TA (Erfurt): Rückkehr wird zur Nagelprobe
A-Junioren des FC Rot-Weiß sind nach einsaisonaler Abstinenz von der Fußball-Bundesliga wieder erstklassig. Neues Team muss jetzt allerdings altersbedingten Umbruch bewältigen.
Erfurt. Am Ende wars eine Deklassierung der gewiss nicht kanonenfuttrigen Gegnerschaft. Die Rot-Weiß-A-Junioren durften den Regionalliga-Meistertitel und damit die sofortige Rückkehr in die Bundesliga mit einem Vorsprung von acht Zählern (66 Punkte aus 26 Spielen) und dem Torverhältnis von 84:20 Treffern vor Carl Zeiss Jena feiern.
Schon vor der Saison hatte sich angedeutet: Dieser Jahrgang wird seinen Vorgänger in der sportlichen Qualität seiner Einzelspieler überragen. Deshalb gab es im jungen Trainerstab Christian Preußer und Norman Loose auch keinerlei Wenn und Aber. Der Wiederaufstieg und nichts anderes war das Ziel.
Schnell wurde sichtbar: Einzig die Jenenser waren ein echter Konkurrent, die drei Berliner Multikulti-Truppen TeBe, Staaken und Reinickendorf allenfalls mögliche Stolpersteine. So waren die direkten Thüringer Duelle so etwas wie das Zünglein an der Waage. Wackelte die Rot-Weiß-Zuversicht nach dem infolge seiner Entstehungsgeschichte deprimierenden Heim-3:3 nach einer 3:0-Führung zunächst gewaltig, so stellte der 1:0-Sieg im Rückspiel die Weichen endgültig auf Aufstieg nicht nur sportlich, sondern vor allem psychisch. Die Erfurter marschierten mit breiter Brust ins angestrebte Ziel.
Um die zentrale Achse Philipp Klewin (Tor), den baumlangen Innendecker Tommy Kind, den Mittelfeld-Strategen Maik Baumgarten und Kevin Möhwald (offensiv), den Herrn des Dribblings und der Standards Patrick Göbel sowie den beweglichen Angreifer Niklas Odenwald formierte Cheftrainer Christian Preußer mit seinem Co. Norman Loose ein Team, dem es durchweg Spaß machte zuzuschauen. Großen Anteil daran hatten auch die bissigen Außenverteidiger Alexander Morozow (mit enormer Steigerung) und Rhys Tyler.
Mag man dem noch weit jünger als seine 27 Lenze wirkenden Preußer eben dieses optischen Tatbestandes wegen zunächst mit Skepsis begegnet sein, so musste man dieses Vorurteil schnell revidieren. Dieser Trainer hat seiner Mannschaft eine Handschrift verpasst. Das an seine Jungs gerichtete Wort wird zur sichtbaren Tat auf dem Platz. Ein Fakt, der ihn durchaus für spätere größere Aufgaben zu befähigen scheint.
Seinen Gesellenbrief hat er erst einmal mit Bravour bestanden.
Allerdings: Seine Nagelprobe der Meisterbrief steht ab sofort in der Eliteliga des Nachwuchses auf dem Tapet. Und sie enthält die ganz normalen Unwägbarkeiten des altersbedingten Umbruchs. Tyler, Morozow, Kind, Odenwald, Franzisco Paunde, John Graham Fisher, Srdan Gajic und Kevin Dietz wechseln ins U-23-Team. Der qualitativ guten Nachrücker aus den B-Junioren, die gerade sang- und klanglos aus der Bundesliga abgestiegen sind, gibt es nicht viele. Ergo: Eine Herkulesaufgabe, der sich Preußer und Loose bis zum Saisonbeginn am 13./14. August zu stellen haben.
Dennoch ist Preußer optimistisch: "Ich hoffe und denke, wir werden eine Mannschaft haben, die sportlich das Rüstzeug besitzt, die Klasse beschwerdefrei zu halten. Das setzt voraus, dass wir vor allem als Team funktionieren. Vielleicht können wir dann sogar in der Tabelle den Blick ganz vorsichtig nach oben richten."
Preußer setzt neben den übrig gebliebenen Leistungsträgern wie Klewin, Marian Glock, Baumgarten, Möhwald oder Göbel auf einige Neuzugänge, die im Probetraining überzeugt haben. In der "Verlosung" über den Rückrundenzeitraum standen rund 40 Akteure. Vier davon die Angreifer Tobias Ahrens (VfB Oldenburg), Jonas Nietfeld (Hannover 96), Felix Petter (BW Lengenfeld) sowie Innendecker Niklas Wittmann (Bielefeld) wurden gebunden, Ahrens, Wittmann und Nietfeld sogar vertraglich für drei Jahre. Den Bundesliga-Kader ergänzen Johannes Bergmann, Stefan Raßmann, Sebastian Schmidt, Raul Amaro und Moritz Zeiße aus dem B-Junioren-Jahrgang.
Die spannende, aber auch deshalb hoch interessante Frage bleibt in dieser wie in jeder Saison nach personellem Umbruch: Wie schnell gelingt es den Trainern, die Puzzle-Teile zu einem harmonischen Bild zusammenzusetzen? Schließlich dürfte der Bundesliga-Erhalt neben der pflichtigen Fahndung nach einem Fußballlehrer nicht unwesentlich für den Status als Nachwuchsleistungszentrum der DFL und des DFB sein.
Rot-Weiß-Kader: Philipp Klewin, Jonas Zipf, Marian Glock, Patrick Göbel, Maik Baumgarten, Kevin Möhwald, Eric Nowak, Gerry Kuchmann, Kevin Reinemann, Johannes Bergmann, Stefan Raßmann, Sebastian Schmidt, Raul Amaro, Moritz Zeiße. Zugänge: Tobias Ahrens (VfB Oldenburg), Jonas Nietfeld (Hannover 96), Felix Petter (BW Lengenfeld), Niklas Wittmann (Arminia Bielefeld).
Sommerfahrplan: 20. Juli, 18.30 Uhr beim SC Weimar; 22. Juli, 14 Uhr beim VfB Sangerhausen; 27. Juli, 14 Uhr gegen Chemnitzer FC A-Junioren; 30. Juli, 14 Uhr gegen Steinbach-Hallenberg; 3. August, 19 Uhr gegen Erzgeb. Aue A-Junioren; 6. August, Blitzturnier in Berlin; 9. August, 11 Uhr gegen RB Leipzig A-Junioren.
Manfred Höner / 17.06.11 / TA
Quelle: http://www.thueringer-allgemeine.de
A-Junioren des FC Rot-Weiß sind nach einsaisonaler Abstinenz von der Fußball-Bundesliga wieder erstklassig. Neues Team muss jetzt allerdings altersbedingten Umbruch bewältigen.
Erfurt. Am Ende wars eine Deklassierung der gewiss nicht kanonenfuttrigen Gegnerschaft. Die Rot-Weiß-A-Junioren durften den Regionalliga-Meistertitel und damit die sofortige Rückkehr in die Bundesliga mit einem Vorsprung von acht Zählern (66 Punkte aus 26 Spielen) und dem Torverhältnis von 84:20 Treffern vor Carl Zeiss Jena feiern.
Schon vor der Saison hatte sich angedeutet: Dieser Jahrgang wird seinen Vorgänger in der sportlichen Qualität seiner Einzelspieler überragen. Deshalb gab es im jungen Trainerstab Christian Preußer und Norman Loose auch keinerlei Wenn und Aber. Der Wiederaufstieg und nichts anderes war das Ziel.
Schnell wurde sichtbar: Einzig die Jenenser waren ein echter Konkurrent, die drei Berliner Multikulti-Truppen TeBe, Staaken und Reinickendorf allenfalls mögliche Stolpersteine. So waren die direkten Thüringer Duelle so etwas wie das Zünglein an der Waage. Wackelte die Rot-Weiß-Zuversicht nach dem infolge seiner Entstehungsgeschichte deprimierenden Heim-3:3 nach einer 3:0-Führung zunächst gewaltig, so stellte der 1:0-Sieg im Rückspiel die Weichen endgültig auf Aufstieg nicht nur sportlich, sondern vor allem psychisch. Die Erfurter marschierten mit breiter Brust ins angestrebte Ziel.
Um die zentrale Achse Philipp Klewin (Tor), den baumlangen Innendecker Tommy Kind, den Mittelfeld-Strategen Maik Baumgarten und Kevin Möhwald (offensiv), den Herrn des Dribblings und der Standards Patrick Göbel sowie den beweglichen Angreifer Niklas Odenwald formierte Cheftrainer Christian Preußer mit seinem Co. Norman Loose ein Team, dem es durchweg Spaß machte zuzuschauen. Großen Anteil daran hatten auch die bissigen Außenverteidiger Alexander Morozow (mit enormer Steigerung) und Rhys Tyler.
Mag man dem noch weit jünger als seine 27 Lenze wirkenden Preußer eben dieses optischen Tatbestandes wegen zunächst mit Skepsis begegnet sein, so musste man dieses Vorurteil schnell revidieren. Dieser Trainer hat seiner Mannschaft eine Handschrift verpasst. Das an seine Jungs gerichtete Wort wird zur sichtbaren Tat auf dem Platz. Ein Fakt, der ihn durchaus für spätere größere Aufgaben zu befähigen scheint.
Seinen Gesellenbrief hat er erst einmal mit Bravour bestanden.
Allerdings: Seine Nagelprobe der Meisterbrief steht ab sofort in der Eliteliga des Nachwuchses auf dem Tapet. Und sie enthält die ganz normalen Unwägbarkeiten des altersbedingten Umbruchs. Tyler, Morozow, Kind, Odenwald, Franzisco Paunde, John Graham Fisher, Srdan Gajic und Kevin Dietz wechseln ins U-23-Team. Der qualitativ guten Nachrücker aus den B-Junioren, die gerade sang- und klanglos aus der Bundesliga abgestiegen sind, gibt es nicht viele. Ergo: Eine Herkulesaufgabe, der sich Preußer und Loose bis zum Saisonbeginn am 13./14. August zu stellen haben.
Dennoch ist Preußer optimistisch: "Ich hoffe und denke, wir werden eine Mannschaft haben, die sportlich das Rüstzeug besitzt, die Klasse beschwerdefrei zu halten. Das setzt voraus, dass wir vor allem als Team funktionieren. Vielleicht können wir dann sogar in der Tabelle den Blick ganz vorsichtig nach oben richten."
Preußer setzt neben den übrig gebliebenen Leistungsträgern wie Klewin, Marian Glock, Baumgarten, Möhwald oder Göbel auf einige Neuzugänge, die im Probetraining überzeugt haben. In der "Verlosung" über den Rückrundenzeitraum standen rund 40 Akteure. Vier davon die Angreifer Tobias Ahrens (VfB Oldenburg), Jonas Nietfeld (Hannover 96), Felix Petter (BW Lengenfeld) sowie Innendecker Niklas Wittmann (Bielefeld) wurden gebunden, Ahrens, Wittmann und Nietfeld sogar vertraglich für drei Jahre. Den Bundesliga-Kader ergänzen Johannes Bergmann, Stefan Raßmann, Sebastian Schmidt, Raul Amaro und Moritz Zeiße aus dem B-Junioren-Jahrgang.
Die spannende, aber auch deshalb hoch interessante Frage bleibt in dieser wie in jeder Saison nach personellem Umbruch: Wie schnell gelingt es den Trainern, die Puzzle-Teile zu einem harmonischen Bild zusammenzusetzen? Schließlich dürfte der Bundesliga-Erhalt neben der pflichtigen Fahndung nach einem Fußballlehrer nicht unwesentlich für den Status als Nachwuchsleistungszentrum der DFL und des DFB sein.
Rot-Weiß-Kader: Philipp Klewin, Jonas Zipf, Marian Glock, Patrick Göbel, Maik Baumgarten, Kevin Möhwald, Eric Nowak, Gerry Kuchmann, Kevin Reinemann, Johannes Bergmann, Stefan Raßmann, Sebastian Schmidt, Raul Amaro, Moritz Zeiße. Zugänge: Tobias Ahrens (VfB Oldenburg), Jonas Nietfeld (Hannover 96), Felix Petter (BW Lengenfeld), Niklas Wittmann (Arminia Bielefeld).
Sommerfahrplan: 20. Juli, 18.30 Uhr beim SC Weimar; 22. Juli, 14 Uhr beim VfB Sangerhausen; 27. Juli, 14 Uhr gegen Chemnitzer FC A-Junioren; 30. Juli, 14 Uhr gegen Steinbach-Hallenberg; 3. August, 19 Uhr gegen Erzgeb. Aue A-Junioren; 6. August, Blitzturnier in Berlin; 9. August, 11 Uhr gegen RB Leipzig A-Junioren.
Manfred Höner / 17.06.11 / TA
Quelle: http://www.thueringer-allgemeine.de