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16.02.2009
TLZ: Baumann warnt: "Die Arbeit des Vereins ist gefährdet"


Jena. (tlz) Er hatte viel gepfiffen in diesem Thüringenderby, für manche schon fast zuviel, weil es im Ernst-Abbe-Sportfeld nicht wenige gab, die Schiedsrichter Tobias Welz mehr als kleinlich empfanden. In der 88. Minute aber war der Pfiff des 32-Jährigen für jeden verständlich. Welz unterbrach das bis dato niveauarme Spiel bei Gästeführung, weil aus dem Erfurter Fanblock nicht zum ersten Mal während der Partie Rauchbomben gezündet worden und Böller in den Innenraum flogen. Spielabbruch für fast zehn Minuten.

Als sich die Gemüter beruhigt hatten, ging es weiter. Jena machte in der Nachspielzeit das 1:1. "Danke an die Erfurter Fans, dass wir uns in der Kabine noch einmal sammeln konnten", freute sich FCC-Kapitän Torsten Ziegner innerlich diebisch. Im Erfurter Lager lagen dagegen die Nerven blank.

"Von unseren 1350 mitgereisten Fans sind 1330 richtig bestraft worden. Die können sich bei 20 Volldeppen bedanken, dass wir hier zwei Punkte liegen gelassen haben", kriegte sich Alexander Schnetzler kaum noch ein. "Sowas habe ich noch nie erlebt. Mir fehlen die Worte", war Erfurts Manager Stephan Beutel Minuten nach dem Abpfiff fassungslos. Wie schon nach dem 2:1-Hinspiel, als Rot-Weiß mit einem Geisterspiel und Jena mit einer Geldstrafe belegt wurden, wird es nun erneut heftige Sanktionen durch den DFB, der schon nach dem Spiel Ermittlungen eingeleitet hat, geben. Für den FC Rot-Weiß auf jeden Fall. Ob auch für die Gastgeber, bleibt abzuwarten.

"Es ist schon erstaunlich", merkt Stephan Beutel an, "wie bei einem solchen Sicherheitsaufwand überhaupt solche Knaller ins Stadion gelangen können." 1400 Polizisten und etwa 350 Ordner sollten für ein störungsfreies Derby sorgen. Ein Derby, das letztlich im Chaos endete. Am Montagabend will sich Erfurts Präsident Rolf Rombach ("Unsere Fans, unsere Chaoten, haben heute dieses Spiel verloren.") mit dem Fanprojekt und dem Ordnungsdienst über die Vorfälle unterhalten und drastische Strafen gegen jene wenigen Randalierer beschließen. Rombach gestern zur TLZ: "Wir greifen knallhart durch." Zeit wird es!

Polizeichefin lobt die Jenaer Anhänger

Erfurter Fußballfans provozierten schon in der Vorsaison einen Spielabbruch bei Union Berlin und im Hinspiel gegen Jena ein folgendes Geisterspiel gegen Werder Bremen II (3:1). Trainer Karsten Baumann sieht so langsam schwarz: "Die Arbeit des Vereins ist gefährdet."

In Jena sieht man die Dinge derweil sehr gelassen. Lob für das Verhalten der eigenen Fans, die bewiesen hätten, die Nummer eins in Thüringen zu sein (O-Ton Klubchef Schreiber), gab es von allen Seiten. Sogar die Polizeichefin Katrin Sander, die den Einsatz leitete, fand nur gute Worte über den Anhang der Heimelf: "Die Jenaer Fans haben sich absolut fair verhalten. Es gab keinerlei Vorkommnisse mit Jenafans - weder im noch außerhalb des Stadions."

Seinem Ärger Luft über Dinge im Vorfeld der Partie machte derweil Peter Schreiber: "Seit November haben wir das Derby vorbereitet, seit November gab es aus Erfurt Bestrebungen, die Südkurve sturmreif zu schießen für Erfurt-Fans." Nein, nicht Präsidentenkollege Rolf Rombach sei gemeint: "Es waren Leute aus der zweiten Reihe." Schreiber berichtet von Briefen und E-Mails von RWE-Verantwortlichen an den DFB, in denen von 4000 Gästefans die Rede ist, die nach Jena kommen würden. "Man hat sich Dinge ausgedacht, Besprechungen ohne uns gemacht und diese Protokolle an den DFB geschickt", so Schreiber. Darüber ärgere man sich in Jena massiv, auch weil es viel Arbeit gemacht hätte, "andauernd Dinge richtigstellen zu müssen", so Schreiber. Rombach habe davon nichts mitbekommen, fügt er an. "Wir mussten immer wieder deutlich machen, wer hier der Veranstalter ist, wer entscheidet. Und das sind wir." Die Erfurter hätten versucht, so der Klubchef, schon im Vorfeld eventuelle negative Dinge, die passieren können, den Jenaern anzulasten. "Vielleicht aus der Schmach des Geisterspiels heraus." Es habe das Jenaer Angebot gegeben, dass Erfurt die Einlasskontrollen am Gästeblock selbst macht. "Das wurde abgelehnt."

Aber auch Peter Schreiber fand lobende Wort für die eigenen Fans: "Sie haben sich nicht provozieren lassen, im Block herrscht eine Eigendisziplinierung." Der Sieger dieses Derbys seien die Zeiss-Fans, sagt Schreiber. Sport 3 →Bilder vom Thüringerby in der Diashow unter:

http://www.tlz.de/sport

15.02.2009 Von Thomas Czekalla und Michael Ulbrich

Quelle: http://www.tlz.de

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TLZ: Charlie Sheen war überragend


Jena. (tlz) Hollywood macht Helden. So wie Ende der 1980er Jahre die "Indianer von Cleveland". Eine bunt zusammengewürfelte Truppe aus erfahrenen Hasen und noch viel zu jungen Baseballern - mittendrin: Charlie Sheen alias Rick "Wild Thing" Vaughn.

"Den Film kenne ich. Ich bin im Bilde", sagt Carsten Nulle. Sprichts und lacht. Denn auch er hat den Beinamen "Wild Thing" verpasst bekommen, seine Gelb-Rote Karte einst in Offenbach war der Auslöser. Kommt er zum Warmmachen aus der Kabine, dröhnt das Lied vom "Wild Thing" von den "Troggs" aus allen Lautsprechern. Damit könne er leben, bemerkt Jenas Schlussmann. "Charlie Sheen war schließlich überragend", sagt Nulle. Gleich so wie Jenas Tormann. Woche für Woche gehört er zu den besten seines Fachs, ist die unangefochtene Nummer eins. Gegen Erfurt hielt er seine Mannschaft mit tollen Paraden im Spiel.

So kurz vor Schluss, als Cannizzaro nach langem Spurt drauf und dran war, das 0:2 zu erzielen. "Tja, ich habe ihn einfach kommen sehen und mich dazwischen gehauen", so Nulle. Und was für seinen eigenen Sechzehner recht ist, kann für des Gegners Strafraum nur billig sein. Auch da ist Nulle präsent, hilft irgendwie den Ausgleich vorzubereiten. Irgendwie wild eben. "Eigentlich wollte ich ihn selbst machen", sagt er. Wieder grinst er. "Nein, wir hatten die Spielunterbrechung genutzt, um uns zusammenzusetzen. Wir haben gesagt, dass wir jetzt Harakiri spielen." Und es klappte.

Zufrieden ist Carsten Nulle aber dennoch nicht mit dem, was seine Vorderleute da spielten. "Von hinten sieht man ja einiges. aber ich bin nicht hier, um Kritik zu üben. Da muss man den Trainer fragen." Jeder habe gesehen, dass man nicht hatte umsetzen können, was man sich vornahm. "Wir haben 89 Minuten nicht wirklich gut Fußball gespielt." Klare Worte. Die findet er auch in Sachen Gästefans: "Ich bin ja dafür, dass es in gewissen Maßen auch mal knallen kann. Aber das heute ging mir auf den ..."

Die Geschichte der Baseballer aus Cleveland ist schon fast legendär. Denn irgendwie schafften es die Jungs am Ende doch, allen Widrigkeiten zum Trotz dank einer Siegesserie den Meistertitel zu holen. Gegen solch ein "Happy End" hätte Wild-Thing-Nulle sicher nichts einzuwenden ...

15.02.2009 Von Michael Ulbrich

Quelle: http://www.tlz.de

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TLZ: Jena rettet Punkt in letzter Sekunde


Jena (sid) - Rot-Weiß Erfurt droht die Aufstiegsplätze der 3. Liga aus den Augen zu verlieren. Die Gäste kamen im Ost-Derby, das in den Schlussminuten nach Ausschreitungen von Fans vor dem Abbruch stand, nicht über ein 1:1 (0:0) beim Zweitliga-Absteiger Carl Zeiss Jena hinaus, blieben jedoch das sechste Spiel in Folge ohne Niederlage. Damit beträgt der Rückstand der Erfurter auf Platz drei bereits acht Punkte.

Vor 13.500 Zuschauern im ausverkauften Ernst-Abbe-Sportfeld erzielte Massimo Cannizzaro in der 59. Minute den Führungstreffer, bevor Exauce Mayombo in der Nachspielzeit (90.) doch noch der Ausgleich gelang.

Insgesamt erlebten die Fans eine spielerisch schwache, aber emotionsgeladene und mitunter hektische Begegnung. Allein in der ersten Halbzeit zeigte der Referee vier Gelbe Karten, drei innerhalb von neun Minuten.

In der Schlussphase der Begegnung erhöhte Jena den Druck und drängte auf den Ausgleich, doch Dirk Orlishausen im Tor der Erfurter rettete seiner Mannschaft mit einigen Glanzparaden den Sieg.

Eine Minute vor dem Ende der Begegnung drohte sogar der Abbruch der Begegnung, nachdem Erfurter Fans Rauchbomben gezündet hatten. Doch nach einer kurzen Unterbrechung ließ Schiedsrichter Tobias Welz die Begegnung fortsetzen und Jena kam noch zum überraschenden Punktgewinn.

15.02.2009 sid

Quelle: http://www.tlz.de

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TLZ: DFB ermittelt wegen Rauchbomben in Jena


Frankfurt/Main (sid) - Der Deutsche Fuß ball-Bund (DFB) wird nach den Vorfällen im Drittliga-Ostderby zwischen Carl Zeiss Jena und Rot-Weiß Erfurt (1:1) Ermittlungen aufnehmen. Dies teilte der DFB auf seiner Homepage mit.

Anhänger beider Vereine hatten in Jena laut DFB-Darstellung kurz vor dem Abpfiff Rauchbomben gezündet und Feuerwerkskörper auf das Spielfeld geworfen. Schiedsrichter Tobias Welz bewahrte die Übersicht und pfiff nach einer fünfminütigen Unterbrechung wieder an. In der siebten Minute der Nachspielzeit gelang Jena noch der Ausgleich.

Jena stellte sich unterdessen am Sonntag vor seine Anhänger. Sport-Geschäftsführer Carsten Linke wurde in einer Presseerklärung des Vereins zitiert: "Wie sich die Jenaer Fans zum Derby verhalten haben, war absolut vorbildlich."

Auch Polizei nimmt Jenaer Anhänger in Schutz

Einsatzleitung der Polizei sowie die Polizeidirektionen Jena und Erfurt hätten dies bestätigt. Außerdem wurde Katrin Sander, Leiterin der Polizeiinspektion Jena, zitiert: "Die Jenaer Fans haben sich absolut fair verhalten. Es gab keinerlei Vorkommnisse mit Jena-Fans - weder im noch außerhalb des Stadions. Mir ist vom Abbrennen von Feuerwerkskörpern auf Jenaer Seite nichts bekannt. Aus Jenaer Zuschauerbereichen wurde nach unserer Beobachtung definitiv nichts geworfen."

Über den DFB-Sicherheitsbeauftragten Helmut Spahn wurde vom DFB-Kontrollausschussvorsitzenden Anton Nachreiner kurz nach dem Abpfiff ein Sonderbericht zweier im Stadion anwesender Mitglieder der DFB-Sicherheitskommission zur weiteren Auswertung angefordert.

15.02.2009 sid

Quelle: http://www.tlz.de

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TLZ Erfurt: Gut gerüstet für die Rückrunde


Erfurt. (tlz/traut) Gut gerüstet scheinen die B1-Bundesliga-Junioren des FC Rot-Weiß Erfurt für die an diesem Sonntag startende Rückrunde. Sie gewannen ihr letztes Testspiel gegen Regionalligist SC Borea Dresden auf dem Sportplatz Wustrower Weg am Sonnabend standesgemäß mit 5:1 und konnten dabei vor allem in der ersten Hälfte eine deutliche Leistungssteigerung nachweisen.

Die Erfurter erwischten einen Blitzstart, gingen nach drei Minuten durch den von Tübbicke verwandelten Foulelfmeter in Führung. Zwar konnte Leutrim nur fünf Minuten später nach einer Eingabe von der rechten Seite ausgleichen, doch an der Überlegenheit der Rot-Weißen änderte das nichts. Das Kinne-Team bemühte sich, trotz der schwierigen Bedingungen das Spiel zu kontrollieren und die Gästeabwehr über die Flügel auszuhebeln. So war die erneute Führung der Rot-Weißen durch Schnellhardt (22.) nach Vorarbeit von Odenwald nur eine Frage der Zeit. Odenwalds Doppelpack sorgte für klare Verhältnisse. Erst köpfte er ein Flanke von Schnellhardt zum 3:1 (26.) ein und fünf Minuten vor dem Halbzeitpfiff versenkte er nach seinem Pfostentreffer den Ball im zweiten Versuch zum 4: 1-Pausenstand. Nach dem Seitenwechsel passierte nicht mehr viel. Die Erfurter übertrieben das Einzelspiel und verloren so etwas ihre spielerische Linie. Nachdem Kominov vom Dresdner Keeper zu Fall gebracht worden war, besorgte Tübbicke vom Elfmeterpunkt den auch in der Höhe verdienten 5:1-Endstand.

15.02.2009

Quelle: http://www.tlz.de

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Freies Wort: Schwaches Spiel, Jena im Glück

Freies Wort: Thüringen-Derby zwischen Jena und Erfurt endet 1:1
TA: Dramatische Schlussphase


Die Lippen bebten. "Wütend wie nie" war Alex Schnetzler. Nicht über vergebene Torchancen, Gegen-, Mitspieler oder Referee. Sondern "wegen 20 Volldeppen aus unserem Fan-Block, die uns um den Sieg gebracht haben", schimpfte der Rot-Weiß-Kapitän nach dem 1:1 im Thüringenderby von Jena. Zum Punktverlust in letzter Sekunde droht nun auch noch eine Geldstrafe.

JENA. Denn Schiedsrichter Tobias Welz (31/Wiesbaden) unterbrach die Partie in der 88. Minute, nachdem einige unter den 1350 Erfurt-Anhängern Rauchbomben, Böller und Bengalfeuer gezündet hatten. "Es gab null Anlass für diese Idioten. Wir führten 1:0. Es ist nun eine gefühlte Niederlage", fand Schnetzler kopfschüttelnd. Denn als das Derby zehn Minuten später wieder angepfiffen wurde, glich Jena in der Nachspielzeit tatsächlich noch aus.

Führwahr: Ohne die Zwangspause wären die im Spielaufbau fehlerhaften, im Angriff rat- und harmlosen Hausherren an diesem niveauarmen, unterkühlten Derby-Nachmittag wohl nicht mehr aus ihrem Trott gerüttelt worden. So aber eilten die Rot-Weißen, die den Gegner im Griff zu haben schienen, während der Unterbrechung in die qualmende Kurve, um auf die Anhänger einzuwirken. Gemeinsam mit Präsident Rolf Rombach, Manager Stephan Beutel und Trainer Karsten Baumann. "Ich habe sie sogar angeschrien, was das soll, aber wir waren machtlos. Sie haben das Remis erst möglich gemacht. Danke!", befand er sarkastisch. Rombach: "Das Zündeln ist durch nichts zu entschuldigen. Wir haben einige Täter erkannt, werden Konsequenzen ziehen und sie zur Kasse bitten, wenn nun eine Strafe folgt." Manager Beutel meinte: "Im Kampf, zur Spitzengruppe aufzuschließen, haben wir zwei ganz wichtige Punkte verloren und uns wurde zugleich die Ehre genommen, zwei Mal in Folge das Derby zu gewinnen."

Während die Erfurter mit ihrem die eigene Mannschaft gefährdeten Anhang beschäftigt waren, sammelten und pushten sich die Jenaer im Kabinengang. "Wir haben gesagt: Alles oder nichts - Harakiri", verriet Carsten Nulle. Der Zeiss-Keeper mit Spitzname "Wild Thing" spielte in der urplötzlich dramatischen Schlussphase eine entscheidende Rolle: Erst parierte der 33-Jährige die Großchancen der RWE-Angreifer Semmer und Cannizzaro großartig. Dann stürmte er selbst, sorgte vorn für Unruhe - so dass ein Kopfball von Hansen über Petersen verlängert Jenas Debütanten Exaucé Ma-yombo (18) erreichte. Mit seinen langen Beinen stocherte der 1,88 Meter große A-Junior in der dritten Minute der Nachspielzeit den Ball unter dem unglücklichen Erfurter Torwart Dirk Orlishausen hindurch ins Tor.

Mehr dazu lesen Sie heute in der "Thüringer Allgemeine".

15.02.2009 Von Michael VOSS

Quelle: http://www.thueringer-allgemeine.de

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TA: Kommentar: Verhältnisse


Wer Rauchbomben sowie Feuerwerkskörper zündet, obwohl die eigene Mannschaft drei Minuten vor dem Auswärtssieg im Thüringenderby steht, der kann kein Interesse am Fußball und am FC Rot-Weiß haben. Und es sollte alles dafür getan werden, solche Sport-Feinde zu bestrafen und ihnen den Stadion-Eintritt zu verwehren.

Doch ohne die Vorkommnisse zu verniedlichen: die wenigen Störungen hätten ohne den späten Ausgleich nie eine besondere Dimension in der Diskussion erreicht und wären mit einer Geldstrafe durch den DFB wohl abgehakt gewesen.

So aber wird nun in den nächsten Wochen auch das Verhältnis des FC Rot-Weiß zu seinen Fans völlig neu geordnet werden müssen. Dass Spieler und Club-Verantwortliche allein die notwendige Zwangspause für den verpassten Sieg verantwortlich machen, erscheint bei allem Ärger zu einfach. Die Erfurter hätten auch in Toren deutlich machen können, dass sie derzeit die beste Fußball-Mannschaft in Thüringen sind. Jena wird mit dem jetzigen Personal diese Saison keine Rolle im Aufstiegskampf spielen können. Und der FC Rot-Weiß? Ihm fehlen dafür womöglich zwei wichtige Punkte.

15.02.2009 Von Gerald MÜLLER

Quelle: http://www.thueringer-allgemeine.de

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TA Erfurt: Fußball-Bundesliga: Ausgekontert


Viel vorgenommen, aber unterm Strich nichts! So das Fazit der Rot-Weißen nach dem auf den ersten Blick eindeutigen 0:4 bei Werder Bremen zum Aufgalopp in die Rückrunde. Indes: Das Ergebnis spiegelt keineswegs die Feldanteile beider Mannschaften wider.

BREMEN (hö). Verkehrte Welt auf hanseatischem Kunstrasen! Die Gäste übernahmen vom Anpfiff weg das Zepter. Werder gefiel sich in der Konterrolle. Daraus erwuchs über die Spieldauer eine Scheindominanz der Jungs um Trainer Henri Fuchs, weil ihre Feldanteile kaum einmal in gefährliche Strafraumaktionen mündeten. Die "Küstenwache" ließ so gut wie nichts zu. Sich flink nach vorn und über die Flügel in Szene zu setzen, dafür lieferten die Jungs um Trainer Mirko Votava Anschaungsunterricht. Ihr Führungstreffer per Fallrückzieher Testroets fiel zudem spektakulär aus (37.). Bis zur 54. Minute durften die Gäste dank weiterer Dominanz auf den Ausgleich hoffen. Dann aber stach Albry wie ein Habicht in die nach Ballverlust ungeordnete Rot-Weiß-Abwehr, in der Kapitän Wohlfahrt nach Foul infolge eines Knöchelbruchs frühzeitig (18.) die Segel streichen musste, und markierte mit dem 2:0 die Vorentscheidung. Die weiter unverzagt und nun notgedrungen nach vorn orientierten Erfurter wurden, ohne den Schlüssel zur Torgefährlichkeit zu finden, noch zweimal vom eingewechselten Zengin ausgekontert (77., 88.).

Fuchs´ finaler Kommentar: "Wir waren in Strafraumnähe viel zu ineffizient. Gegen Chemnitz am Sonntag im Gebreite muss das besser werden."

15.02.2009

Quelle: http://www.thueringer-allgemeine.de

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OTZ: Baumann bedient


1:1 im Thüringenderby - Erfurts Trainer "bedankt" sich bei Rot-Weiß-Anhängern
Von OTZ-Redakteur Andreas Rabel Jena. Zeiss-Trainer René van Eck ballte die Fäuste, ließ seinen Emotionen freien Lauf. Exaucé Mayombo erlöste die Jenaer, verhinderte die drohende Niederlage im Thüringenderby gegen den FC Rot-Weiß Erfurt. Massimo Cannizzaro (59.) hatte die Gäste im mit 13 500 Zuschauern nach DFB-Version ausverkauften Ernst-Abbe-Sportfeld in Führung gebracht.

Das Thüringenderby hielt nicht, was es versprach. Emotionsgeladen war es, hektisch, doch viele Fouls, viele Pfiffe und ein Fehlpass nach dem anderen erstickten den Spielfluss. Fußballerisch bot das Drittligaderby so gut wie nichts. Erfurt zeigte den abgeklärteren Fußball, nutzte einen kapitalen Fehler in der Jenaer Hintermannschaft zum Führungstreffer. Die Jenaer waren nicht in der Lage, den Ball aus der Gefahrenzone zu schlagen. Erst kam Chhunly Pagenburg, der im Tausch für Albert Bunjaku vom 1. FC Nürnberg nach Erfurt gekommen war, an den Ball. Pagenburgs Schuss parierte Zeiss-Keeper Carsten Nulle reaktionsschnell mit einer Grätsche. Doch kein Jenaer Verteidiger, sondern Cannizzaro war zur Stelle und verwertete den Abpraller. Das Derby schien gelaufen - dann war unfreiwillig Pause.

Auch danach boten sich Cannizzaro weitere Möglichkeiten. Den direkten Freistoß faustete Nulle aus dem Eck, und als der Deutsch-Italiener durch war, fand er im Jenaer Keeper seinen Meister. Nach der Unterbrechung warf Jena alles nach vorn und wurde belohnt. Mayombo, 18 Jahre jung, schaffte in der Nachspielzeit den Ausgleichstreffer. Sonst in der A-Junioren-Elf von Olaf Holetschek im Einsatz, kam der gebürtige Berliner mit Eltern aus dem Kongo, im ersten Profispiel zum ersten Treffer. "Der Ball kommt, tippt auf, doch ich erwische ihn nicht", berichtete er. Doch im zweiten Versuch brachte er die Fußspitze an den Ball. "Pieke und rein."

In der 61. Minute war Mayombo für den Malteser André Schembri ins Spiel gekommen, fiel durch ungestümes, ungeschickt wirkendes Zweikampfverhalten auf. "Da fehlt es mir noch an Erfahrung."

An Selbstvertrauen mangelte es ihm nicht. Fußball gespielt hat er bisher beim VfL Wolfsburg und TeBe Berlin. Van Eck nahm den 1,88 Meter großen Nachwuchsstürmer, der neben dem Fußball eine Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann macht, in der Winterpause mit ins Camp in die Türkei. Mayombo fiel in Antalya auf, eckte an. Spieler sagen, er sei arrogant, aber auch rotzfrech, eiskalt vor dem Tor. So einen Stürmer kann Jena gebrauchen. Mayombo spitzelte den Ball ins Tor, durch die Beine von Keeper Dirk Orlishausen.

Zeiss-Trainer René van Eck bejubelte das späte 1:1 wie einen Sieg. RWE-Coach Karsten Baumann war restlos bedient, floh in Sarkasmus: "Ich bedanke mich bei unseren Fans, die das Unentschieden erst möglich gemacht haben."

15.02.2009

Quelle: http://www.otz.de

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OTZ: Polizei lobt Zeiss-Anhang


Feuerwerk im Erfurt-Block hat Nachspiel - DFB ermittelt gegen beide Vereine
Von OTZ-Redakteur Tino Zippel Jena. Einsatzleiterin Katrin Sander klingt zufrieden. "Ein Lob geht an die Zeiss-Fans, die gezeigt haben, dass es auch anders geht , sagte die Polizeirätin nach dem Thüringenderby, bei dem einige wenige Chaoten im Fanblock von Rot-Weiß Erfurt eine Spielunterbrechung provoziert hatten. Ansonsten blieb es ruhig.

Die Taktik, die Fanlager strikt zu trennen, ging auf. Entsprechend war der personelle Einsatz. "Am Morgen dachte ich, ich sei im Hochsicherheitstrakt von Alcatraz , spielte Zeiss-Trainer René van Eck auf die 200 Polizisten aus Rheinland-Pfalz an, die in seinem Hotel übernachteten.

Allein 50 Kleinbusse der Polizei standen im Jenaer Paradies, durch das Rot-Weiß-Fans zum Stadion liefen. Kaum ein Passant traute sich in den Naturpark - die wenigen Spaziergänger waren Zivilpolizisten.

Im Stadion feuerten beide Fangruppen friedlich ihre Mannschaften an. Kurz nach der Halbzeit prügelten sich Erfurter. Auslöser war wohl eine Frau. Später explodierten aus dem Block heraus Böller. Fünf Minuten vor Spielende, Erfurt führte 1:0, eskalierte die Situation. Einige Fans zogen eine Zaunfahne hoch, zündeten dahinter bengalisches Feuer. Blitzknaller flogen in den Innenraum. Im Nachhinein fand der Sicherheitsdienst Hülsen dünn wie ein Kugelschreiber, die bei Leibesvisitationen nicht zu ertasten gewesen seien.

Die Erfurter Spieler versuchten, beruhigend einzuwirken. "Das waren vielleicht 20 Idioten. Die Fans daneben stehen aber mit in der Verantwortung , sagte Rot-Weiß-Kapitän Alexander Schnetzler. "Jena hätte noch 17 lange Bälle spielen können und hätte nicht getroffen. So etwas habe er noch nicht erlebt, äußerte sich Erfurts Manager Stephan Beutel kopfschüttelnd. Für sieben Minuten blieb die Partie unterbrochen.

"Noch so viel Polizei hilft nicht, wenn es keine systematische Arbeit in den Fanblöcken gibt, die soziale Beziehungen untereinander schafft , sagte Bodo Ramelow, Ministerpräsidenten-Kandidat der Linkspartei. Er war als Erfurter, der in Jena seinen Wahlkreis hat, im Stadion. "Erfurt hat heute besser gespielt, dafür waren die Jenaer Fans besser.

An dieses Lob schloss sich Jenas Präsident Peter Schreiber an. "Die Erfurter scheinen ihre Fanszene gut einzuschätzen. Sie haben uns schon seit November beim DFB angeschwärzt wegen angeblich mangelnder Sicherheit in unserem Stadion , sagte Schreiber. "Wir mussten unseren Fans deshalb Dinge gegen unsere Überzeugung auferlegen. Damit meinte er wohl die Erfassung von Personendaten beim Kauf der Derbykarten. Solche Sicherheitskonzepte dürften nicht zum Alltag werden. Es sei ein erheblicher finanzieller Mehraufwand, 300 Ordner zu beschäftigen - dreimal so viele wie normal. Dennoch ermittelt der Kontrollausschuss des Deutschen Fußball-Bundes nicht nur gegen Erfurt, sondern auch gegen Jena wegen nicht zureichenden Sicherheitsdienstes.

Die Polizei dankte dem Verein hingegen für die gute Zusammenarbeit. In ihrer Bilanz stehen sieben Gewahrsamnahmen - immer noch sieben zu viel für ein Fußballspiel.

15.02.2009

Quelle: http://www.otz.de

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OTZ: Gefühlter Sieg mit nur einem Punkt


OTZ-Gespräch mit Lars Fuchs

Ist das ein gefühlter Sieg?

Das ist schon so, wenn man in der letzten Minute das Tor macht. Aber es gibt auch für den gefühlten Sieg nur einen Punkt. Darüber müssen wir zwar glücklich sein. Hätten wir uns vorher anders angestellt, wären auch drei Punkte drin gewesen.

Mayombo gelang ein toller Einstand.

Solch" ein Tor sieht man nicht aller Tage. Er versucht zweimal den Ball zu treffen, schafft es nicht. Als der Fuß runter kommt, gibt er dem Ball den entscheidenden Tick. In mir brach pure Freude aus.

Warum spielten Sie sich davor so wenig Chancen heraus?

Wenn ich nur mit Rechts schießen könnte, wäre es noch ein bisschen gefährlicher geworden. Wir probierten viele lange Bälle, weil sie das einzige Mittel für diesen Boden waren. Wenn wir den zweiten Ball bekamen, kombinierten wir gut über die Außen. Aber die entscheidende Flanke kam nicht, daran müssen wir arbeiten.

Wie war der Boden?

Sehr schmierig, aber für diese Wetterverhältnisse ganz gut zu bespielen. Wir waren froh, dass die Partie stattfand.

Können Sie die Aktion der Erfurter Fans nachvollziehen?

So etwas gehört einfach nicht ins Fußballstadion. Für uns war die Unterbrechung wahrscheinlich ganz gut, weil dadurch ein bisschen Unordnung zum Schluss entstand, die wir genutzt haben.

Gespräch: Tino Zippel

15.02.2009

Quelle: http://www.otz.de

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OTZ: Angemerkt Rückfall


Von Heiko Faber Erfurts Trainer in Rage. Zusätzlich, als er die restlichen Ergebnisse erfuhr. Paderborn schwächelt mit zwei Niederlagen in Folge, Emden verlor noch in Braunschweig.

"Ich bin mir sicher. Wir hätten heute zwei Punkte mehr haben können, wenn die Chaoten auf den Rängen nicht für die Spielunterbrechung gesorgt hätten. Da bereitet man sich wochenlang auf dieses Spiel vor, um hier zu siegen und dann das", schimpfte Karsten Baumann noch lange nach Spielschluss.

"Ein Spiel weniger und zwei Punkte mehr, da wären wir nach den heutigen Ergebnissen zumindest näher an den Aufstiegsplätzen dran gewesen", fügte er hinzu. Möglicherweise grübelte Baumann aber auch darüber nach, dass sogar noch der eine Punkt verloren gehen könnte, denn ein Geisterspiel haben die "vorbestraften" Erfurter bereits hinter sich - und die Ereignisse am Samstag, die sich im Erfurter Block abspielten, könnten ein DFB-Nachspiel haben.

Aber man muss den Gästen zugestehen, dass sie einem Sieg näher waren in einem Spiel, das allerdings von gehobenen Ansprüchen weit entfernt war. Cannizzaro hatte beispielsweise kurz vor der Unterbrechung das 2:0 auf dem Fuß.

Nach dem 1:1 herzten sich die Jenaer Spieler und Verantwortlichen derart, dass man denken konnte, hier wurde eine Meisterschaft entschieden. Der Jubel übertünchte letztlich nur eine insgesamt schwache Zeiss-Vorstellung. Nachdem in den vergangenen Wochen aus allen Mannschaftsteilen zu hören war, dass unter Trainer van Eck Fortschritte gemacht wurden, so war dieses Derby aus Jenaer Sicht wohl eher ein Rückfall auf das magere Spielniveau zu Beginn der Saison.

Angriffsbemühungen blieben nur Stückwerk. Von Ideen, die gut stehende Erfurter Hintermannschaft auszuspielen, weit gefehlt. Auch der als Verstärkung avisierte Fuchs konnte den Erwartungen (noch) nicht entsprechen. Beim Flanken schwach, glücklos in Zweikämpfen. Die Flügelzange mit Sträßer funktionierte im Derby nicht. Vielleicht läuft es für die Ostthüringer am Samstag in Emden besser, frei vom mentalen Derby-Druck.

Gewinner gab es beim FC Carl Zeiss am Ende doch. Und das waren die Jenaer Anhänger, die sich nicht von den unrühmlichen Auftritten im benachbarten Rot-Weiß-Block provozieren ließen.

15.02.2009

Quelle: http://www.otz.de

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OTZ: Typisch Derby


Wenn der FC Carl Zeiss Jena auf Rot-Weiß Erfurt trifft, geht es nicht nur um Fußball
Von OTZ-Redakteur Sebastian Helbing Jena. Es hat schon bessere Derbys gegeben. Jens Kempka zieht an der Zigarette. Er kann nicht genau sagen, wie viele Fußball-Spiele seines FC Carl Zeiss gegen Rot-Weiß Erfurt er in all den Jahren schon gesehen hat. Mit Sicherheit seien spielerisch schönere dabei gewesen als dieses 1:1 am Sonnabend im Abbe-Sportfeld.

Es ist 22 Uhr und die Drittliga-Partie schon seit mehreren Stunden abgepfiffen. Mehrfach hat sie der 41-Jährige seitdem mit seinen Freunden ausgewertet. Im "Roten Hirsch mitten im Jenaer Stadtzentrum haben sich die Drei, die sich noch aus der Schule kennen, im Fernsehen im Raucherraum die strittigen Szenen angeschaut. "Das Tor von Tim Petersen war regulär , sagt Kempka nun. Der Schiedsrichter aber hatte zuvor ein Foul gesehen und Jena den Ausgleich verwehrt - der später noch fiel und für die Zeiss-Seele so wichtig war. "Das Spiel hatte keinen Sieger verdient , sagt auch René Schmitt. Anhaltspunkte dafür finden sich genügend. Auch dafür, dass diese Partie kein normales Fußballspiel war.

Als gegen 12.15 Uhr die Fanbusse aus Erfurt die Autobahn 4 an der Anschlussstelle Jena-Göschwitz verlassen, werden sie längst von mehreren Streifenwagen eskortiert. Darüber kreist am Jenaer Himmel der Polizeihubschrauber.

Am Paradiesbahnhof fährt später der Sonderzug aus Erfurt ein. Zur Sicherheit hat er nur in Weimar gestoppt und kam über Großheringen und Camburg zum Jenaer Paradiesbahnhof. Auf dem Weg zum Stadion nötigt das viele Bier den Gästefans mehr Zwischenstopps ab; bei einem geht ein RWE-Fan in der Saale baden. Ein Teil des Paradieses ist Erfurter Fanzone. Strikte Fantrennung hat die Polizei angeordnet und durchgesetzt.

Deswegen bringt ein Busshuttle Stefan Weller und seine Geraer Kumpels direkt vom Westbahnhof an die Ostseite des Abbe-Sportfeldes. Seit gut drei Jahren sind die Ostthüringer jetzt schon FCC-Fans. "Wir sind oft hier , sagt Eric Laube. Einen solchen Service aber haben sie bisher nicht erlebt.

Im Stadion werden Lose verkauft. Eintrittskarten und ein LCD-Fernseher locken als Gewinn. "Der Erlös fließt in den Stadionneubau , sagt Marco Linke. Der Randgeraer, der für die Bürgerinitiative die blauen, gelben und weißen Lose an den Fan bringt, hält zu Jena seit Oberliga-Zeiten.

Das Oberliga-Relegationsspiel gegen Neuruppin ist Ralf Lemmermeier erstes Zeiss-Spiel gewesen. Das zweite war ein Thüringenderby, das Jena damals 2:0 gewann. Nun ist der Schwabe wieder im Abbe-Sportfeld. Für die Partie gegen Rot-Weiß hat er sich mit seinem Kumpel um 6 Uhr am morgen in Heidenheim an der Brenz ins Auto gesetzt. Nicht unbedingt das Spiel, aber die kuriosen Szenen kurz vor Schluss hätten die weite Anreise gerechtfertigt, sagt er hinterher. Darüber kann er noch Stunden später nur mit dem Kopf schütteln.

So geht es auch den Erfurter Verantwortlichen. Noch haben sie keine Erklärung dafür, wieso in der 87. Spielminute auf einmal Rauchbomben im RWE-Fanblock gezündet werden, Zeiss-Fanartikel brennen und Knaller auf die Tartanbahn fliegen, so dass Schiedsrichter Welz die Partie ein paar Minuten unterbrechen muss. Die Polizei, die am nächsten Tag eine positive Bilanz dieser Spiels zieht, ist in Alarmbereitschaft versetzt. Gepanzerte Fahrzeuge nähern sich von außen dem RWE-Fanblock.

"Ich bin froh, dass sich unsere Fans nicht haben provozieren lassen", sagt Jenas Fanprojektleiter Matthias Stein. Die Antwort bekommen die Erfurter auf dem Platz: Nach Wiederanpfiff gelingt Jena das 1:1.

Für die Zeiss-Fans ist es der versöhnliche Ausgang, "mit dem ich nicht mehr gerechnet habe", gibt Christian Hermann freudig zu. Für den Gößnitzer war das Derby "ein typisches, das keiner verlieren wollte".

Für Florian Schwarz war es ein außergewöhnliches. An der Hand von Jenas Lars Fuchs war der Elfjährige, der für Blau-Weiß Bürgel kickt, vor der Partie mit aufs Feld gelaufen und hatte den 13 499 Zuschauern und seinem Vater Torsten vom Mittelkreis aus gewunken. Während der Papa danach froh war, "dass Flori keinen Rot-Weißen anfassen musste", interessierte es den kleinen Großlöbichauer wenig, dass es in der Derby-Geschichte schon bessere Partien gegeben hatte.

15.02.2009

Quelle: http://www.otz.de

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Spiegel.de: Erfurts Spieler stocksauer auf eigene Fans

TLZ Foto Galerie: Umkämpftes Thüringenderby

Kicker: Mayombo rettet Jena einen Punkt im Thüringen-Derby

STZ: Sauer auf die eigenen Fans
Jena News: Kommentiert: Ein gefühlter Sieg

Bild.de: Die Derby-Schande
Bild-Thüringen

Chaoten drehten durch - Jena-Erfurt vor Abbruch - Boss Rombach denkt an Rücktritt
Die Derby-Schande
Von MICHAEL WINDISCH und RAINER NACHTIGALL


"Diese Idioten haben uns den Sieg gekostet." So schimpfte RWE-Kapitän Alexander Schnetzler (29) nach dem 1:1 im Thüringen-Derby in Jena. Was war passiert? Ein Gruppe von Erfurter Chaoten zündeten drei Minuten vor Spielende (da führte Rot-Weiß mit 1:0!) Rauchbomben im Gästeblock, warfen Böller in den Innenraum. Die Derby-Schande! Schiedsrichter Welz (Wiesbaden) unterbrach die Partie für sechs Minuten. Als die Mannschaften zurückkamen, schoss Jenas Mayombo in der Nachspielzeit den Ausgleich (90.+7)! Cannizzaro hatte Erfurt vor 13 500 Zuschauern zuvor mit 1:0 in Führung gebracht (58.). Was für ein Skandal! Der geht sogar so weit, dass RWE-Präsident Rolf Rombach mit Rücktritt droht! Der Insolvenzanwalt: "Ich bin fassungslos, sprachlos und machtlos. So etwas habe ich noch nie erlebt. Wenn man so etwas sieht, dann verliert man die Lust, weiter als Präsident zu arbeiten." Die Derby-Schande! Rombach weiter: "Wir haben hier etwas aufgebaut, und das wird von einigen Unbelehrbaren mit Füßen getreten. Wir müssen jetzt heftig durchgreifen und auch mal komplette Personengruppen rauswerfen. Auch wenn das vielleicht 80, 90 Unschuldige trifft." Die Personengruppe, die Rombach meint, sind die "Erfordia Ultras" (kurz: EFU). Unter deren Fahne wurde die Rauchbombe gezündet!
Wie BILD erfuhr, sollen 121 Leute dieser Gruppierung (so viele waren Samstag im Stadion) schon ab dem Heimspiel gegen Aalen nächsten Samstag Stadion-Verbot bekommen! Kapitän Schnetzler ist immer noch stocksauer: "Ich kann das einfach nicht verstehen. Das sind ein paar Leute, die da Krawall machen. Aber da stehen 1300 Leute drumherum und machen nichts! Ich bin zutiefst enttäuscht. Was sind das nur für Volldeppen?" Schon beim Hinspiel in Erfurt (2:1 für RWE) hatte es heftig gekracht. Einige Idioten brüllten von der Tribüne "Juden Jena"! Der Verein wurde daraufhin zu einem Geisterspiel verdonnert.



Der DFB ermittelt: Punktabzug für Erfurt?

Was kommt nach den Krawallen von Jena auf Rot-Weiß Erfurt zu? In der Rechts- und Verfahrensordnung des DFB heißt es unter §7e: Für schuldhaftes Herbeiführen eines Spielabbruchs sind Geldstrafen bis zu 100 000 Euro möglich! Dazu steht im §44, dass auch die Aberkennung von Punkten möglich ist. Wegen der "Juden Jena"-Rufe vom Hinspiel wurde RWE schon zu einem Geisterspiel verdonnert. Gilt somit als vorbestraft beim DFB. Aber auch gegen Jena wird ermittelt. Carl Zeiss wehrte sich gestern per Pressemitteilung. Präsident Peter Schreiber: "Eine Bestrafung unseres Vereins und damit unserer Fans entbehrt jeder Grundlage." mw



Orlishausen
Baumann sieht keinen Torwartfehler


Erfurts Keeper Dirk Orlishausen (26/Foto) sah beim Jenaer Ausgleichstreffer durch Mayombo richtig schlecht aus. Der lange Blondschopf hatte sich aufgebaut, um einen Schuss aus Nahdistanz abzuwehren. Dann rollte ihm ein Kullerball durch die Beine. Von einem Torwartfehler aber wollte Erfurts Trainer Karsten Baumann (39) nichts wissen: "Da kann er nichts machen. Das war einfach Pech. Er konnte nicht mehr reagieren." r.n.



Haben die Sicherheitskräfte versagt?

Nach den Krawallen in Jena fragt man sich: Wie kann es sein, dass Böller und Rauchbomben ins Stadion gelangen? Ist das Sicherheitskonzept (1500 Polizisten, 320 Ordner) gescheitert? Einsatzleiterin Katrin Sander, Chefin der Polizeiinspektion Jena: "Wir haben alle rechtlichen Möglichkeiten zur Kontrolle ausgeschöpft." Was heißt das? "Wenn ich etwas in das Stadion reinbringen will, schaffe ich das auch." Denn die Chaoten werden immer erfinderischer. Sander: "So einen kleinen Böller kann man nicht ertasten. Der wird ins Futter eingenäht, in Zigarettenpapier eingewickelt oder in Lippenstiften versteckt. Außerdem werden solche Sachen auch in Körperöffnungen geschmuggelt."




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