17.11.2007
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TLZ: Pohl spielt ab sofort in der RWE-Reserve
Erfurt. (tlz) Abwehrspieler Martin Pohl gehört ab sofort nicht mehr zum Kader der ersten Mannschaft des Fußball-Regionalligisten FC Rot-Weiß Erfurt. Wie Manager Stephan Beutel gestern mitteilte, trainiert und spielt der frühere Rostocker künftig in der Reserve-Mannschaft in der Landesliga. Pohl hatte sich vor Tagen öffentlich darüber beklagt, dass er mit seiner Reservistenrolle in Erfurt nicht einverstanden sei (TLZ berichtete gestern) und das er vermute, dass an seiner Stelle nur Jörn Nowak zum Einsatz kommt, weil er der Sohn des Co-Trainers sei. Gestern musste sich Pohl in einem Gespräch mit Cheftrainer Pavel Dotchev und Manager Beutel dazu äußern. Der Spieler erhielt vom Verein zudem eine Geldstrafe und kann sich in der Winterpause einen neuen Verein suchen. "Solche Äußerungen können wir als FC Rot-Weiß nicht hinnehmen", sagte dazu Erfurts Manager, während Pavel Dotchev klarstellt: "Sportlich hat Martin Pohl seit seinem Wechsel im Sommer zu uns nicht überzeugt." Der Bulgare betont, dass Jörn Nowak zurecht in der Innenverteidigung spielt, weil er als hoffnungsvolles Talent seine Sache bislang ordentlich macht. "Ihm muss man auch mal kleinere Fehler verzeihen, die sich aber in Grenzen halten." Heute spielt der FC Rot-Weiß ab 14.00 Uhr im Steigerwaldstadion gegen Rot-Weiß Oberhausen. Das Spiel ist trotz leichten Schneefalles in den vergangenen Tagen nicht gefährdet. 16.11.2007 Von Thomas Czekalla Quelle: http://www.tlz.de
TA: Der Spätzünder
Die Mannschaft hinter den Kulissen, die Profis privat. TA stellt die Fußballer des FC Rot-Weiß und des FC Carl Zeiss in ihrer Serie vor. Heute: Erfurts Denis Wolf. ERFURT. Es ging alles sehr schnell. In jenem Tempo, in dem er über die rechte Außenbahn stürmt, hat sich Denis Wolf in die Herzen der Erfurter Fans gespielt. Gleich im ersten Einsatz (6:3 gegen Ahlen) erzielte er seinen ersten Treffer. Trotz einer zwischenzeitlichen Formkrise sind es mittlerweile schon sechs. Eine Ausbeute, die der 24-Jährige heute, 14 Uhr, gegen Oberhausen gern erhöhen will. Es verwundert auch ihn ein wenig, wie rasch er beim FC Rot-Weiß Fuß gefasst hat. In seinem Leben hat der gebürtige Hannoveraner nämlich immer eine gewisse Anlaufzeit gebraucht. Lange war er in der Schule der Kleinste; erst mit 17 fand er die erste Freundin und der Durchbruch im Männerbereich gelang mit 20. Ein typischer Spätzünder eben. Wenn er einmal Feuer gefangen hat, ist der Kumpel von Nationalspieler Per Mertesacker aber nicht zu bremsen. Sportlich wie privat. Seit anderthalb Jahren spielt Architektur-Studentin Rose (20) die Hauptrolle abseits des grünen Rasens. Mit ihr hat sich Wolf in der Johannesvorstadt eine hübsche 66-mý-Wohnung eingerichtet. Gehen sie nicht auf Shopping-Tour, zum Italiener essen oder Badminton spielen ("Da bin ich chancenlos"), genießen beide die Zweisamkeit in den eigenen vier Wänden. Auf der Couch liegen und eine DVD gucken ("Ich mag Filme mit Brad Pitt") oder Blackmusic von "Kanye West" hören - dabei kann der lockere Typ genauso entspannen wie bei einem guten Buch. Ob Thriller von Dan Brown oder Frank Schätzing, Biografien oder Fantasy-Romane - Wolf liest gern und oft. Auch, um hin und wieder den Kopf frei zu kriegen vom Fußball. So besuchte Wolf mehrfach die Philippinen, das Heimatland von Mutter Patricia. Obwohl er dort seine einzige Oma kennenlernte und von der unberührten Natur begeistert war, kam es zu keinem Déjà-vu-Erlebnis. "Dafür bin ich doch zu sehr deutsch", sagt er. Lediglich sein Phlegma, alles auf sich zukommen zu lassen und kaum etwas zu planen, sei untypisch für einen Deutschen - "und vielleicht, dass ich kein Bier trinke", fügt er schmunzelnd hinzu. Bei Feiern greift er lieber zu Cocktails. Der Ruf als "Partylöwe", der ihm nach Erfurt vorauseilte, sei allerdings nicht gerechtfertigt. Klar gehe er nach Siegen gern aus - "aber nicht mehr als andere". Ebenso gern misst sich der Cabriofahrer an der Playstation mit Mannschaftskollegen wie Patrick Kohlmann oder Matthias Peßolat. "Das geht immer ganz schön heiß her", verrät Wolf. Nicht selten sorgt er dabei für die Verpflegung, "denn ich koche sehr gern". Auch Waschen und Bügeln gehen ihm leicht von der Hand. "Das habe ich mir selbst beibringen müssen, als ich noch Single war." In jener Zeit stand er bereits vor einer Profikarriere. Durch Bruder Marcel (28) erst zum Judo und dann zum Fußball gekommen, schoss er für Hannover 96 in der A-Jugend 22 Tore. Eine Bewerbung für das Bundesliga-Team, in dem der Offensivspieler im September 2003 debütierte (0:1 bei Kaiserslautern). Es folgten weitere drei Einsätze und ein Kopfballtreffer in Dortmund (2:6) - "mein schönstes Erlebnis". Dass es dabei blieb, lag auch an einer Blinddarm-OP und deren schmerzhaften Folgen, die ihn aus dem Tritt brachten. Doch Wehmut lässt der Optimist nicht aufkommen. "Man muss schätzen können, was man hat. Vielen Leuten geht es viel schlechter als mir. Und es gibt auch viel Schlimmeres als Niederlagen" versucht er, sich den Blick über den Tellerrand des Fußballs hinaus zu bewahren. Eine Eigenschaft, die seine Leistung nicht hemmt. 16.11.2007 Von Marco ALLES Quelle: http://www.thueringer-allgemeine.de |
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