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18.02.2011
TLZ: FC Rot-Weiß: Emmerling fordert Reaktion

Vier Tage nach der 1:2-Heimpleite gegen den VfB Stuttgart II will der FC Rot-Weiß Erfurt in Babelsberg zurück in die Erfolgsspur.

Erfurt. Der Tag danach: Locker und gut gelaunt traben die Spieler am Mittag in ihrer Trainingskleidung Richtung Spielertrakt. Die Enttäuschung des 1:2 gegen Stuttgarts Reserve steht ihnen nicht wirklich in den Gesichtern geschrieben. Auch Stefan Emmerling hat nach der Spielanalyse am Vormittag die Sache abgehakt. "Der Euphorie", sagt er, "tut diese Niederlage keinen Abbruch. Die Fans haben doch gesehen, was wir investiert haben."

Am meisten wird sich wohl dennoch auch am Tag danach noch Dirk Orlishausen geärgert haben, dessen Fauxpas vor dem 1:2 die Niederlage eingeläutet hatte. Den Stab aber bricht Stefan Emmerling nicht über seinen Torwart: "Es sei ihm mal zugestanden, solch einen Fehler gemacht zu haben. In Bremen hat er uns allein die drei Punkte gerettet. Dirk bleibt unbestritten unsere Nummer eins."

Mund abwischen und nach vorn schauen. "Wir können es besser", schwört Danso Weidlich, der wie die anderen Offensivspieler mit den VfB-Bubis überhaupt nicht klar kam. "Die haben uns einfach zu gut zugestellt." Weidlich erging es am Dienstagabend wie Olivier Cailas oder Marcel Reichwein und Tino Semmer. Fast immer, wenn sie am Ball waren, standen ihnen wenigstens zwei Stuttgarter auf den Füßen.

Und dennoch hat Emmerling erkannt, dass seine Spieler mehr Torchancen besaßen als Wochen zuvor die Rostocker bei ihrer 0:1-Heimpleite gegen die jungen Schwaben. "Wichtig ist jetzt", fordert er, "eine Reaktion zu zeigen."

Genau diese ist morgen in Babelsberg gefragt, jenem Verein, dem Danso Weidlich bis zum Sommer letzten Jahres angehörte. Mit bislang fünf Niederlagen auf eigenem Platz gehören die Filmstädter zwar nicht unbedingt zu den heimstarken Teams der Liga, dennoch warnt Weidlich: "Die spielen ähnlich wie Stuttgart." Zwei Jahre spielte der 24-jährige gebürtige Hamburger dort, sagt: "Ich freue mich auf das Spiel und werde da richtig Gas geben."

Sie wollen in die Erfolgsspur zurück. Und vielleicht hält ja auch eine Serie, die auch Stuttgarts Trainer Jürgen Seeberger am Dienstagabend verblüffte: "Wie Erfurt seine Elfmeter herausholt, ist eine große Qualität." Gegen seine Mannschaft bekam Rot-Weiß schon den elften Strafstoß der Saison - soviel wie kein anderes Team der Liga. Stefan Emmerling wundert das nicht. "Das ist schon ein Zeichen von Qualität. Ich halte die Spieler an, mit hohem Tempo in den Strafraum einzudringen."

Mit Nils Pfingsten-Reddig hat Erfurt dort einen exzellenten Schützen. Bei seinen acht Versuchen traf er sieben Mal. Emmerling: "Er ist vom Punkt nahezu perfekt, schießt meist in eine andere Ecke oder lässt den Torwart lange warten."

Eine Cleverness, die morgen wieder von allen Rot-Weißen nötig sein wird, um die jüngste Heimspielschlappe vergessen zu machen. Allerdings fehlen die gelb-gesperrten Martin Hauswald und Olivier Caillas.

Thomas Czekalla / 17.02.11 / TLZ

Quelle: http://www.tlz.de

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Viel Zeit zum Erholen bleibt dem FC Rot-Weiß nicht. Nach der Niederlage gegen Stuttgart II sollen die verpassten Punkte nun beim morgigen Auftritt in Babelsberg (14 Uhr) eingefahren werden - zur Not auch wieder durch einen Elfmeter.

Erfurt. Es ist schon eine kuriose Serie, die den FC Rot-Weiß in dieser Saison begleitet. Bereits elf Strafstöße wurden der Mannschaft um Trainer Stefan Emmerling zugesprochen - ligaweit mit großem Abstand die meisten. Sieben der elf Versuche landeten auch im Netz. Die meisten davon trat Nils Pfingsten-Reddig. Bei sechs von sieben Elfmetern blieb er im Duell mit dem gegnerischen Torwart Sieger. Nur einmal, beim 3:0 gegen Koblenz, scheiterte er, nachdem er zuvor schon vom Punkt getroffen hatte.

Beim zweiten Mal war er sich zu sicher, erinnert sich Emmerling. Gegen Stuttgart zeigte er hingegen wieder keine Nerven und verwandelte souverän zum 1:1. Genutzt hat es diesmal zwar nichts - da Rot-Weiß das Spiel trotzdem noch mit 1:2 verlor. Aber die Situation, in der Jens Möckel gehalten wurde, zeigte einmal mehr, dass die hohe Anzahl der zugesprochenen Elfmeter kein Zufall ist. Immerhin zeigten die Schiedsrichter in den vergangenen vier Partien jedes Mal auf den Punkt.

Wir haben eben für die gegnerischen Abwehrreihen unangenehme Spieler, die oft energisch in den Strafraum eindringen, sagt Emmerling, der mit dem Team kein spezielles Elfmetertraining absolviert, über diese besondere Qualität. Die Eins-zu-Eins-Situationen, die Tino Semmer und Co. für sich auszunutzen wissen, sind auch ein Indiz für die Cleverness der Offensivleute. Foul ist Foul. Wenn der Gegner einem am Bein trifft, muss man das Geschenk ja nicht ungenutzt lassen, so Emmerling.

Er könnte sicher auch gut damit leben, wenn Rot-Weiß am Samstag dank solcher Standards als Sieger vom Platz geht. Die Niederlage gegen Stuttgart sei abgehakt, die volle Konzentration gelte nun dem Aufsteiger. Emmerling erwartet einen kampfstarken Gastgeber, der - mit nur einem Sieg aus den letzten fünf Spielen - gerade zu Hause punkten muss, um nicht wieder in die akute Abstiegsregion zu rutschen. Angst, dass seine Mannschaft aufgrund der englischen Woche Kraftprobleme haben könnte, sieht er nicht. So etwas müssen die Jungs abkönnen, das darf für uns keine Ausrede sein.

Allerdings ist er aufgrund der fünften Gelben für Olivier Caillas gezwungen, das Team umzubauen. Da Vertreter Martin Hauswald wegen der gleichen Problematik ebenfalls zusehen muss, dürfte der junge Dominick Drexler von Beginn an spielen. Der von Bayer Leverkusen gekommene Angreifer überzeugte nach seiner Einwechslung gegen Stuttgart mit guten Offensivaktionen. Diese wünscht er sich auch in Babelsberg - selbst wenn sie im Strafraum regelwidrig gestoppt werden und es dafür Elfmeter gibt.

Thomas Rudolph / 18.02.11 / TA

Quelle: http://www.thueringer-allgemeine.de
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