TA: FC Rot-Weiß trotz 1:0-Sieg über Aalen nur Tabellenfünfter
Torhüter Dirk Orlishausen verabschiedet sich nach sechs Jahren mit Klasseleistung und reiner Weste vom FC Rot-Weiß. Der 1:0-Sieg über Aalen reicht nur für den Tabellenfünfter.
Erfurt. Als der letzte Abpfiff ertönt und die Feierlichkeiten mit den Anhängern beendet waren, schlurfte Rudi Zedi - die Tasche lässig geschultert - durch die vereinsamten Stadionkatakomben. "Tja, dann auf ein Neues im nächsten Jahr", sagte der Erfurter Kapitän und grinste. Vielleicht war er in diesem Moment schon in Gedanken auf Mallorca. Gestern Vormittag flog der Großteil der Mannschaft auf die Urlaubsinsel, wo bis Dienstag die große Party steigt.
Für eine Reihe von Spielern ist es, abgesehen von der noch anstehenden Heimspiel-Tour des Hauptsponsors, die Abschlussfahrt. Insgesamt 13 Akteure verlassen den Klub. Außer Martin Pohl, der bereits zu Hause in Rostock weilt, wurden alle vor dem 1:0 gegen Aalen mit Beifall verabschiedet. Den größten Applaus erhielt kurz vor Ende des Spiels allerdings Dirk Orlishausen. Nach sechs Jahren im Rot-Weiß-Trikot, einer starken Saison sowie einer tadellosen Leistung am Sonnabend wurde der Torhüter bei seiner Auswechslung in der Schlussminute mit stehenden Ovationen bedacht.
"Er hat uns nicht nur das Spiel gewonnen", begründete Trainer Stefan Emmerling die Geste gegenüber Orlishausen. Und dieser genoss das folgende Bad in der Menge - "auch wenn ganz schön viel Wehmut dabei ist".
Für seinen 176. und (vorerst) letzten Einsatz für den FC Rot-Weiß hatte er eigens die weiße Spielkleidung übergestreift. Ein Outfit für besondere Anlässe zuletzt trug er sie beim Pokaltriumph über Jena vor zwei Jahren (3:2). Und weder den Dress noch die grasbefleckte Hose gab der 28-Jährige her: "Kein Chance, die kommen zur Erinnerung in meinen Schrank", wehrte Orlishausen die Fans ab.
Verständlich. Eine seiner besten Leistungen hatte er sich für das Saisonende aufgehoben und damit für einen "versöhnlichen Abschluss" gesorgt. Gegen die munter aufspielende Gäste vereitelte der Torwart fünf Großchancen und hatte Glück, dass ebenso viele vom Gegner kläglich vergeben wurden.
"Diese Partie war ein Sinnbild unserer Saison", sagte Aalens Trainer Ralf Hasenhüttl kopfschüttelnd . "Irgendwann habe ich aufgehört, die Möglichkeiten zu zählen. Wir sind einfach nicht kaltschnäuzig genug." Er dürfte damit vor allem den Tausendprozenter von Dausch gemeint haben, der das Kunststück fertig brachte, analog zu Bayerns Miroslav Klose, den Ball aus drei Metern über das leere Tor zu schießen (48.).
"Man hat gemerkt, dass es für beide Teams nicht mehr um allzu viel ging", erklärte Emmerling. Zwar hätte er immer noch das Fünkchen Hoffnung gehabt, dass Wehen in Bremen stolpert. Aber der Optimismus sei mit der Nachricht vom 1:2 verflogen gewesen. "Dennoch", stellt der Erfurter Trainer klar, "haben wir eine richtig gute Saison gespielt - auch wenn mehr drin war."
Das mag stimmen. Und auch die Mehrheit der 5500 Zuschauer sah dies so und feierte ihre Elf trotz einer schwachen Finalvorstellung. Doch unter dem Strich hat das Spieljahr viel mehr gekostet als Nerven. Statt Zusatz-einnahmen durch die Relegationsspiele und den DFB-Pokal muss Rot-Weiß eine stattliche Summe an Spielerprämien zahlen. Rein wirtschaftlich ist der fünfte Platz ein Misserfolg.
Sportlich gab es gegen Aalen nur wenige Lichtblicke. Einer davon war Marcel Reichweins zwölftes Saisontor, mit dem er für die frühe Entscheidung sorgte. Der Stürmer vollendete einen Doppelpass mit Zedi abgeklärt (10.). Ansonsten zeigte Dominick Drexler auf der linken Mittelfeldseite in Ansätzen, was in ihm steckt. Doch der Hauptdarsteller nach dem Spiel war Publikumsliebling Orlishausen. Auch wenn er beim Freibier mit den Fans das weiße Trikot ausgezogen hatte.
Sicher ist sicher.
Marco Alles / 16.05.11 / TA
Quelle: http://www.thueringer-allgemeine.de
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TLZ: FC Rot-Weiß: Erfurt nützt Sieg gegen Ahlen nichts
Fußball-Drittligist FC Rot-Weiß Erfurt hat sein letztes Punktspiel gegen den VfR Aalen mit 1:0 gewonnen. Marcel reichwein war der Schütze des goldenen Tores. Doch auf Platz vier konnten die Erfurter dennoch nicht klettern.
Erfurt. Tage nach der Ahlen-Pleite. Man sitzt am Internet, lauscht und sieht bei http://www.Liga1.tv die Pressekonferenzen von Dynamo Dresden und Wehen Wiesbaden vor dem letzten Spieltag. Es geht um das Fernduell um Platz drei. Dresdens Trainer will seinen Spezi Nemec aus Siegen nach Bremen schicken, kündigt er da an. Wehens Lettieri kapituliert im Vorfeld des finalen Spieltages fast, weil Offenbacher Spieler sich vor dem Spiel reihenweise krank gemeldet haben sollen. Das tut jedem Rot-Weiß-Fan weh, der sich nach Sandhausen (Niederlage) und nach Wiesbaden (Sieg) sowie Ahlen (Niederlage) für viel Geld aufgemacht hatte. Gegen das Aalen ohne H geht es nicht um den Relegationsplatz zum Aufstieg und fast fünf Millionen Fernsehgelder, sondern um die goldene Ananas, den DFB-Pokal.
Am Ende wird nicht einmal dieses Ziel erreicht - trotz eines 1:0-Sieges. Im Saisonendspurt hat die Konkurrenz Erfurter Nachlässigkeiten in entscheidenden Spielen bitter bestraft. "Ich bin immer noch enttäuscht", sagt Tom Bertram, während Dirk Orlishausen nach seinem letzten Spiel im RWE-Dress feststellt: "Die zweite Halbzeit vergangene Woche in Ahlen trübt diese eigentlich gute Saison von uns."
Erfurts letzter Auftritt 2010/2011 gerät im Spielverlauf fast zu einem Freundschaftsspiel. Zu einem munteren aber, weil die Gäste von Beginn an nichts herschenken wollen. Gleich nach Anpfiff darf Orlishausen zwei Mal zeigen, warum er von den Fans so geliebt wird. Gegen Aalens Dennis Kempe und Marco Grüttner (5., 9.) zeigt er seine ganze Klasse, ehe auf der Gegenseite Marcel Reichwein einen Doppelpass mit Rudi Zedi zur Führung abschließt (10.). Sein zwölftes Saisontor ist am Ende nur die fast schon bedeutungslosen drei Punkte wert. Allein Orlishausen machte beste Werbung in eigener Sache, lenkt einen Kopfball von Aytac Sulu sensationell über den Querbalken (35.) und kauft noch dem drei Meter vor ihm frei stehenden Grüttner den Schneid ab (48.). Besser gehts nicht.
Erfurt zeigt sich bemüht, aber rennt auch gefühlte zwei Dutzend Mal in Aalens Abseitsfalle. Am Ende aber ist auch das egal. Für den Erfolg kann sich Rot-Weiß nichts kaufen. Wenigstens Platz fünf hat er am Ende gebracht, sonst wäre gar noch Saarbrücken (zuletzt neun Siege in Folge!) an den Thüringern vorbei gezogen. "Es war ein Spiel zweier Offensivreihen", stellt Stefan Emmerling fest. Der Satz alleine sagt schon, wo der Chefcoach für die kommende Saison vor allem den personellen Hebel ansetzen muss: "Die drei Mannschaften mit den wenigsten Gegentoren stehen zu Recht oben. Wir müssen dringend im Abwehrbereich etwas tun." Dort verbleiben für die kommende Saison vom Stamm lediglich Tom Bertram und Dennis Hillebrand. Andreas Sponsel soll die neue Nummer eins werden. Um den gebürtigen Belgier Bernd Rauw vom Fußball-Zweitligisten Union Berlin (19 Saisonspiele) kämpft Rot-Weiß, auch um Jenas Felicio Brown Forbes und um den Hallenser Selim Aydemir.
"Wir schauen", sagt Emmerling, "wer zu uns kommt und werden dann realistische Ziele ausgeben." Wer weiß, vielleicht blickt ja in einem Jahr die Konkurrenz einmal neidisch auf den FC Rot-Weiß.
Thomas Czekalla / 16.05.11 / TLZ
Quelle: http://www.tlz.de
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RWE Homepage: U23 - Lehrstunde in Halberstadt
RWE Homepage: 1-0 zum Saisonausklang
Torhüter Dirk Orlishausen verabschiedet sich nach sechs Jahren mit Klasseleistung und reiner Weste vom FC Rot-Weiß. Der 1:0-Sieg über Aalen reicht nur für den Tabellenfünfter.
Erfurt. Als der letzte Abpfiff ertönt und die Feierlichkeiten mit den Anhängern beendet waren, schlurfte Rudi Zedi - die Tasche lässig geschultert - durch die vereinsamten Stadionkatakomben. "Tja, dann auf ein Neues im nächsten Jahr", sagte der Erfurter Kapitän und grinste. Vielleicht war er in diesem Moment schon in Gedanken auf Mallorca. Gestern Vormittag flog der Großteil der Mannschaft auf die Urlaubsinsel, wo bis Dienstag die große Party steigt.
Für eine Reihe von Spielern ist es, abgesehen von der noch anstehenden Heimspiel-Tour des Hauptsponsors, die Abschlussfahrt. Insgesamt 13 Akteure verlassen den Klub. Außer Martin Pohl, der bereits zu Hause in Rostock weilt, wurden alle vor dem 1:0 gegen Aalen mit Beifall verabschiedet. Den größten Applaus erhielt kurz vor Ende des Spiels allerdings Dirk Orlishausen. Nach sechs Jahren im Rot-Weiß-Trikot, einer starken Saison sowie einer tadellosen Leistung am Sonnabend wurde der Torhüter bei seiner Auswechslung in der Schlussminute mit stehenden Ovationen bedacht.
"Er hat uns nicht nur das Spiel gewonnen", begründete Trainer Stefan Emmerling die Geste gegenüber Orlishausen. Und dieser genoss das folgende Bad in der Menge - "auch wenn ganz schön viel Wehmut dabei ist".
Für seinen 176. und (vorerst) letzten Einsatz für den FC Rot-Weiß hatte er eigens die weiße Spielkleidung übergestreift. Ein Outfit für besondere Anlässe zuletzt trug er sie beim Pokaltriumph über Jena vor zwei Jahren (3:2). Und weder den Dress noch die grasbefleckte Hose gab der 28-Jährige her: "Kein Chance, die kommen zur Erinnerung in meinen Schrank", wehrte Orlishausen die Fans ab.
Verständlich. Eine seiner besten Leistungen hatte er sich für das Saisonende aufgehoben und damit für einen "versöhnlichen Abschluss" gesorgt. Gegen die munter aufspielende Gäste vereitelte der Torwart fünf Großchancen und hatte Glück, dass ebenso viele vom Gegner kläglich vergeben wurden.
"Diese Partie war ein Sinnbild unserer Saison", sagte Aalens Trainer Ralf Hasenhüttl kopfschüttelnd . "Irgendwann habe ich aufgehört, die Möglichkeiten zu zählen. Wir sind einfach nicht kaltschnäuzig genug." Er dürfte damit vor allem den Tausendprozenter von Dausch gemeint haben, der das Kunststück fertig brachte, analog zu Bayerns Miroslav Klose, den Ball aus drei Metern über das leere Tor zu schießen (48.).
"Man hat gemerkt, dass es für beide Teams nicht mehr um allzu viel ging", erklärte Emmerling. Zwar hätte er immer noch das Fünkchen Hoffnung gehabt, dass Wehen in Bremen stolpert. Aber der Optimismus sei mit der Nachricht vom 1:2 verflogen gewesen. "Dennoch", stellt der Erfurter Trainer klar, "haben wir eine richtig gute Saison gespielt - auch wenn mehr drin war."
Das mag stimmen. Und auch die Mehrheit der 5500 Zuschauer sah dies so und feierte ihre Elf trotz einer schwachen Finalvorstellung. Doch unter dem Strich hat das Spieljahr viel mehr gekostet als Nerven. Statt Zusatz-einnahmen durch die Relegationsspiele und den DFB-Pokal muss Rot-Weiß eine stattliche Summe an Spielerprämien zahlen. Rein wirtschaftlich ist der fünfte Platz ein Misserfolg.
Sportlich gab es gegen Aalen nur wenige Lichtblicke. Einer davon war Marcel Reichweins zwölftes Saisontor, mit dem er für die frühe Entscheidung sorgte. Der Stürmer vollendete einen Doppelpass mit Zedi abgeklärt (10.). Ansonsten zeigte Dominick Drexler auf der linken Mittelfeldseite in Ansätzen, was in ihm steckt. Doch der Hauptdarsteller nach dem Spiel war Publikumsliebling Orlishausen. Auch wenn er beim Freibier mit den Fans das weiße Trikot ausgezogen hatte.
Sicher ist sicher.
Marco Alles / 16.05.11 / TA
Quelle: http://www.thueringer-allgemeine.de
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TLZ: FC Rot-Weiß: Erfurt nützt Sieg gegen Ahlen nichts
Fußball-Drittligist FC Rot-Weiß Erfurt hat sein letztes Punktspiel gegen den VfR Aalen mit 1:0 gewonnen. Marcel reichwein war der Schütze des goldenen Tores. Doch auf Platz vier konnten die Erfurter dennoch nicht klettern.
Erfurt. Tage nach der Ahlen-Pleite. Man sitzt am Internet, lauscht und sieht bei http://www.Liga1.tv die Pressekonferenzen von Dynamo Dresden und Wehen Wiesbaden vor dem letzten Spieltag. Es geht um das Fernduell um Platz drei. Dresdens Trainer will seinen Spezi Nemec aus Siegen nach Bremen schicken, kündigt er da an. Wehens Lettieri kapituliert im Vorfeld des finalen Spieltages fast, weil Offenbacher Spieler sich vor dem Spiel reihenweise krank gemeldet haben sollen. Das tut jedem Rot-Weiß-Fan weh, der sich nach Sandhausen (Niederlage) und nach Wiesbaden (Sieg) sowie Ahlen (Niederlage) für viel Geld aufgemacht hatte. Gegen das Aalen ohne H geht es nicht um den Relegationsplatz zum Aufstieg und fast fünf Millionen Fernsehgelder, sondern um die goldene Ananas, den DFB-Pokal.
Am Ende wird nicht einmal dieses Ziel erreicht - trotz eines 1:0-Sieges. Im Saisonendspurt hat die Konkurrenz Erfurter Nachlässigkeiten in entscheidenden Spielen bitter bestraft. "Ich bin immer noch enttäuscht", sagt Tom Bertram, während Dirk Orlishausen nach seinem letzten Spiel im RWE-Dress feststellt: "Die zweite Halbzeit vergangene Woche in Ahlen trübt diese eigentlich gute Saison von uns."
Erfurts letzter Auftritt 2010/2011 gerät im Spielverlauf fast zu einem Freundschaftsspiel. Zu einem munteren aber, weil die Gäste von Beginn an nichts herschenken wollen. Gleich nach Anpfiff darf Orlishausen zwei Mal zeigen, warum er von den Fans so geliebt wird. Gegen Aalens Dennis Kempe und Marco Grüttner (5., 9.) zeigt er seine ganze Klasse, ehe auf der Gegenseite Marcel Reichwein einen Doppelpass mit Rudi Zedi zur Führung abschließt (10.). Sein zwölftes Saisontor ist am Ende nur die fast schon bedeutungslosen drei Punkte wert. Allein Orlishausen machte beste Werbung in eigener Sache, lenkt einen Kopfball von Aytac Sulu sensationell über den Querbalken (35.) und kauft noch dem drei Meter vor ihm frei stehenden Grüttner den Schneid ab (48.). Besser gehts nicht.
Erfurt zeigt sich bemüht, aber rennt auch gefühlte zwei Dutzend Mal in Aalens Abseitsfalle. Am Ende aber ist auch das egal. Für den Erfolg kann sich Rot-Weiß nichts kaufen. Wenigstens Platz fünf hat er am Ende gebracht, sonst wäre gar noch Saarbrücken (zuletzt neun Siege in Folge!) an den Thüringern vorbei gezogen. "Es war ein Spiel zweier Offensivreihen", stellt Stefan Emmerling fest. Der Satz alleine sagt schon, wo der Chefcoach für die kommende Saison vor allem den personellen Hebel ansetzen muss: "Die drei Mannschaften mit den wenigsten Gegentoren stehen zu Recht oben. Wir müssen dringend im Abwehrbereich etwas tun." Dort verbleiben für die kommende Saison vom Stamm lediglich Tom Bertram und Dennis Hillebrand. Andreas Sponsel soll die neue Nummer eins werden. Um den gebürtigen Belgier Bernd Rauw vom Fußball-Zweitligisten Union Berlin (19 Saisonspiele) kämpft Rot-Weiß, auch um Jenas Felicio Brown Forbes und um den Hallenser Selim Aydemir.
"Wir schauen", sagt Emmerling, "wer zu uns kommt und werden dann realistische Ziele ausgeben." Wer weiß, vielleicht blickt ja in einem Jahr die Konkurrenz einmal neidisch auf den FC Rot-Weiß.
Thomas Czekalla / 16.05.11 / TLZ
Quelle: http://www.tlz.de
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