TLZ: Wolf-Treffer bringt Pokal und ordentliches Geld
Gera. (tlz) Erst nach dem Abpfiff hatten sie wieder gut Lachen. "Da ist ja das Ding", rief Dennis Wolf seinem Kameraden Lars Heller zu und zeigte auf den gläsernen Pokal des Thüringer Fußball-Verbandes (TFV). Wolf war es gestern, der dem FC Rot-Weiß in der vorletzten Minute der Nachspielzeit gegen Oberligist Meuselwitz nicht nur den achten Pokalsieg seit der Wende, sondern auch einen ganzen Batzen Geld einbrachte.
Denn seit gestern steht fest, dass der Deutsche Fußball-Bund (DFB) in der 1. Hauptrunde seines Pokalwettbewerbes nicht mehr wie einst 50 000 sondern 100 000 Euro auszahlt. Zudem gehören die Zuschauereinnahmen den gastgebenden Vereinen. Bis Erfurts Vize Detlef Goss allerdings das Geld schon gedanklich vor sich sah, musste er wie alle Rot-Weißen und deren Anhänger lange zittern.
Als Schiedsrichter Unger vor magerer Kulisse im Geraer Stadion der Freundschaft zur Halbzeit pfiff, hatte zumindest Erfurts Anhang 15 Minuten lang genug Gesprächsstoff zum Auftritt ihrer Elf. Torlos und trostlos war die Partie bis dato. Und auch nach der Pause änderte sich daran nichts. "In der Vorwärtsbewegung", monierte Erfurts Trainer Karsten Baumann, "waren wir zu behebig und langsam."
Nur eine gute Szene hatte Rot-Weiß in Hälfte eins, als zunächst Alexander Schnetzler ZFC-Keeper Oliver Dix aus 20 Metern prüfte und Adam Jabiri nach der anschließenden Ecke knapp am Tor vorbei köpfte (11.). Meuselwitz mühte sich, hatte ohne aber selbst torgefährlich zu werden.
Nur einen guten Angriff sahen die ZFC-Fans von ihrer Mannschaft in einer beiderseits niveaulosen ersten Halbzeit. Sebastian Miltzow hatte sich auf der linken Seite gut durchgesetzt, doch bei dessen Flanke in den Strafraum kam Martin Bocek einen Schritt zu spät (18.).
Mit der Einwechslung von Wolf nach der Halbzeit wurde das RWE-Spiel zunächst druckvoller. Nach einem Solo scheiterte Wolf jedoch an Dix (58.). Nach einer Stunde fand Cinaz mit einem 20-m-Freistoß seinen Meister im Meuselwitzer Torwart. Dann verfielen die Erfurter wieder in Ideenlosigkeit. Und so kamen die Zipsendorfer zu ihrer besten Möglichkeit, aber Bocek konnte Dirk Orlishausen nicht überwinden (72.). Und kurz vor dem Ende zeigte Unger auch noch Eerfurts Kapitän Matthias Holst nach Foul an Miltzow und anschließendem Medckern Gelb-Rot.
In der 93. Minute hatte ZFC-Stürmer Bocek eine Doppelchance, doch Orlishausen parierte beide Kopfbälle in großem Stil. Kurz vor dem drohenden Elfmeterschießen traf dann Wolf per Kopf nach Flanke von Rockenbach da Silva (118.). Für die Rot-Weißen war es die Erlösung, für Meuselwitz brach das blanke Entsetzen aus. "Wir wollten den Pokal unbedingt holen. Erfurts Erfolg war ein Sieg der Cleverness", sagte ZFC-Coach Damian Halata, während dessen Kollege Karsten Baumann zugab: "Ich hatte zwei Minuten vor dem Ende nicht mehr mit dem Siegtreffer gerechnet."
Erfurt: Orlishausen - Heller, Schnetzler (97. Nowak), Fondja, Holst, Hauswald (46. Wolf), Stenzel, Cinaz, Brückner, Jabiri (56. Hampf), Rockenbach da Silva.
Meuselwitz: Dix - Mees, Elias, Kotowski, Bronec, Scherz, Weis (103. Hinze), Hebestreit, Miltzow, Dimter, Bocek (106. Graf).
Schiedsrichter: Unger (Nordhausen). Zuschauer: 1470. Tor: 1:0 Wolf (118.). Gelb-Rote Karte: Holst (90., wiederholtes Foulspiel).
13.05.2008 Aus Gera berichtet Thomas Czekalla
Quelle: http://www.tlz.de
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TA: Landespokal: Favorit Rot-Weiß wankte
Der FC Rot-Weiß Erfurt kann von Bayern München, Werder Bremen oder dem FC Schalke träumen. Er gewann das gestrige Thüringer Pokalfinale in Gera mit 1:0 nach Verlängerung und steht somit in der ersten DFB-Hauptrunde, die mindestens 75 000 Euro in die Vereinskasse spült.
GERA. Nur wenige größere Stadien haben nach der Wende ihren Namen behalten. Die immerhin rund 18 000 Zuschauer fassende Arena in Gera, in der sich gestern Abend kaum mehr als 1000 Besucher verloren, gehört dazu. Sie heißt noch immer "Stadion der Freundschaft" - und die beiden Final-Teams fühlten sich der Bezeichnung lange verpflichtet. Von Endspiel-Atmosphäre war bei großer Leere auf den Rängen und kleiner Spielkunst auf dem Rasen über weite Strecken wenig zu sehen und zu spüren. Das änderte sich erst in der Verlängerung, die der FC Rot-Weiß nur noch mit zehn Mann bestreiten durfte, nachdem Holst wegen wiederholten Foulspiels wieder einmal vorzeitig in die Kabine musste.In der regulären Spielzeit hatte es nur wenige Chancen gegeben. Die größe Gelegenheit vergab der Oberligist aus Meuselwitz, bei dem neben Hebestreit noch drei weitere Ex-Erfurter in der Anfangsformation standen. Orlishausen lenkte einen Schuss von Miltzow kurz nach der ersten Halbzeit an die Latte. Der Torwart des Regionalligisten rettete seine Mannschaft, die anders als in den letzten Punktspielen sehr pomadig wirkte und sich viele Fehler im Aufbau leistete, auch in der "Zugabe" vor einer unliebsamen Überraschung. Gleich zweimal parierte er erstklassig gegen Bocek. Vor allem ihrer Nummer 1 hatten es die Erfurter deshalb zu verdanken, dass sich das Trauma vom letzten Jahr, als man im Finale in Pößneck dem ebenfalls unterklassigen 1. FC Gera 0:1 unterlegen war, nicht wiederholte. Viel Schulterklopfen erhielt auf Seiten des klaren Favoriten, der seiner Rolle nicht gerecht werden konnte, ebenfalls Wolf. Der Mittelfeldspieler erzielte seinen vierten Treffer hintereinander in einem Pflichtspiel. Eine Eingabe von Rockenbach da Silva köpfte er zwei Minuten vor dem sonst fälligen Elfmeterschießen ein. Wie erleichtert die Akteure des Regionalligisten darüber waren, zeigten auch die Reaktionen nach dem Abpfiff. Während sich die sichtlich ermüdeten Erfurter jubelnd in die Arme fielen, sanken die tapferen Meuselwitzer zu Boden. Das hatte dann doch noch etwas von Pokalstimmung, von der sich auch Rainer Milkoreit, der Präsident des Thüringer Fußball-Verbandes, enttäuscht zeigte. "Der Rahmen war unwürdig", sagt der Verbandschef. "Wir müssen uns Gedanken über den Modus machen." Damian Halata, Trainer vom ZFC, lobte seine Mannschaft für die gute taktische Leistung. "Bitter" sei der Gegentreffer kurz vor Schluss gewesen, aber das hätte auch etwas mit Cleverness des Gegners zu tun. Kollege Karsten Baumann gestand, dass er nicht mehr an das Tor geglaubt hatte. Und ergänzte: "Es tut mir leid für Meuselwitz." Um auch den Kontrahenten noch in den DFB-Pokal mitzunehmen, müsste der FC Rot-Weiß, der Sonntag den VfB Lübeck empfängt, nun in die 2. Bundesliga aufsteigen. Vielleicht ein weiterer Anreiz.
Rot-Weiß Erfurt: Orlishausen - Stenzel, Holst, Fondja, Heller - Hauswald (46. Wolf), Cinaz, Schnetzler (96.), Brückner - Rockenbach, Jabiri (56. Hampf).
ZFC Meuselwitz: Dix - Kotowski, Bronec, Elias, Mees (103. Hinze) - Scherz, Dimter, Weis - Hebestreit - Bocek (106. Graf), Miltzow.
Sch.: Unger (Nordhausen), Z.: 1400, T.: 1:0 Wolf (118.), Gelb-Rot: Holst (90.).
Mehr Pokalfinal-Fotos unter http://www.thueringer-allgemeine.de/sport
13.05.2008 Von Gerald MÜLLER
Quelle: http://www.thueringer-allgemeine.de
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TA: Zur Sache: Denis Wolf
Rot-Weiß-Torschütze Muss man von einem glücklichen Sieg sprechen?
Natürlich, am Ende haben wir aber das Glück erzwungen. Wir wussten, dass es ein schweres Spiel wird. Leider ist uns das gewünschte frühe Tor nicht gelungen, unterschätzt haben wir Meuselwitz jedoch bestimmt nicht.
Es war bereits Ihr viertes Tor im vierten Spiel. Ist das irgendwie erklärbar?
Im Moment habe ich einfach einen Lauf, treffe alles.
Haben Sie bereits einen Wunschgegner für die erste DFB-Pokalrunde?
Natürlich die Bayern. mj
13.05.2008
Quelle: http://www.thueringer-allgemeine.de
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TA-ZITAT
"Ich bin froh, dass es für uns kein zweites Pößneck gegeben hat."
Rot-Weiß-Präsident Rolf Rombach, dessen Team diesmal in Gera anders als 2007 siegte.
Quelle: http://www.thueringer-allgemeine.de
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OTZ: Späte Entscheidung
Thüringenpokal: Rot-Weiß Erfurt besiegt den ZFC Meuselwitz 1:0 in der Verlängerung
Von OTZ-Redakteur Andreas Rabel Gera. Der FC Rot-Weiß Erfurt sicherte sich gestern im Geraer Stadion der Freundschaft vor 1410 Zuschauern bei seiner zehnten Finalteilnahme zum siebenten Mal den Thüringer Fußballpokal.
Allerdings tat sich der Regionalliga-Fünfte gegen den Oberliga-Sechsten ZFC Meuselwitz schwer, erst in der Verlängerung erzielte Dennis Wolf (118.) nach einer Hereingabe von Thiago Rockenbach da Silva den Siegtreffer.
Zwei Minuten fehlten den Meuselwitzern in ihrem ersten Landespokalfinale zum Elfmeterschießen - und möglicherweise zum Sieg. Der kurz vor dem Ende überwundende ZFC-Keeper Oliver Dix meinte: "Wir hatten die besseren Chancen im Spiel." Die Möglichkeit, in den DFB-Pokal einzuziehen, war da. "Schade. So ist aber nun mal Fußball."
Doch irgendwie fühle er sich jetzt als Rot-Weiß-Fan. "Natürlich wünsche ich jetzt den Erfurtern den Aufstieg in die Zweite Bundesliga. Die Rechnung für die Meuselwitzer ist eine einfache: Steigt Erfurt auf, zieht der ZFC Meuselwitz als Pokalfinalist doch noch in den DFB-Pokal ein und könnte sich über 100 000 Euro Antrittsgeld freuen.
RWE-Präsident Rolf Rombach überraschte indes mit der Aussage: "Die 100 000 Euro haben wir längst im Etat verplant gehabt." Nun sei man aber den Meuselwitzern den Aufstieg schuldig, sagte er nach dem Schlusspfiff.
In den 120 Minuten zuvor hatte Rot-Weiß zu keiner Zeit überzeugen können. RWE-Trainer Karsten Baumann fasste es schließlich so zusammen: "Wir waren nicht so überlegen wie erhofft. Wir waren behäbig, gedanklich nicht schnell genug. Meuselwitz stand gut und hat gute Konter gefahren.
Gedanklich hatte sich der Coach schon mit dem Elfmeterschießen beschäftigt, "das Tor für uns fiel zu einem glücklichen Zeitpunkt, es war gut herausgespielt. Clever .
Während sich Baumann darüber freute, war seinem Kollegen Damian Halata die Enttäuschung anzusehen. Fassungslos stand er vor seiner Trainerbank. "Wir wollten den Pokal, und so sind wir aufgetreten", meinte er später. "Orlishausen war der beste Erfurter. Das sage alles. "Und wenn die Tribüne geraunt hat, dann war es bei unseren Chancen , so Halata.
In der Tat, der ZFC hatte die besseren Möglichkeiten in einem schwachen Spiel vor einer spärlichen Kulisse. In der Verlängerung rettete Orlishausen (93./94.) zweimal ganz groß gegen Bocek.
Miltzows Schuss (46.) lenkte der Erfurter Torhüter an die Latte, der Ball sprang zurück, und Scherz schoss den Abpraller übers Tor.
Ja, Jungs. Klasse gemacht.
RWE-Kapitän Matthias Holst, der zuvor vom Platz geflogen war
13.05.2008
Quelle: http://www.otz.de
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OTZ: Auf Elfmeterschießen eingestellt
OTZ-Gespräch mit Erfurts Dennis Wolf, der in der Verlängerung das Finale entschied
Bis zwei Minuten vor Schluss sah es nach Elfmeterschießen aus. Haben Sie noch an ein Tor geglaubt?
Man darf den Glauben natürlich nicht verlieren, aber ich habe schon damit gerechnet, dass wir ins Elfmeterschießen gehen. Auf den entscheidenden Pass zu mir in die Spitze habe ich trotzdem immer noch gehofft.
Und dann kam der Ball ja auch noch zu Ihnen...
Das sind die besten Tore, bei denen man keine Zeit hat zu überlegen. Ich hätte nicht damit gerechnet, dass die Flanke durchkommt. Ich habe nur den Kopf hingehalten.
Sie haben die erste Halbzeit nur zugeschaut. Ist das im Finale nicht bitter?
So schlimm fand ich es nicht. Der Trainer wollte mich 45 Minuten schonen. Dass ich dann aber länger als eine Halbzeit spiele, hätte ich natürlich nicht gedacht.
Wieso hat sich Rot-Weiß so schwer getan?
Na gut, Meuselwitz kickt in der Oberliga. Sie können alle Fußball spielen. Wenn sie sich nur hinten reinstellen, wird es gegen so eine kompakte Mannschaft immer schwer. Das ist heute alles nicht so einfach gewesen.
Und dann musste auch noch Holst nach 90 Minuten mit Gelb-Rot vom Platz...
In Prinzip war es danach für uns sogar einfacher. Meuselwitz musste ab diesem Moment das Spiel machen. So haben sich für uns zehn endlich Räume ergeben. Das ist für mich als schneller Stürmer natürlich ideal gewesen.
Nach dem Pokal nun der Aufstieg in die zweite Liga?
Man kann solange träumen, wie es rechnerisch möglich ist. Warum also nicht.
Gespräch: Sebastian Helbing
13.05.2008
Quelle: http://www.otz.de
Gera. (tlz) Erst nach dem Abpfiff hatten sie wieder gut Lachen. "Da ist ja das Ding", rief Dennis Wolf seinem Kameraden Lars Heller zu und zeigte auf den gläsernen Pokal des Thüringer Fußball-Verbandes (TFV). Wolf war es gestern, der dem FC Rot-Weiß in der vorletzten Minute der Nachspielzeit gegen Oberligist Meuselwitz nicht nur den achten Pokalsieg seit der Wende, sondern auch einen ganzen Batzen Geld einbrachte.
Denn seit gestern steht fest, dass der Deutsche Fußball-Bund (DFB) in der 1. Hauptrunde seines Pokalwettbewerbes nicht mehr wie einst 50 000 sondern 100 000 Euro auszahlt. Zudem gehören die Zuschauereinnahmen den gastgebenden Vereinen. Bis Erfurts Vize Detlef Goss allerdings das Geld schon gedanklich vor sich sah, musste er wie alle Rot-Weißen und deren Anhänger lange zittern.
Als Schiedsrichter Unger vor magerer Kulisse im Geraer Stadion der Freundschaft zur Halbzeit pfiff, hatte zumindest Erfurts Anhang 15 Minuten lang genug Gesprächsstoff zum Auftritt ihrer Elf. Torlos und trostlos war die Partie bis dato. Und auch nach der Pause änderte sich daran nichts. "In der Vorwärtsbewegung", monierte Erfurts Trainer Karsten Baumann, "waren wir zu behebig und langsam."
Nur eine gute Szene hatte Rot-Weiß in Hälfte eins, als zunächst Alexander Schnetzler ZFC-Keeper Oliver Dix aus 20 Metern prüfte und Adam Jabiri nach der anschließenden Ecke knapp am Tor vorbei köpfte (11.). Meuselwitz mühte sich, hatte ohne aber selbst torgefährlich zu werden.
Nur einen guten Angriff sahen die ZFC-Fans von ihrer Mannschaft in einer beiderseits niveaulosen ersten Halbzeit. Sebastian Miltzow hatte sich auf der linken Seite gut durchgesetzt, doch bei dessen Flanke in den Strafraum kam Martin Bocek einen Schritt zu spät (18.).
Mit der Einwechslung von Wolf nach der Halbzeit wurde das RWE-Spiel zunächst druckvoller. Nach einem Solo scheiterte Wolf jedoch an Dix (58.). Nach einer Stunde fand Cinaz mit einem 20-m-Freistoß seinen Meister im Meuselwitzer Torwart. Dann verfielen die Erfurter wieder in Ideenlosigkeit. Und so kamen die Zipsendorfer zu ihrer besten Möglichkeit, aber Bocek konnte Dirk Orlishausen nicht überwinden (72.). Und kurz vor dem Ende zeigte Unger auch noch Eerfurts Kapitän Matthias Holst nach Foul an Miltzow und anschließendem Medckern Gelb-Rot.
In der 93. Minute hatte ZFC-Stürmer Bocek eine Doppelchance, doch Orlishausen parierte beide Kopfbälle in großem Stil. Kurz vor dem drohenden Elfmeterschießen traf dann Wolf per Kopf nach Flanke von Rockenbach da Silva (118.). Für die Rot-Weißen war es die Erlösung, für Meuselwitz brach das blanke Entsetzen aus. "Wir wollten den Pokal unbedingt holen. Erfurts Erfolg war ein Sieg der Cleverness", sagte ZFC-Coach Damian Halata, während dessen Kollege Karsten Baumann zugab: "Ich hatte zwei Minuten vor dem Ende nicht mehr mit dem Siegtreffer gerechnet."
Erfurt: Orlishausen - Heller, Schnetzler (97. Nowak), Fondja, Holst, Hauswald (46. Wolf), Stenzel, Cinaz, Brückner, Jabiri (56. Hampf), Rockenbach da Silva.
Meuselwitz: Dix - Mees, Elias, Kotowski, Bronec, Scherz, Weis (103. Hinze), Hebestreit, Miltzow, Dimter, Bocek (106. Graf).
Schiedsrichter: Unger (Nordhausen). Zuschauer: 1470. Tor: 1:0 Wolf (118.). Gelb-Rote Karte: Holst (90., wiederholtes Foulspiel).
13.05.2008 Aus Gera berichtet Thomas Czekalla
Quelle: http://www.tlz.de
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TA: Landespokal: Favorit Rot-Weiß wankte
Der FC Rot-Weiß Erfurt kann von Bayern München, Werder Bremen oder dem FC Schalke träumen. Er gewann das gestrige Thüringer Pokalfinale in Gera mit 1:0 nach Verlängerung und steht somit in der ersten DFB-Hauptrunde, die mindestens 75 000 Euro in die Vereinskasse spült.
GERA. Nur wenige größere Stadien haben nach der Wende ihren Namen behalten. Die immerhin rund 18 000 Zuschauer fassende Arena in Gera, in der sich gestern Abend kaum mehr als 1000 Besucher verloren, gehört dazu. Sie heißt noch immer "Stadion der Freundschaft" - und die beiden Final-Teams fühlten sich der Bezeichnung lange verpflichtet. Von Endspiel-Atmosphäre war bei großer Leere auf den Rängen und kleiner Spielkunst auf dem Rasen über weite Strecken wenig zu sehen und zu spüren. Das änderte sich erst in der Verlängerung, die der FC Rot-Weiß nur noch mit zehn Mann bestreiten durfte, nachdem Holst wegen wiederholten Foulspiels wieder einmal vorzeitig in die Kabine musste.In der regulären Spielzeit hatte es nur wenige Chancen gegeben. Die größe Gelegenheit vergab der Oberligist aus Meuselwitz, bei dem neben Hebestreit noch drei weitere Ex-Erfurter in der Anfangsformation standen. Orlishausen lenkte einen Schuss von Miltzow kurz nach der ersten Halbzeit an die Latte. Der Torwart des Regionalligisten rettete seine Mannschaft, die anders als in den letzten Punktspielen sehr pomadig wirkte und sich viele Fehler im Aufbau leistete, auch in der "Zugabe" vor einer unliebsamen Überraschung. Gleich zweimal parierte er erstklassig gegen Bocek. Vor allem ihrer Nummer 1 hatten es die Erfurter deshalb zu verdanken, dass sich das Trauma vom letzten Jahr, als man im Finale in Pößneck dem ebenfalls unterklassigen 1. FC Gera 0:1 unterlegen war, nicht wiederholte. Viel Schulterklopfen erhielt auf Seiten des klaren Favoriten, der seiner Rolle nicht gerecht werden konnte, ebenfalls Wolf. Der Mittelfeldspieler erzielte seinen vierten Treffer hintereinander in einem Pflichtspiel. Eine Eingabe von Rockenbach da Silva köpfte er zwei Minuten vor dem sonst fälligen Elfmeterschießen ein. Wie erleichtert die Akteure des Regionalligisten darüber waren, zeigten auch die Reaktionen nach dem Abpfiff. Während sich die sichtlich ermüdeten Erfurter jubelnd in die Arme fielen, sanken die tapferen Meuselwitzer zu Boden. Das hatte dann doch noch etwas von Pokalstimmung, von der sich auch Rainer Milkoreit, der Präsident des Thüringer Fußball-Verbandes, enttäuscht zeigte. "Der Rahmen war unwürdig", sagt der Verbandschef. "Wir müssen uns Gedanken über den Modus machen." Damian Halata, Trainer vom ZFC, lobte seine Mannschaft für die gute taktische Leistung. "Bitter" sei der Gegentreffer kurz vor Schluss gewesen, aber das hätte auch etwas mit Cleverness des Gegners zu tun. Kollege Karsten Baumann gestand, dass er nicht mehr an das Tor geglaubt hatte. Und ergänzte: "Es tut mir leid für Meuselwitz." Um auch den Kontrahenten noch in den DFB-Pokal mitzunehmen, müsste der FC Rot-Weiß, der Sonntag den VfB Lübeck empfängt, nun in die 2. Bundesliga aufsteigen. Vielleicht ein weiterer Anreiz.
Rot-Weiß Erfurt: Orlishausen - Stenzel, Holst, Fondja, Heller - Hauswald (46. Wolf), Cinaz, Schnetzler (96.), Brückner - Rockenbach, Jabiri (56. Hampf).
ZFC Meuselwitz: Dix - Kotowski, Bronec, Elias, Mees (103. Hinze) - Scherz, Dimter, Weis - Hebestreit - Bocek (106. Graf), Miltzow.
Sch.: Unger (Nordhausen), Z.: 1400, T.: 1:0 Wolf (118.), Gelb-Rot: Holst (90.).
Mehr Pokalfinal-Fotos unter http://www.thueringer-allgemeine.de/sport
13.05.2008 Von Gerald MÜLLER
Quelle: http://www.thueringer-allgemeine.de
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TA: Zur Sache: Denis Wolf
Rot-Weiß-Torschütze Muss man von einem glücklichen Sieg sprechen?
Natürlich, am Ende haben wir aber das Glück erzwungen. Wir wussten, dass es ein schweres Spiel wird. Leider ist uns das gewünschte frühe Tor nicht gelungen, unterschätzt haben wir Meuselwitz jedoch bestimmt nicht.
Es war bereits Ihr viertes Tor im vierten Spiel. Ist das irgendwie erklärbar?
Im Moment habe ich einfach einen Lauf, treffe alles.
Haben Sie bereits einen Wunschgegner für die erste DFB-Pokalrunde?
Natürlich die Bayern. mj
13.05.2008
Quelle: http://www.thueringer-allgemeine.de
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TA-ZITAT
"Ich bin froh, dass es für uns kein zweites Pößneck gegeben hat."
Rot-Weiß-Präsident Rolf Rombach, dessen Team diesmal in Gera anders als 2007 siegte.
Quelle: http://www.thueringer-allgemeine.de
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OTZ: Späte Entscheidung
Thüringenpokal: Rot-Weiß Erfurt besiegt den ZFC Meuselwitz 1:0 in der Verlängerung
Von OTZ-Redakteur Andreas Rabel Gera. Der FC Rot-Weiß Erfurt sicherte sich gestern im Geraer Stadion der Freundschaft vor 1410 Zuschauern bei seiner zehnten Finalteilnahme zum siebenten Mal den Thüringer Fußballpokal.
Allerdings tat sich der Regionalliga-Fünfte gegen den Oberliga-Sechsten ZFC Meuselwitz schwer, erst in der Verlängerung erzielte Dennis Wolf (118.) nach einer Hereingabe von Thiago Rockenbach da Silva den Siegtreffer.
Zwei Minuten fehlten den Meuselwitzern in ihrem ersten Landespokalfinale zum Elfmeterschießen - und möglicherweise zum Sieg. Der kurz vor dem Ende überwundende ZFC-Keeper Oliver Dix meinte: "Wir hatten die besseren Chancen im Spiel." Die Möglichkeit, in den DFB-Pokal einzuziehen, war da. "Schade. So ist aber nun mal Fußball."
Doch irgendwie fühle er sich jetzt als Rot-Weiß-Fan. "Natürlich wünsche ich jetzt den Erfurtern den Aufstieg in die Zweite Bundesliga. Die Rechnung für die Meuselwitzer ist eine einfache: Steigt Erfurt auf, zieht der ZFC Meuselwitz als Pokalfinalist doch noch in den DFB-Pokal ein und könnte sich über 100 000 Euro Antrittsgeld freuen.
RWE-Präsident Rolf Rombach überraschte indes mit der Aussage: "Die 100 000 Euro haben wir längst im Etat verplant gehabt." Nun sei man aber den Meuselwitzern den Aufstieg schuldig, sagte er nach dem Schlusspfiff.
In den 120 Minuten zuvor hatte Rot-Weiß zu keiner Zeit überzeugen können. RWE-Trainer Karsten Baumann fasste es schließlich so zusammen: "Wir waren nicht so überlegen wie erhofft. Wir waren behäbig, gedanklich nicht schnell genug. Meuselwitz stand gut und hat gute Konter gefahren.
Gedanklich hatte sich der Coach schon mit dem Elfmeterschießen beschäftigt, "das Tor für uns fiel zu einem glücklichen Zeitpunkt, es war gut herausgespielt. Clever .
Während sich Baumann darüber freute, war seinem Kollegen Damian Halata die Enttäuschung anzusehen. Fassungslos stand er vor seiner Trainerbank. "Wir wollten den Pokal, und so sind wir aufgetreten", meinte er später. "Orlishausen war der beste Erfurter. Das sage alles. "Und wenn die Tribüne geraunt hat, dann war es bei unseren Chancen , so Halata.
In der Tat, der ZFC hatte die besseren Möglichkeiten in einem schwachen Spiel vor einer spärlichen Kulisse. In der Verlängerung rettete Orlishausen (93./94.) zweimal ganz groß gegen Bocek.
Miltzows Schuss (46.) lenkte der Erfurter Torhüter an die Latte, der Ball sprang zurück, und Scherz schoss den Abpraller übers Tor.
Ja, Jungs. Klasse gemacht.
RWE-Kapitän Matthias Holst, der zuvor vom Platz geflogen war
13.05.2008
Quelle: http://www.otz.de
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OTZ: Auf Elfmeterschießen eingestellt
OTZ-Gespräch mit Erfurts Dennis Wolf, der in der Verlängerung das Finale entschied
Bis zwei Minuten vor Schluss sah es nach Elfmeterschießen aus. Haben Sie noch an ein Tor geglaubt?
Man darf den Glauben natürlich nicht verlieren, aber ich habe schon damit gerechnet, dass wir ins Elfmeterschießen gehen. Auf den entscheidenden Pass zu mir in die Spitze habe ich trotzdem immer noch gehofft.
Und dann kam der Ball ja auch noch zu Ihnen...
Das sind die besten Tore, bei denen man keine Zeit hat zu überlegen. Ich hätte nicht damit gerechnet, dass die Flanke durchkommt. Ich habe nur den Kopf hingehalten.
Sie haben die erste Halbzeit nur zugeschaut. Ist das im Finale nicht bitter?
So schlimm fand ich es nicht. Der Trainer wollte mich 45 Minuten schonen. Dass ich dann aber länger als eine Halbzeit spiele, hätte ich natürlich nicht gedacht.
Wieso hat sich Rot-Weiß so schwer getan?
Na gut, Meuselwitz kickt in der Oberliga. Sie können alle Fußball spielen. Wenn sie sich nur hinten reinstellen, wird es gegen so eine kompakte Mannschaft immer schwer. Das ist heute alles nicht so einfach gewesen.
Und dann musste auch noch Holst nach 90 Minuten mit Gelb-Rot vom Platz...
In Prinzip war es danach für uns sogar einfacher. Meuselwitz musste ab diesem Moment das Spiel machen. So haben sich für uns zehn endlich Räume ergeben. Das ist für mich als schneller Stürmer natürlich ideal gewesen.
Nach dem Pokal nun der Aufstieg in die zweite Liga?
Man kann solange träumen, wie es rechnerisch möglich ist. Warum also nicht.
Gespräch: Sebastian Helbing
13.05.2008
Quelle: http://www.otz.de