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15.10.2010
TLZ: Optimismus beim FC Rot-Weiß trotz Wechselspiele

Drei gesperrte und einige angeschlagene Spieler hat der FC Rot-Weiß vor dem Derby gegen Dresden in seinen Reihen. Dennoch will man daheim gegen Dynamo gewinnen.

Erfurt. Stefan Emmerling grinst locker in die Runde. "Ich möchte nur vorab sagen, dass ich keine Badelatschen anhabe." Der Mann hat am Morgen die aktuelle TLZ-Ausgabe gut studiert. Dort stand zu lesen, dass Jenas neuer Trainer Wolfgang Frank am Tag zuvor bei seiner Vorstellung in rot-weißen Tretern vor die Presse getreten war.

Gut, dass Rot-Weiß modisch jetzt auch im Paradies angekommen ist. In aller Munde sind die Erfurter dieser Tage zumindest in Mitteldeutschland ohnehin fast überall. Schließlich steigt morgen im Steigerwaldstadion das Ostderby gegen Dynamo Dresden.

Im Steigerwaldstadion fiebert man dem Duell geradezu entgegen. Und das nicht nur, weil die Partie ein wahrer Kassenfüller zu werden scheint. Etwa 12.000 Zuschauer, darunter 1500 aus Dresden, werden erwartet. Das ist Adrenalin pur. Auch für Fabian Stenzel, der aufgrund der Erfurter Personalsorgen diesmal als Ersatz für den rot-gesperrten Dennis Malura auf der rechten Abwehrseite beginnen wird. "Ihn habe ich für die Startelf immer im Hinterkopf, weil er im Training immer alles gibt", schwört Emmerling darauf, dass der 24-Jährige für ihn keine Notlösung darstellt.

Seine Position und die auf der linken Abwehrseite, wo Thomas Ströhl für den gesperrten Dennis Hillebrand spielen wird, werden neben dem gesetzten Jens Möckel die einfachsten Lösungen in Emmerlings Gedankengängen gewesen sein, welche vier Spieler gegen Dresden die Viererkette bilden sollen. Anders sieht das schon beim Ersatz für Martin Pohl aus, der morgen seine fünfte Gelbe absitzen muss. Emmerling schwankt da noch zwischen Kapitän Rudolf Zedi und Tom Bertram. "Für ihn wäre es nach seiner langen Verletzung eine riesen Chance", tendiert der Cheftrainer wohl doch eher zum 23-jährigen Erfurter Urgestein, der zuletzt immer dienstags bis donnerstags mit den Profis trainiert und sich so an das höhere Tempo gewöhnt hat.

An eine andere Variante denkt Emmerling deshalb nur im Scherz: "Ich sehe seit Tagen", sagt er schmunzelnd, "dass unser Trainer der Reserve Piet Schönberg viele Dehnübungen macht. Ich weiß nicht, was er mir damit sagen will." Der Flax blüht also noch am Steigerwald - trotz aller Personalsorgen vor dem Derby, zumal auch die Einsätze von Denis-Danso Weidlich und Martin Hauswald noch ungewiss sind.

Ein Duell, an das die rot-weißen gute Erinnerungen aus dem Vorjahr haben, als man mit 4:1 gewann. Für Fabian Stenzel aber ist dieses Ergebnis von damals nicht ausschlaggebend dafür, dass der Optimismus groß ist, erneut die Punkte in Erfurt zu behalten: "Wir ziehen unser Selbstvertrauen nicht aus einem Spiel vor einem Jahr, sondern aus der jüngeren Vergangenheit, in der wir u.a. auch Offenbach geschlagen haben."

Stefan Emmerling wünscht sich: "Wir wollen nach dem Spiel bis auf einen Punkt an Dresden herangekommen sein." Mal sehen, ob der 44-Jährige dann nach der Partie aus purer Freude auch in rot-weißen Badelatschen vor der Presse erscheint.

Mögliche Erfurter Aufstellung:

Orlishausen - Stenzel, Bertram (Handke), Möckel, Ströhl - Weidlich (Hauswald), Zedi, Pfingsten-Reddig, Caillas - Reichwein, Semmer.

Thomas Czekalla / 14.10.10 / TLZ

Quelle: http://www.tlz.de

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TA: Rot-Weiß: Tom Bertram vor Comeback in erster Mannschaft

Die lange Zeit des Tüftelns ist vorbei. Rot-Weiß Trainer Stefan Emmerling scheint seine Abwehr vor dem Ostderby am Samstag gegen Dresden gefunden zu haben. Alles deutet darauf hin, dass Eigengewächs Tom Bertram nach dreieinhalb Jahren sein Comeback gibt.

Erfurt. Emmerling stand zuletzt in regem Austausch mit Piet Schönberg, dem Trainer der Zweiten, um sich nach dem Fitnesszustand des früheren U-21-Nationalspielers zu erkundigen. "Piet hat mir gesagt, dass Toms Formkurve in den letzten Wochen nach oben gezeigt hat", so der Trainer, der den Ausfall seines Abwehr-Trios Martin Pohl, Dennis Hillebrand und Dennis Malura verdaut hat und dies vor dem Samstag-Spiel gegen Dynamo Dresden auch nicht als Ausrede gelten lassen will.

Auf Thomas Ströhl für die linke Seite sowie Fabian Stenzel auf rechts hat er sich schon festgelegt. Bleibt noch die offene Stelle in der Innenverteidiung neben Jens Möckel. Hier hätte eigentlich Christopher Handke beste Chancen auf einen Einsatz gehabt, doch plagt sich dieser mit Oberschenkel-Beschwerden herum und nahm diese Woche nicht am Training teil. Zwar könnte Kapitän Rudi Zedi die Rolle neben Möckel ebenfalls übernehme - doch ob Emmerling die zuletzt gut agierende Doppel-Sechs vor der Abwehr mit Nils Pfingsten-Reddig auflösen und daraus folgend weitere personelle Umstellungen vornehmen will, scheint eher unwahrscheinlich.

"Das wäre schon ein wenig viel Hin- und Herschieberei", sagt Emmerling, der auch kurzfristig entscheidet, ob Martin Hauswald oder Denis Danso Weidlich im rechten Mittelfeld aufläuft. Hauswald verspürt beim Laufen noch ein Stechen in der Schulter, Weidlich hat mit einer Mittelfußverletzung zu kämpfen. Bertram, der sein letztes Drittliga-Spiel am 8. Februar 2009 für den SC Paderborn bestritt und damals im Auswärtsspiel in Unterhaching eine Halbzeit absolvierte, würde bei einem Einsatz nach dreieinhalb Jahren - sein letztes Spiel ist vom 20. Mai 2007 gegen St. Pauli datiert - wieder für seinen Heimatverein auflaufen.

Mit Dresden erwartet der FC Rot-Weiß ein Team, dass sich nach der völlig verkorksten letzten Spielzeit nun wieder nach oben orientiert. Um diese Ziele zu erreichen, wurden unter anderem Stürmer Alexander Esswein vom VfL Wolfsburg (vier Tore) sowie der erstligaerfahrene Cristian Fiel (Alemannia Aachen) verpflichtet. Der Spanier hat im Mittelfeld schon gezeigt, dass er wie Esswein eine echte Verstärkung ist.

Viel wird davon abhängen, ob die Rot-Weiß-Abwehr das Duo und Stümer Robert Koch in den Griff bekommt. "Keine Frage, mit Dresden gilt es eine harte Nuss zu knacken", sagt Emmerling und verweist auf die zuletzt deutlich nach oben steigende Tendenz der Sachsen. Seit fünf Spielen sind diese ungeschlagen und haben mit dem 1:0-Erfolg in Ahlen am vorletzten Spieltag auch ihre Auswärtsschwäche überwunden.

Bange machen gilt jedoch nicht. "Trotz der Ausfälle wissen wir, zu was wir fähig sind", verweist Emmerling auf die Heimstärke seiner Elf und hofft, nach dem Derby den Vier-Punkte-Rückstand gegenüber Dresden auf einen verkürzt zu haben. Während hinten improvisiert werden muss, hat er in der Offensive die Qual der Wahl. Noch hat er sich nicht entschieden, wer neben dem in Heidenheim starken Reichwein beginnen wird. Ob es nun der Pokal in Altenburg so starke Fikri El Haj Ali wird oder doch Tino Semmer, ließ er offen. "Ich stelle immer nach dem Leistungsprinzip auf und warte die letzten Trainingseindrücke ab", so Emmerling zum "Luxusproblem". Auch Julian Lüttmann, der bei der Zweiten als Torschütze vom Dienst in Erscheinung trat, rechnet sich Chancen auf einen Einsatz aus.

Thomas Rudolph / 15.10.10 / TA

Quelle: http://www.thueringer-allgemeine.de
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„Mit halbem Sitzfleisch haben wir keine Chance“

Seit fünf Spielen ohne Niederlage, zuletzt zwei Siege in Folge – eigentlich könnte die Stimmung bei Dynamo vorm Ostderby am Samstag (14 Uhr) in Erfurt kaum besser sein. Nicht bei Matthias Maucksch (41). Der Cheftrainer haute am Donnerstag ordentlich mit der Faust auf den Tisch!

Dabei kritisierte er die Einstellung der Drittliga-Profis. „Intensität und Beteiligung beim Training ließen diese Woche bei einigen Spielern sehr zu wünschen übrig“, lederte er los. „Ich habe bei Einigen starke Bedenken, ob sie in Erfurt eine ordentliche Leistung anbieten.“RUMS!
Aber wie kann es sein, dass gutbezahlte Profis vor so einem sportlichen Highlight Motivationsprobleme haben? Coach Maucksch schiebt den Schwarzen Peter auch der Presse zu, die mit zu euphorischer Berichterstattung angeblich den jungen Spielern den Kopf verdreht hätte.
Schuld sind die anderen – damit macht es sich Maucksch ziemlich einfach.
Fakt ist: Es ist Aufgabe des Trainers, seine Kicker zu motivieren! Dessen ist sich Maucksch auch bewusst. „Mit halbem Sitzfleisch wird’s schwer, in Erfurt was zu holen“, versucht er seinem Team einzubläuen. Und fordert: „Wir müssen mit Herz und kühlem Kopf spielen.“
Hoffentlich hat das bis zum Anpfiff auch der letzte Spieler begriffen. Sonst hat der Höhenflug gegen die Erfurter, die zuletzt vier Heimsiege in Folge
schafften, ein jähes Ende. Und die böse Presse verunsichert die Kicker
dann womöglich mit zu scharfer Kritik...


Von Steffen Hofmann
Quelle: BILD.de
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Freitag, 15. Oktober 2010
(Sächsische Zeitung)


Erfurts Pressesprecher provoziert die Dynamo-Fans

Die Thüringer verlangen fürs Derby einen Zuschlag von drei Euro.

Dresden/Erfurt. Mit einem Boykott-Aufruf reagieren die Fans der SG Dynamo Dresden auf die Ticketpreise fürs Ostduell in Erfurt. Statt wie bisher 10,50 Euro für den Stehplatz verlangen die Thüringer beim morgigen Spiel einen ungewöhnlich hohen Zuschlag von drei Euro. Zu viel – sagen die gelb-schwarzen Anhänger. Mehr als 40 Dynamo-Fanklubs wollen deshalb das Spiel boykottieren. „Die Entscheidung fiel uns bei Weitemnichtleicht, denn gerade im sportlichen Aufschwung, in dem sich die Mannschaft derzeit befindet, fällt es uns besonders schwer, das Spiel nicht live zu verfolgen. Doch ist es in unseren Augen an der Zeit, den Finger gegen die Preistreiberei zu erheben“, heißt es in einer Erklärung: „Reden wir heute über 13 Euro, sind es in einem Jahr vielleicht schon 20 Euro!“

Für Empörung sorgt zudem Erfurts Pressesprecher Wilfried Mohren. „Erst die Partie gegen Jena hat gezeigt, dass bei solchen Klassikern die Emotionen der Fans hochschlagen. Die DFB-Strafen durch Böller und Co. muss der Verein tragen. Durch den Aufschlag kassieren wir das Geld dafür vorher von den Fans“, betont der frühere Sportchef des MDR-Fernsehens.

Dass es auch die Fans ernst meinen, zeigt der Ticketverkauf. Weil für den Sonderzug von Dresden nach Erfurt nur rund 300 Fahrkarten verkauft worden sind, hat die Deutsche Bahn den Zug gestern gestrichen. Statt mehr als 3000 werden diesmal nur rund 1800 Dynamo-Fans erwartet. (SZ/-yer)

sz-online
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