14.05.2013
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Schwartz neuer Trainer, Fießer geht
Alois Schwartz machte das Rennen als SVS-Trainer. Foto: dpa Von Wolfgang Brück Sandhausen. Gestern gab es am Hardtwald einen Wasserrohrbruch. Das Training musste ins Fitness-Studio verlegt werden. Doch für den Zweitliga-Absteiger ist die Saison ohnehin gelaufen, das letzte Spiel am Sonntag (13.30 Uhr) gegen Aue hat keine Bedeutung mehr. Spannender ist, was hinter den Kulissen passiert. Und da ist gestern eine weitreichende Entscheidung gefallen. Alois Schwartz wird neuer Trainer beim SV Sandhausen. Auch wenn Jürgen Machmeier einschränkte, dass der Vertrag noch nicht unterschrieben ist. Doch der Präsident bestätigte: "Schwarz ist unser Favorit. Die Tendenz geht klar zu ihm." Heute wird der Schwabe aus Nürtingen seinen bis 2014 datierten Vertrag bei Rot-Weiß Erfurt auflösen. Eine entsprechende Pressemitteilung gaben die Thüringer bereits gestern heraus. Morgen soll der 46-jährige Fußballlehrer am Hardtwald vorgestellt werden. Schwartz setzte sich gegen große Konkurrenz durch: 50 Mitbewerber wollten den Job. Am Ende blieb neben dem 85-maligen Bundesligaspieler (für die Stuttgarter Kickers und den MSV Duisburg) nur ein ernsthafter Kandidat: André Breitenreiter, der in Havelse mit einer reinen Amateurmannschaft um die Meisterschaft in der Regionalliga Nord spielt (Die RNZ berichtete exklusiv). Für Schwartz sprach, dass er sich beim 1. FC Kaiserslautern einen sehr guten Ruf in der Nachwuchsförderung erworben hat. "Er hat zahlreiche Spieler an den Zweitliga-Kader herangeführt", berichtet Horst Konzock, der Sportchef der Rheinpfalz, "es gab nicht wenige, die sich Schwartz auch als Cheftrainer am Betzenberg vorstellen konnten." Stattdessen wechselte er letzten September nach fünf Jahren als U 23-Trainer beim FCK als Chefcoach zum Drittligisten Rot-Weiß Erfurt. Die Thüringer führte er vom vorletzten Platz zum Klassenerhalt. Dafür bedankte sich jetzt RWE-Boss Rolf Rombach: "Herr Schwartz hat Hervorragendes geleistet. Er hat Tag und Nacht gearbeitet." Schwartz lebte im Hotel, sah seine fünfköpfige Familie, die in Mannheim zu Hause ist, nur selten. Auch deshalb bot sich die Rückkehr in den Südwesten an. Sandhausen, mutmaßte die Thüringer Allgemeine, würde Erfurt eine fünfstellige Ablöse überweisen. Geschäftsführer Otmar Schork dementiert entschieden. Eine Beihilfe Ost kann man sich wahrlich nicht leisten. Bis Ende Mai muss der künftige Drittligist noch einen Fehlbetrag in siebenstelliger Höhe ausgleichen. So gut wie sicher ist, dass Trikotsponsor Direct Line sein Engagement beendet. Der Berliner Versicherer überwies schätzungsweise rund 350 000 Euro. Verzichten muss der Absteiger künftig auch auf einen seiner besten Spieler: Jan Fießer wird heute einen Vertrag beim Zweitliga-Neuling Arminia Bielefeld unterschreiben. "Es war eine schwere Entscheidung. Herr Schork hat alles versucht und mir sogar einen Vier-Jahres-Vertrag angeboten. Aber ich will in der Zweiten Liga bleiben", sagte der sympathische Wieslocher. Kaum zu halten wird auch Julian Schauerte sein, der mit Paderborn in Verbindung gebracht wird. Auf Schwartz, der 1996/97 auch mal eine Saison beim SV Waldhof spielte, wartet eine schwere Aufgabe. Vielleicht erhöhen sich jetzt die Chancen, Andrew Wooten zu halten - falls der 1. FC Kaiserslautern den siebenfachen Torschützen nicht zurück haben will. Als möglicher Neuzugang ist Defensivmann Maurice Hirsch aus der U 23 von 1899 Hoffenheim im Gespräch. Möglicherweise ein gutes Omen: Schwartz ist dreimal aufgestiegen: Einmal mit Lautern und zweimal (in die Bundesliga) mit den Stuttgarter Kickers, der mit acht Jahren längsten Station seiner Karriere. http://www.rnz.de/index.php |
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