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15.11.2006
TA:

FC Rot-Weiß: Entspannte finanzielle Lage


Fußball-Regionalligist FC Rot-Weiß Erfurt hat einen neuen Aufsichtsratsvorsit-zenden. Andreas Theis, Thüringer Niederlassungsleiter der Firma Ströer Deutsche Städte Medien GmbH, führt das Kontrollgremium an. TA sprach mit dem 56-Jährigen.

Warum hat es monatelang gedauert, bis sich für einen Vorsitzenden entschieden wurde?

Im Juli 2005 rückten zwei Mitglieder des damaligen Aufsichtsrates, Rolf Rombach und Detlef Goss, in den Vorstand auf. Danach wurde die Arbeit verteilt und auch zufriedenstellend erfüllt. Doch der DFB forderte in den Lizenz-Auflagen, dass sämtliche Gremien auch entsprechend zu besetzen wären.

Warum sind gerade Sie der Vorsitzende geworden?

Ich wurde vorgeschlagen. Wahrscheinlich auch deshalb, weil ich in den zurückliegenden Monaten einen Großteil der Arbeit gemacht habe. Dazu gehörte unter anderem die Verbindung zum Vorstand und zu den Sponsoren.

Ihnen schlägt im Umfeld reichlich Skepsis entgegen, schließlich waren Sie 1997 der Vorstandsvorsitzende vom FC Rot-Weiß, den Sie seinerzeit in die Insolvenz führten.

Erst einmal muss man in so einem Amt damit leben, nicht nur Freunde und Sympathisanten zu haben. Zum anderen habe ich den Verein 1997 nur vier Monate angeführt. Ich übernahm ihn mit einer angezeigen Verschuldung von 1,2 Millionen Mark. Innerhalb von drei Wochen musste ich feststellen, dass diese jedoch rund sieben Millionen Mark beträgt. Deshalb war ich allein von gesetzlicher Seite gezwungen, Insolvenz anzumelden. Ich durfte keine Konkursverschleppung riskieren und wollte den Verein sportlich retten. Das haben wir geschafft, weil wir auch Herrn Neumann ins Boot holen konnten.

Zuvor musste der von Ihnen geholte Trainer Gores, der ein unfassbares Gehalt verdient hat, aber erst einmal dort rausgeschmissen werden.

Die Verpflichtung war eine Entscheidung des Aufsichtsrates, dem ich mich als damaliger Vorsitzender mit meinem Vorstand beugen musste.

Wie beurteilen Sie die Arbeit des jetzigen Vorstandes? Sehr gut und zielorientiert.

Und wie ist die aktuelle Überschuldung? Beträgt sie einschließlich des Kölmel-Darlehens über drei Millionen Euro?

Aktuelle Zahlen kann nur der Vorstand nennen. Wir kontrollieren ihn, wobei die Zusammenarbeit gut klappt. Einzelentscheidungen gibt es nicht.

Würden Sie die finanzielle Lage als ernst bezeichnen?

Nicht mehr. Wir sind bester Hoffnung, dass wir mit dem FC Rot-Weiß 2008 die eingleisige dritte Lage erreichen werden.

Gespräch: Gerald MÜLLER

14.11.2006

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TA:

Halbzeit: Blickwinkel


Alles eine Frage des Blickwinkels.
Nicht nur Rot-Weiß-Präsident Rolf Rombach war mit dem Remis gegen Kickers Emden zufrieden. Auch viele Fans zeigten sich ob der Ungeschlagen-Serie von neun Partien in Folge überaus angetan.

Genau da aber beginnt die zweischneidige Wertigkeit des erneuten Unentschiedens. Gewinnt man in zwei Partien nur eine, hat man drei Zähler auf dem Konto, nach zwei Remisen eben nur zwei. Von sechs möglichen. So besitzt der Erhalt der Serie trotz schmalen Punktgewinns eher psychologischen Wert für das Selbstbewusstsein der Spieler.

Wie unterschiedlich der Blick auf die Dinge auch immer sein mag: Es gilt, bei der Ausgeglichenheit der Liga die Kirche im Dorf zu lassen. Schon vergessen? Vor kurzem noch lugte das Abstiegsgespenst aus allen Ecken des Steinhauses im Steigerwaldstadion.

Der Blick in die zweite Liga bleibt infolge der nun passenden personellen Mischung dennoch erlaubt. Ein Sprung dorthin brächte bei etwaigem Abstieg danach mit Sicherheit die Zugehörigkeit zur eingleisigen dritten Liga. Viel wichtiger aber ist in dieser Saison, beschwerdefrei in der Regionalliga zu bleiben und sich damit die Chance auf die dritte Profiklasse zu erhalten.

Die Rot-Weißen beweisen derzeit nachdrücklich, dass sie dazu befähigt sind. Trotz zweier Punkteteilungen zuletzt. Von Manfred HÖNER

14.11.2006

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TA:

Fußball-Bundesliga: Fast auf Tuchfühlung


Es scheint so, als sei es ein ungeschriebenes Gesetz, dass die A-Junioren des FC Rot-Weiß die Mannschaft des späten Erfolges sind.
ERFURT. Seit Jahr und Tag - seit der zum Erstliga-Aufstieg führenden Saison 2003/04 - ist in der Saison-Hinrunde der Tabellenkeller ihr ungemütliches Zuhause. Im Saisonverlauf aber blühen die Rot-Weiß-Talente immer wieder so richtig auf und setzen zum Run auf den sicheren Hafen an. Und stets erfolgreich.Auch diesmal durfte man auf die Jungs um das Trainerduo Leopold/Gruev kaum mehr einen Pfifferling setzen. Nach dem 9. Spieltag zierte ihr Konto lediglich ein mageres Pünktchen. Indes: Die Zeit scheint reif, das Feld wieder einmal von hinten aufzurollen. Es begann mit hoch wichtigen Siegen gegen Mitdarbende, einem 1:0 gegen Tasmania Berlin und diesmal mit einem 3:1 gegen Hansa Rostock. Das Ergebnis: Der Klassenerhalt ist nach dem 11. Spieltag bei drei Zählern Rückstand keine Utopie mehr.Trainer Leopold traute dem Frieden vor der Rostock-Partie noch nicht so recht. "Klar wollen wir gewinnen, aber auch mit einem Zähler könnte ich leben", war er noch etwas skeptisch, hatte indes nach dem 3:1-Erfolg, den nach einem Eigentor Hukes zum 0:1 (32.), zweimal Beck (35., 90. FSS) bei einem Rostocker Eigentor herausgeschossen hatte (82.), die Begründung parat: "Wir haben alle Mann an Bord und können so mit einer eingespielten Mannschaft in die Spiele gehen. Das ist vor allem in der Abwehr wichtig. Da merkt man, dass die Abstimmung stimmt. Jeder weiß, was der andere machen muss."Er verschwieg auch nicht, dass neben sichtbar vermehrtem Können auch eine Portion Glück hinzugehört: "Ganz wichtig, dass wir nach Hukes unglücklichem Selbsttor sofort den Ausgleich erzielen konnten." Und er fügte nicht ohne einen Anflug von Stolz an: "Wir haben immer an uns geglaubt und sind dran geblieben. In der Schlussphase sind wir mit den beiden Siegtreffern verdient belohnt worden." Ein Zeichen Hoffnung machender neuer Qualität ist auch, dass die Rot-Weißen erstmals in dieser Saison einen Rückstand noch umdrehen konnten.Der Anfang ist gemacht. Jetzt gilt es zwingend nachzulegen. Zwar ist die Heimpartie gegen SC Vier- und Marschlande am Samstag (11 Uhr, Gebreite) "nur" das DFB-Pokal-Achtelfinale. Um aber im Erfolgsrhythmus zu bleiben, ist ein Vordringen ins Viertelfinale nicht unwichtig. Schließlich ist Selbstbewusstsein in den folgenden Punktspielen gegen die weiteren Kellerkinder Holstein Kiel (auswärts) und eben zu Hause zum Hinrunden-Halali gegen Pokalgegner Vier- und Marschlande (3. Dezember, 12 Uhr, Gebreite) weiter gefragt. Aber gemach und auf dem Teppich bleiben! Die Rot-Weißen sind wieder im Geschäft gegen den Abstieg. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Manfred HÖNER FC Rot-Weiß Erfurt:

Heidrich , Schröder, Handke , Schubert, Ströhl, Kurth, Huke, Schmolke, Biste (59. Brandau), Hagen, Beck .

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STZ:

Zum Gastspiel in der Rumpelkiste


VON ULLRICH KLEMM
Das Stadion am Hamburger Millerntor übt auf Fußballfans eine besondere Faszination aus. RWE-Manager Stephan Beutel kennt es genau. Vor seinem Engagement in Thüringen war er für den FC St. Pauli tätig.
ERFURT – „Es hat den Charme einer Rumpelkiste“, sagt Stephan Beutel, der Manager des FC Rot-Weiß Erfurt. Am Freitag ab 19.30 Uhr kehrt er an die alte Wirkungsstätte zurück und freut sich schon darauf. „St. Pauli ist etwas Besonderes. Sowohl der Stadtteil als auch der Fußballclub“, erklärt Beutel. „Wenn man dort ins Stadion geht, kann man 90 Minuten lang einen kleinen Blick hinter die Kulissen des Lebens werfen.“ Damit meint er die außergewöhnliche Zusammensetzung des Publikums, die in Deutschland ihresgleichen sucht. Die bunte Mischung, bei der ein Bankkaufmann neben einem Punker im Fanblock steht, sei gewachsen und ursprünglich aus der Hamburger Hausbesetzerszene entstanden, plaudert Beutel aus dem Nähkästchen: „Das kann man nicht kopieren. Der FC St. Pauli ist eine Lebenshaltung.“

Dies ändert nichts an der Tatsache, dass Erfurt beim Gastspiel am Millerntor auch nur auf elf Gegenspieler trifft. Betrachtet man den Tabellenstand, ist der FC Rot-Weiß als Siebenter sogar Favorit, während sich die St. Paulianer nach dem 0:2 am Samstag in Düsseldorf auf Rang elf wiederfinden. Von einer Favoritenrolle mag Beutel aber nichts hören. „Unser Ziel bleibt, möglichst schnell einen großen Abstand zur Abstiegszone herzustellen und am Saisonende auf einem einstelligen Platz zu landen.“ Beides scheint möglich, denn der Zwischenspurt mit neun ungeschlagenen Spielen in Folge katapultierte die Thüringer aus dem Regionalliga-Keller weit nach oben.

Dieser Aufschwung verleitet die Vereinsführung aber nicht zum Leichtsinn. „Als es im Spätsommer nicht gut lief, haben wir unserer Mannschaft trotzdem vertraut. Genauso, wie wir die negativen Zeiten nicht überbewertet haben, werden wir auch die jetzige positive Phase nicht überbewerten“, stellt der Manager klar. Allerdings stelle es ihn zufrieden, dass man im Konzert der großen Vereine mitmischen könne. Beutel: „Ich vergleiche unsere Situation mit der eines VW Golf in der Formel I.“ Damit spielt er auf die finanzielle Lage an. Während Spitzenmannschaften wie Osnabrück oder Düsseldorf aus dem Vollen schöpfen können, fährt RWE weiter einen strikten Sparkurs.

Dieser wird vom Umfeld immer besser honoriert, wie Beutel erfreut feststellt. Die Leute hätten ein feines Gespür für ehrliche Arbeit. Man trage die Bemühungen um Konsolidierung transparent nach außen und sei dadurch in der Region wieder ein verlässlicher Partner geworden. Das war in jüngster Vergangenheit nicht immer so.

Trotzdem ist sich Beutel bewusst, dass der eingeschlagene Weg nicht ohne Risiko verläuft: „Wir wandern auf einem schmalen Grat. Man muss ständig abwägen zwischen den wirtschaftlichen Interessen des Vereins und den sportlichen Ansprüchen der Zuschauer.“ Denn die wollen attraktiven Fußball sehen. Auch in Zeiten knapper Kassen.

Ob den Erfurter Fans in der Rückrunde neue Spieler präsentiert werden, ist nach Aussage des Managers noch offen. Aus jetziger Sicht sei ein Nachfassen in der Winterpause nicht zwingend nötig. Wenn man sich doch zu Verpflichtungen durchringt, dann müssen es laut Beutel aber echte Verstärkungen sein. Nach dem letzten Vorrundenspiel bei Borussia Mönchengladbach II werde man eine Analyse vornehmen, berichtet der Manager und verrät: „Am ehesten könnte in der Offensive etwas passieren. Aber auch dann gilt: Wirtschaftlichkeit geht vor sportliche Ambitionen.“ Schon das Spiel am Freitag beim FC St. Pauli könnte einen Fingerzeig liefern, wie sich die Personalpolitik gestaltet. Sollte Rot-Weiß in Hamburg gewinnen und auch in den restlichen drei Begegnungen vor der Winterpause gut abschneiden, dürfte sich das Thema Neuverpflichtungen erledigt haben.

Hinter den Kulissen ist bereits eine Entscheidung gefallen. Andreas Theis, Niederlassungsleiter eines deutschlandweit tätigen Marketingunternehmens, ist neuer Vorsitzender des Aufsichtsrates beim FC Rot-Weiß.
Bild- Thüringen

Ein Feuerzeug kann für RWE teuer werden


Der Feuerzeugwurf vom Spiel in Leverkusen am 8. November ( 1:1 ) hat für Rot-Weiß Erfurt ein Nachspiel.
Schiedsrichter Christian Fischer wurde aus dem Erfurter Fanblock mit einem Feuerzeug beworfen, fertigte daraufhin einen Sonderbericht an.
Nun droht Ärger vom DFB.
RWE- Manager Stephan Beutel ( 41 ): “Wir wurden vom DFB zu einer Stellungnahme aufgefordert und haben diese auch schon wieder abgeschickt.”
Nun will Beutel erst einmal die Entscheidung über das Strafmaß abwarten. Der Manager kündigt aber an: “Wir werden alles versuchen, um den Täter zu identifizieren.”
Welche Strafe droht?
Am 7. August 2005 flog beim Zweitliga- Spiel Hansa Rostock gegen Offenbacher Kickers ( 1:2 ) auch ein Feuerzeug. Hansa musste 3000 Euro zahlen.
mw




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