AA am Sonntag: Verkehrte Fußballwelt
Thüringen-Derby in Jena endet 1:1. Erfurter geben Sieg nach einer Spielunterbrechung in der Nachspielzeit ab
Von Michael Ulbrich
Verkehrte Fußballwelt: Jene, die schlecht spielten, freuten sich am Ende diebisch. Und die das Spiel eigentlich im Griff hatten, lagen betröppelt am Boden: Jena feiert ein 1:1 gegen Erfurt. Der RWE betrauert ein Remis gegen den FCC.
Doch von vorn: 20 Minuten beschnupperten sich die beiden Mannschaften, dann drosch Jenas Torsten Ziegner zur ersten notierenswerten Situation das Leder per Freistoß in die RWE-Mauer (23.). Schnetzler dachte sich wohl, "Das kann ich besser!", sein 22-m-Freistoßball ging aber drüber (25.). Nach Ablage von Cannizzaro hielt Pagenburg drauf, Nulle hatte das Leder sicher (38.). Dann war wieder Jena am Zug, Fuchs köpfte die Kugel auf Schembri, der aus 25 m abzog und nur knapp den linken Pfosten verfehlte (40.).
Der zweite Spielabschnitt begann wieder mit der öden Abschnupperei, dann aber krschte es im Gebälk: Tim Petersen verschätzte sich, spielte das Leder Cannizzaro in die Beine, der ging einen Meter und zog ab – Nulle hielt prächtig, war dann aber gegen den Nachschuss von Pagenburg machtlos, 0:1 (58.). Jena beantwortete dies mit einem Ziegner-Freistoß auf den Elfmeterpunkt. Hähnge stieg hoch und traf den Ball vor dem herauseilenden RWE-Torsteher Dirk Orlishausen, doch der Ball trudelte am rechten Pfosten vorbei (60.). Jena agierte weiter einfallslos mit langen Bällen. Immer wieder flogen die bekannten Flugobjekte in den Erfurter, wo sie immer wieder sicher abgefangen wurden. Und als auch Fuchs’ Geschoss aus 18 m sicher in den Armen von Orlishausen landete, schien die Derbyniederlage aus Jenaer Optik besiegelt (79.).
Dann aber kam der Auftritt der Gästefans. In der 87. Minute erhielt RWE einen Freistoß zugesprochen – und plötzlich knallte und brannte es lichterloh im rot-weißen Block. Schiri Welz aus Wiesbaden pfiff ab und marschierte schnurstrakts in die Kabine. Abbruch? Derweil liefen alle RWE-Spieler und Verantwortlichen in die Kurve und versuchten zu beruhigen. "Ich habe sie angeschrien, aber es hat keiner gehört", sagte Trainer Karsten Baumann. Der war sichtlich bedient ob der wenigen Krawallmacher in den eigenen Reihen. Acht Minuten dauerte es, ehe Welz die Partie wieder anpfiff. Sogleich lief Cannizzaro allein auf Nulle zu, der hielt (90.). Kurz darauf gab es einen Freistoß für Jena, Nulle ging mit vor irritierte zwei Erfurter, der Ball landete bei Tim Petersen, von dem irgendwie in den Fünf-Meter-Raum, dort rutschte das Leder über die Sohle von Mayombos orange Treter und durch die Beine von Orlishausen. Nun war Ruhe im Gästeblock. Jena jubelte und Erfurt trauerte.
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AA am Sonntag: Interview: Alexander Schnetzler, Rot-Weiß Erfurt:
Wie beurteilen Sie die Vorgänge im Gästeblock?
Wenige Fans haben uns um den Sieg gebracht. Ohne die Pause wäre nichts mehr passiert. Wir sind zutiefst enttäuscht, das war eine gefühlte Niederlage.
Was kann man als Spieler dagegen tun?
Man ist machtlos. Es gab ja nicht mal einen Anlass, keine falsche Schiedrichter-Entscheidung. Ich weiß nicht, was in den Leuten - es kann nur Langeweile gewesen sein.
Ein Wort noch zum Spiel...
Es war sicher kein Schmankerl. Jena hatte zwar mehr Spielanteile. Wir hatten aber eigentlich die besseren Chancen.
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Ich möchte mich bedanken bei den Fans, die den Ausgleich erst möglich gemacht haben
Karsten Baumann, (wütender) Trainer Rot-Weiß Erfurt
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Bild.de: Chaoten kosten Erfurt den Sieg
AD HOC NEWS: Thüringen-Derby ohne große Zwischenfälle
Epoch Times Deutschland: Thüringenderby vor dem Abbruch
Jena News: Polizei dankt Jenaer Fußballfans für deren vorbildliches Verhalten
Sport1.de: DFB ermittelt nach Krawallen in Jena
Thüringen-Derby in Jena endet 1:1. Erfurter geben Sieg nach einer Spielunterbrechung in der Nachspielzeit ab
Von Michael Ulbrich
Verkehrte Fußballwelt: Jene, die schlecht spielten, freuten sich am Ende diebisch. Und die das Spiel eigentlich im Griff hatten, lagen betröppelt am Boden: Jena feiert ein 1:1 gegen Erfurt. Der RWE betrauert ein Remis gegen den FCC.
Doch von vorn: 20 Minuten beschnupperten sich die beiden Mannschaften, dann drosch Jenas Torsten Ziegner zur ersten notierenswerten Situation das Leder per Freistoß in die RWE-Mauer (23.). Schnetzler dachte sich wohl, "Das kann ich besser!", sein 22-m-Freistoßball ging aber drüber (25.). Nach Ablage von Cannizzaro hielt Pagenburg drauf, Nulle hatte das Leder sicher (38.). Dann war wieder Jena am Zug, Fuchs köpfte die Kugel auf Schembri, der aus 25 m abzog und nur knapp den linken Pfosten verfehlte (40.).
Der zweite Spielabschnitt begann wieder mit der öden Abschnupperei, dann aber krschte es im Gebälk: Tim Petersen verschätzte sich, spielte das Leder Cannizzaro in die Beine, der ging einen Meter und zog ab – Nulle hielt prächtig, war dann aber gegen den Nachschuss von Pagenburg machtlos, 0:1 (58.). Jena beantwortete dies mit einem Ziegner-Freistoß auf den Elfmeterpunkt. Hähnge stieg hoch und traf den Ball vor dem herauseilenden RWE-Torsteher Dirk Orlishausen, doch der Ball trudelte am rechten Pfosten vorbei (60.). Jena agierte weiter einfallslos mit langen Bällen. Immer wieder flogen die bekannten Flugobjekte in den Erfurter, wo sie immer wieder sicher abgefangen wurden. Und als auch Fuchs’ Geschoss aus 18 m sicher in den Armen von Orlishausen landete, schien die Derbyniederlage aus Jenaer Optik besiegelt (79.).
Dann aber kam der Auftritt der Gästefans. In der 87. Minute erhielt RWE einen Freistoß zugesprochen – und plötzlich knallte und brannte es lichterloh im rot-weißen Block. Schiri Welz aus Wiesbaden pfiff ab und marschierte schnurstrakts in die Kabine. Abbruch? Derweil liefen alle RWE-Spieler und Verantwortlichen in die Kurve und versuchten zu beruhigen. "Ich habe sie angeschrien, aber es hat keiner gehört", sagte Trainer Karsten Baumann. Der war sichtlich bedient ob der wenigen Krawallmacher in den eigenen Reihen. Acht Minuten dauerte es, ehe Welz die Partie wieder anpfiff. Sogleich lief Cannizzaro allein auf Nulle zu, der hielt (90.). Kurz darauf gab es einen Freistoß für Jena, Nulle ging mit vor irritierte zwei Erfurter, der Ball landete bei Tim Petersen, von dem irgendwie in den Fünf-Meter-Raum, dort rutschte das Leder über die Sohle von Mayombos orange Treter und durch die Beine von Orlishausen. Nun war Ruhe im Gästeblock. Jena jubelte und Erfurt trauerte.
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AA am Sonntag: Interview: Alexander Schnetzler, Rot-Weiß Erfurt:
Wie beurteilen Sie die Vorgänge im Gästeblock?
Wenige Fans haben uns um den Sieg gebracht. Ohne die Pause wäre nichts mehr passiert. Wir sind zutiefst enttäuscht, das war eine gefühlte Niederlage.
Was kann man als Spieler dagegen tun?
Man ist machtlos. Es gab ja nicht mal einen Anlass, keine falsche Schiedrichter-Entscheidung. Ich weiß nicht, was in den Leuten - es kann nur Langeweile gewesen sein.
Ein Wort noch zum Spiel...
Es war sicher kein Schmankerl. Jena hatte zwar mehr Spielanteile. Wir hatten aber eigentlich die besseren Chancen.
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Ich möchte mich bedanken bei den Fans, die den Ausgleich erst möglich gemacht haben
Karsten Baumann, (wütender) Trainer Rot-Weiß Erfurt
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