpfervorstadt eine kleine Wohnung und stieg am 29. Juni mit Rot-Weiß II in die Vorbereitung ein. Das Programm mit sieben bis acht Einheiten pro Woche plus Spiel am Samstag oder Sonntag steht dem der Profis kaum nach. Die Rahmenbedingungen empfindet Konrad als ähnlich wie in Jena, "nur dass es mir hier etwas familiärer vorkommt."
Der ehrgeizige Noch-Teenager gibt sich mit der Oberliga nicht zufrieden: "Ich will mich in Erfurt etablieren, eine gute Saison spielen und mich für höhere Aufgaben empfehlen." Er geht davon aus, dass der Sprung von der Reserve in die Erste in Erfurt keineswegs leichter ist als in Jena. "Die Konkurrenz ist stark, es gibt viele gute Spieler hier. Aber wenn jemand seine Leistung bringt und regelmäßig bestätigt, kommt irgendwann die Chance. Dafür bin ich hier."
Konrad ist jedoch geerdet genug, um sein Leben nicht von einem Profi-Vertrag abhängig zu machen. "Ich will auf jeden Fall nächstes Jahr ein Studium beginnen", sagt er. "Bis dahin habe ich Zeit, mir zu überlegen, in welcher Fachrichtung."
Michael Grübner / 17.07.11 / TA
Quelle: http://www.thueringer-allgemeine.de