TLZ: FC Rot-Weiß: Angriff auf den Präsidenten
Beim FC Rot-Weiß Erfurt zeichnet sich ein heißer Sommer ab: Ex-Aufsichtsratschef Wolfgang Nürnberger kritisiert in einem offenen Brief Klubchef Rolf Rombach.
Erfurt. Am Montag wird der Rasen im Erfurter Steigerwaldstadion für den anstehenden Einbau der Rasenheizung abgetragen. Zwischen 12 und 15 Uhr können ihn Interessenten Stückweise gegen eine Spende, die dem RWE-Nachwuchs zugute kommt, erwerben. Carsten Kammlott und Manuel Bölstler werden Zertifikate aushändigen, die die Echtheit des Rasens bestätigen.
Ein Stück Tradition geht so an neue Besitzer. Jener Rasen, auf dem zuletzt drei Jahre lang auch Samil Cinaz gespielt hatte. Wie das alte Grün wird auch der Kapitän in der kommenden Saison nicht mehr im Steigerwaldstadion sein. Der 24-Jährige, der beim FC Rot-Weiß eigentlich noch Vertrag bis 2011 hat, verlässt die Thüringer und nimmt ein Angebot von Zweitligist FSV Frankfurt an. Die Thüringer erhielten im Gegenzug von den Hessen eine kleine Ablösesumme, die nach TLZ-Informationen im unteren fünfstelligen Bereich liegt.
Cinaz wird nach Rockenbach da Silva nicht der einzige Spieler bleiben, der den Verein verlassen wird. Anderen Spielern wurde in den vergangenen Tagen (TLZ berichtete) nahegelegt, sich einen anderen Verein zu suchen. Für genug Gesprächsstoff ist in der Sommerpause also gesorgt. Alltag bei den Vereinen.
Für richtigen Zündstoff aber sorgte in dieser Woche Erfurts zurückgetretener Aufsichtsratschef Wolfgang Nürnberger. In einem offenen Brief attackiert er hauptsächlich Klubchef Rolf Rombach. "Der Präsident", so Nürnberger, "hatte mir mehrfach Konsequenzen angedroht für den Fall, dass ich mit Angestellten des Vereins spreche, ohne zuvor seine Erlaubnis eingeholt zu haben." An weiterer Stelle schreibt er: "...Auskünfte über wirtschaftliche Daten dürften nur von ihm selbst bzw. vom Steuerberater des Vereins, Ralf Krings, eingeholt werden. Andere Informationswege wurden mir untersagt. Dies ist aus meiner Sicht ein schwerwiegender Verstoß gegen die Satzung ..."
Nürnberger empört sich, der Präsident habe den Aufsichtsrat an "einer unabhängigen Kontrolle des Vorstandes hinsichtlich der tatsächlichen Finanzsituation des Vereins" gehindert. Er kündigt in seinem offenen Brief zudem an, in der neuen Saison nicht mehr als Co-Sponsor für den FC Rot-Weiß tätig sein zu wollen: "Ich habe in den letzten fünf Jahren mit viel Engagement für den Verein gearbeitet und insgesamt eine nicht unbedeutende Summe finanzieller Mittel zur Verfügung gestellt, aber einen 'FC Rolf Rombach' kann ich nicht länger unterstützen."
"Es ist nicht mein Stil - und würde der Außenwirkung des Vereins schaden - öffentlich weitere Statements zu derlei Äußerungen abzugeben", reagierte der kritisierte Rombach auf der Homepage des FC Rot-Weiß.
Es scheint, als habe der Drittligist sein Sommerloch-Thema ...
Thomas Czekalla / 14.05.10 / TLZ
Quelle: http://www.tlz.de
Beim FC Rot-Weiß Erfurt zeichnet sich ein heißer Sommer ab: Ex-Aufsichtsratschef Wolfgang Nürnberger kritisiert in einem offenen Brief Klubchef Rolf Rombach.
Erfurt. Am Montag wird der Rasen im Erfurter Steigerwaldstadion für den anstehenden Einbau der Rasenheizung abgetragen. Zwischen 12 und 15 Uhr können ihn Interessenten Stückweise gegen eine Spende, die dem RWE-Nachwuchs zugute kommt, erwerben. Carsten Kammlott und Manuel Bölstler werden Zertifikate aushändigen, die die Echtheit des Rasens bestätigen.
Ein Stück Tradition geht so an neue Besitzer. Jener Rasen, auf dem zuletzt drei Jahre lang auch Samil Cinaz gespielt hatte. Wie das alte Grün wird auch der Kapitän in der kommenden Saison nicht mehr im Steigerwaldstadion sein. Der 24-Jährige, der beim FC Rot-Weiß eigentlich noch Vertrag bis 2011 hat, verlässt die Thüringer und nimmt ein Angebot von Zweitligist FSV Frankfurt an. Die Thüringer erhielten im Gegenzug von den Hessen eine kleine Ablösesumme, die nach TLZ-Informationen im unteren fünfstelligen Bereich liegt.
Cinaz wird nach Rockenbach da Silva nicht der einzige Spieler bleiben, der den Verein verlassen wird. Anderen Spielern wurde in den vergangenen Tagen (TLZ berichtete) nahegelegt, sich einen anderen Verein zu suchen. Für genug Gesprächsstoff ist in der Sommerpause also gesorgt. Alltag bei den Vereinen.
Für richtigen Zündstoff aber sorgte in dieser Woche Erfurts zurückgetretener Aufsichtsratschef Wolfgang Nürnberger. In einem offenen Brief attackiert er hauptsächlich Klubchef Rolf Rombach. "Der Präsident", so Nürnberger, "hatte mir mehrfach Konsequenzen angedroht für den Fall, dass ich mit Angestellten des Vereins spreche, ohne zuvor seine Erlaubnis eingeholt zu haben." An weiterer Stelle schreibt er: "...Auskünfte über wirtschaftliche Daten dürften nur von ihm selbst bzw. vom Steuerberater des Vereins, Ralf Krings, eingeholt werden. Andere Informationswege wurden mir untersagt. Dies ist aus meiner Sicht ein schwerwiegender Verstoß gegen die Satzung ..."
Nürnberger empört sich, der Präsident habe den Aufsichtsrat an "einer unabhängigen Kontrolle des Vorstandes hinsichtlich der tatsächlichen Finanzsituation des Vereins" gehindert. Er kündigt in seinem offenen Brief zudem an, in der neuen Saison nicht mehr als Co-Sponsor für den FC Rot-Weiß tätig sein zu wollen: "Ich habe in den letzten fünf Jahren mit viel Engagement für den Verein gearbeitet und insgesamt eine nicht unbedeutende Summe finanzieller Mittel zur Verfügung gestellt, aber einen 'FC Rolf Rombach' kann ich nicht länger unterstützen."
"Es ist nicht mein Stil - und würde der Außenwirkung des Vereins schaden - öffentlich weitere Statements zu derlei Äußerungen abzugeben", reagierte der kritisierte Rombach auf der Homepage des FC Rot-Weiß.
Es scheint, als habe der Drittligist sein Sommerloch-Thema ...
Thomas Czekalla / 14.05.10 / TLZ
Quelle: http://www.tlz.de