12.12.2006, 22:40
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 15.12.2006, 21:09 von Barniestar.)
TLZ:
Aufstiegsfrage wird ein Krimi
Erfurt. (dpa/tlz) Zu einem wahren Krimi entwickelt sich in dieser Saison die Aufstiegsfrage in der Fußball-Regionalliga Nord. Zwar gehen der VfL Osnabrück und der Wuppertaler SV mit Blick von den Aufstiegsplätzen in die Winterpause, in Sicherheit können sie sich allerdings nicht wähnen. Die halbe Liga ist den beiden Erstplatzierten auf den Fersen und kann sich noch Chancen ausrechnen, sie in der Rückrunde abzufangen. Lediglich drei Punkte trennen den Zweiten aus Wuppertal vom 1. FC Union Berlin auf Rang elf. Die größten Chancen bei der Aufholjagd werden jedoch dem FC Rot-Weiß Erfurt, Fortuna Düsseldorf, Dynamo Dresden und dem VfB Lübeck eingeräumt, die zur Zeit die folgenden Plätze einnehmen.
Sechs Siege in Serie
"Ich kann mich nicht erinnern, dass es schon einmal so eng zuging", sagt Osnabrücks Manager Lothar Gans und sieht darin ein Indiz für die Ausgeglichenheit in der Liga. Er hält in dieser Liga "Alles für möglich" und ist deshalb umso zufriedener über die Tabellenführung zur Winterpause. Doch trotz der häufigsten Siege, der meisten Tore sowie der wenigsten Niederlagen der Liga möchten die Niedersachsen ihre Zielstellung, unter die ersten sechs zu kommen, nicht korrigieren. "Wir sind nicht schlechter, aber eben auch nicht groß besser als die anderen", schätzt Gans seine Mannschaft ein, von der er sich vor allem etwas mehr Konstanz wünscht. Dieses Wort scheint bei den Spitzenteams jedoch generell ein Fremdwort in dieser Saison zu sein. In aller Regelmäßigkeit patzten sie und fast wöchentlich wechselte die Tabellenführung, so dass sich bis zur Winterpause sechs verschiedene Teams das Klassement von oben anschauen durften.
Anders war das Bild am Tabellenende, wo Aufsteiger Borussia Mönchengladbach II seit dem neunten Spieltag durchgehend die "Rote Laterne" inne hatte. Positiver waren dagegen die Serien von Rot-Weiß Erfurt und Fortuna Düsseldorf: Die Thüringer errangen zwischenzeitlich sechs Siege in Serie, Düsseldorf blieb elf Spiele nacheinander ungeschlagen.
"Zu Hause hui, auswärts pfui" lautetet unterdessen das Saison-Motto bei Dynamo Dresden. Die Sachsen, die nach dem FC St. Pauli den höchsten Zuschauerschnitt in der Regionalliga Nord haben, gaben zu Hause lediglich vier Punkte ab. In der Fremde holte der Zweitligaabsteiger dagegen aus zehn Partien nur magere acht "Pünktchen" und musste zuletzt sogar drei Auswärtspleiten in Serie einstecken. Unter Trainer Norbert Meier, der nach dem sechsten Spieltag den Posten vom nach Österreich zurückgekehrten Peter Pacult übernommen hatte, konnten die Dynamos auswärts überhaupt noch nicht gewinnen. Die großen Überraschungen der Saison heißen Kickers Emden und Holstein Kiel. Während sich die etatschwachen Emdener über den siebenten Platz und nur zwei Punkte Rückstand zum Aufstiegsplatz in die 2. Bundesliga freuen, sind die mit Zweitliga-Ambitionen in die Saison gestarteten Kieler ganz böse auf die Nase gefallen. Statt oben mitzumischen, befinden sie sich als Finanzkrösus der Liga auf einem Abstiegsplatz. Bei den "Störchen" haben sie mittlerweile den Ernst der Lage erkannt und möchten in der Winterpause auf Grund zahlreicher Verletzungen auch personell aufrüsten. "Bei uns herrscht jetzt Abstiegskampf bis zum letzten Spieltag", sagt Geschäftsführer Peter Vollmann und betonte zugleich: "Es wird ganz knochenhart bis zum Schluss".
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TLZ:
"Eine Nuance schärfer"
Zum Lehrgang in Thüringen: DFB-U-19-Trainer Frank Engel. Foto: dpa
Bad Blankenburg. (tlz) Derzeit weilt DFB-U-19-Nationaltrainer Frank Engel zu einem Sichtungslehrgang in Bad Blankenburg. Wir sprachen mit dem Coach.
Herr Engel, Sie haben sowohl Erfurt als auch Jena trainiert. Wie sehen Sie denn die Perspektive der Teams?
In Jena war klar, dass es ein brutaler Abstiegskampf wird, und in Erfurt sollte man die Lampen nicht zu hoch hängen. In der Regionalliga ist alles eng beieinander, und die Chance für RWE ist da. Zur Rückrunde werden die Karten aber neu gemischt.
Aus beiden Vereinen haben Sie Spieler zum Lehrgang eingeladen ...
Richtig, Riemer, Schraps und Petersen aus Jena, Beck und Schubert aus Erfurt. Ich habe hier 24 Spieler aus der zweiten Reihe, die sich vor der Endphase auf die EM-Vorrunde noch einmal präsentieren können. Hier geht es noch eine Nuance schärfer und schneller zu als in den Vereinen.
Und wie steht es um die Thüringer Talente?
Also es wird sicher keiner den sofortigen Sprung in die Stammelf der U-19 schaffen. Jenas Marko Riemer ist da schon am weitesten. Alle haben Perspektive nach oben und stehen im Blickfeld.
Den Jenaern fällt der Abstieg aus der Junioren-Bundesliga ein wenig auf die Füße?
Ja. Die Erfurter sind so eher im Fokus, die Jenaer haben es in der Regionalliga erheblich schwerer aufzufallen. Da ist es auch gut, dass ich als Trainer aus den neuen Bundesländern weiß, was in den Vereinen los ist.
Wie geht es nach dem Lehrgang weiter?
Dann ist Weihnachtsurlaub, ehe wir am 7. Januar zum Wintertrainingslager nach Katar fliegen.
12.12.2006 Von Michael Ulbrich
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TA:
Fußball-Regionalliga: Auf Kurs Bundesliga
Die Serie hielt. Im Nachholspiel blieben die Rot-Weiß-B-Junioren zum sechsten Mal in Serie ungeschlagen. Rundum zufrieden war das Trainer-Gespann Kinne/Weller allerdings nicht.
ERFURT (se). Selten schien die Talenteschmiede Hansa Rostock in den letzten Jahren schlagbar. Diesmal schon. Dennoch kamen die Rot-Weißen nicht über ein 1:1 hinaus. Brandau und Börner verpassten in der Schlussoffensive die Möglichkeit zum Sieg. "Das Unentschieden geht aber in Ordnung", musste Trainer Kinne anerkennen. Denn über weite Strecken neutralisierten sich beide Teams. Den Hausherren gehörte die erste Hälfte, in der Bickel mit guter Einzelleistung und einem Schuss an den Innenpfosten das 1:0 vorlegte (16.). Kurz nach Wiederbeginn kam aber Rostock durch Wieprecht zum Ausgleich (43.).Dass der Gastgeber danach trotz leichter Vorteile des Gastes kaum Chancen zuließ, war ein Beleg für die solide Abwehrarbeit. Allen voran überzeugten Wohlfarth, Kiebert und Börner, die damit auch die Basis schufen, dass ihre B-Junioren beruhigt in die Winterpause gehen können. Als Vierte sind sie auf Kurs Bundesliga, für die sich am Ende die ersten sieben qualifizieren.
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OTZ:
Gefeierter Dauerbrenner
40 Jahre FC Rot-Weiß Erfurt: Jürgen Heun steht immer noch hoch im Kurs
Von Ulrich Klemm Erfurt (OTZ). Kürzlich beging der FC Rot-Weiß Erfurt sein 40-jähriges Bestehen. Bei einer stimmungsvollen Gala im "Victors Residenz-Hotel", die von einem Vier-Gänge-Menü gekrönt wurde, feierten 250 Gäste im Saal besonders einen Mann, der zu einem Synonym für den Fußball in Thüringens Landeshauptstadt geworden ist: Jürgen Heun (48).
Seine 131 Tore in 400 Punktspielen bedeuten immer noch Vereinsrekord. Aber nicht nur deshalb ist der Stürmer eine rot-weiße Fußball-Legende. "Kimme", wie man Heun wegen seiner Zielgenauigkeit nennt, hat den Erfurtern sein Fußballerleben gewidmet und damit die Vereinsgeschichte mit geprägt.
Von 1968 bis 1993 trug er das RWE-Trikot. In diesen 25 Jahren durchlief er nahezu alle Nachwuchsstationen, ehe er den Sprung in die Oberliga-Elf schaffte und sich schnell einen Stammplatz erarbeitete. Den nutzte er, um zu einem der bedeutendsten Torjäger zu werden, die es damals in der DDR gab. Trotzdem dachte er nie daran, den FC Rot-Weiß zu verlassen. "Der Verein ist mein Leben, ich bin mit ihm verwachsen und habe ihm viel zu verdanken", sagt Heun rückblickend. Auch der unschöne Abgang 1993, als er aussortiert wurde, hat daran nichts geändert.
Deshalb hofft der Erfurter "Fußballer des Jahrhunderts", demnächst noch einmal als Trainer bei seinem Club anheuern zu können: "Das wäre ein Traum. Vielleicht ergibt sich ja eine Chance." Momentan sieht es nicht danach aus. Und so wird Heun, der als Kurierfahrer für den Postdienst "PinMail" arbeitet, vorerst weiter beim SV Arnstadt-Rudisleben auf der Bank sitzen. Den Landesklasse-Verein trainiert der in Ichtershausen wohnende Ex-Stürmer seit Beginn dieser Saison. Vorher leitete er die sportlichen Geschicke des FC Erfurt-Nord in der Oberliga.
Diese Spielklassen sind fußballerische Niederungen für einen Mann, der es während seiner aktiven Zeit auf 17 Länderspieleinsätze für die DDR (4 Tore) brachte. "Da waren Duelle gegen Bulgarien und Kuba dabei", erinnert sich Heun. "Ich war ein Botschafter des Erfurter Fußballs und habe dem Verein dadurch etwas zurückgegeben."
Umso unverständlicher findet er es, dass Traditionspflege bei den Erfurtern heutzutage kaum eine Rolle spielt: "Auf ehemalige Spieler, die etwas erreicht haben, legt man leider nur geringen Wert. Das tut schon ein bisschen weh." Anderswo, so hat Heun beobachtet, sitzen die Stars von früher auf der Tribüne in der 1. Reihe. In Erfurt nicht: "Wir haben eine Freikarte für die Heimspiele, und das war es dann auch."
Den Kontakt zu seinen ehemaligen Mannschaftskameraden hält er über die Traditionself des FC Rot-Weiß. Jeden Freitag trifft man sich zum Training - und zum Diskutieren. Ein wichtiges Thema ist dabei die aktuelle Entwicklung des Erfurter Clubs. Heun schätzt sie vorsichtig optimistisch ein: "Es sieht so aus, als ob man aus den Fehlern gelernt hat. Der Trainer wurde nach den verlorenen Spielen zu Saisonbeginn nicht gleich entlassen, so wie das in der jüngeren Vergangenheit regelmäßig der Fall war."
Der momentane 3. Platz in der Regionalliga Nord sei der verdiente Lohn dafür. Ist sogar der Aufstieg in die 2. Liga möglich? Jürgen Heun lächelt nur, als er diese Frage hört: "Möglich ist im Fußball alles." Wer sollte das besser wissen als er.
Aufstiegsfrage wird ein Krimi
Erfurt. (dpa/tlz) Zu einem wahren Krimi entwickelt sich in dieser Saison die Aufstiegsfrage in der Fußball-Regionalliga Nord. Zwar gehen der VfL Osnabrück und der Wuppertaler SV mit Blick von den Aufstiegsplätzen in die Winterpause, in Sicherheit können sie sich allerdings nicht wähnen. Die halbe Liga ist den beiden Erstplatzierten auf den Fersen und kann sich noch Chancen ausrechnen, sie in der Rückrunde abzufangen. Lediglich drei Punkte trennen den Zweiten aus Wuppertal vom 1. FC Union Berlin auf Rang elf. Die größten Chancen bei der Aufholjagd werden jedoch dem FC Rot-Weiß Erfurt, Fortuna Düsseldorf, Dynamo Dresden und dem VfB Lübeck eingeräumt, die zur Zeit die folgenden Plätze einnehmen.
Sechs Siege in Serie
"Ich kann mich nicht erinnern, dass es schon einmal so eng zuging", sagt Osnabrücks Manager Lothar Gans und sieht darin ein Indiz für die Ausgeglichenheit in der Liga. Er hält in dieser Liga "Alles für möglich" und ist deshalb umso zufriedener über die Tabellenführung zur Winterpause. Doch trotz der häufigsten Siege, der meisten Tore sowie der wenigsten Niederlagen der Liga möchten die Niedersachsen ihre Zielstellung, unter die ersten sechs zu kommen, nicht korrigieren. "Wir sind nicht schlechter, aber eben auch nicht groß besser als die anderen", schätzt Gans seine Mannschaft ein, von der er sich vor allem etwas mehr Konstanz wünscht. Dieses Wort scheint bei den Spitzenteams jedoch generell ein Fremdwort in dieser Saison zu sein. In aller Regelmäßigkeit patzten sie und fast wöchentlich wechselte die Tabellenführung, so dass sich bis zur Winterpause sechs verschiedene Teams das Klassement von oben anschauen durften.
Anders war das Bild am Tabellenende, wo Aufsteiger Borussia Mönchengladbach II seit dem neunten Spieltag durchgehend die "Rote Laterne" inne hatte. Positiver waren dagegen die Serien von Rot-Weiß Erfurt und Fortuna Düsseldorf: Die Thüringer errangen zwischenzeitlich sechs Siege in Serie, Düsseldorf blieb elf Spiele nacheinander ungeschlagen.
"Zu Hause hui, auswärts pfui" lautetet unterdessen das Saison-Motto bei Dynamo Dresden. Die Sachsen, die nach dem FC St. Pauli den höchsten Zuschauerschnitt in der Regionalliga Nord haben, gaben zu Hause lediglich vier Punkte ab. In der Fremde holte der Zweitligaabsteiger dagegen aus zehn Partien nur magere acht "Pünktchen" und musste zuletzt sogar drei Auswärtspleiten in Serie einstecken. Unter Trainer Norbert Meier, der nach dem sechsten Spieltag den Posten vom nach Österreich zurückgekehrten Peter Pacult übernommen hatte, konnten die Dynamos auswärts überhaupt noch nicht gewinnen. Die großen Überraschungen der Saison heißen Kickers Emden und Holstein Kiel. Während sich die etatschwachen Emdener über den siebenten Platz und nur zwei Punkte Rückstand zum Aufstiegsplatz in die 2. Bundesliga freuen, sind die mit Zweitliga-Ambitionen in die Saison gestarteten Kieler ganz böse auf die Nase gefallen. Statt oben mitzumischen, befinden sie sich als Finanzkrösus der Liga auf einem Abstiegsplatz. Bei den "Störchen" haben sie mittlerweile den Ernst der Lage erkannt und möchten in der Winterpause auf Grund zahlreicher Verletzungen auch personell aufrüsten. "Bei uns herrscht jetzt Abstiegskampf bis zum letzten Spieltag", sagt Geschäftsführer Peter Vollmann und betonte zugleich: "Es wird ganz knochenhart bis zum Schluss".
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TLZ:
"Eine Nuance schärfer"
Zum Lehrgang in Thüringen: DFB-U-19-Trainer Frank Engel. Foto: dpa
Bad Blankenburg. (tlz) Derzeit weilt DFB-U-19-Nationaltrainer Frank Engel zu einem Sichtungslehrgang in Bad Blankenburg. Wir sprachen mit dem Coach.
Herr Engel, Sie haben sowohl Erfurt als auch Jena trainiert. Wie sehen Sie denn die Perspektive der Teams?
In Jena war klar, dass es ein brutaler Abstiegskampf wird, und in Erfurt sollte man die Lampen nicht zu hoch hängen. In der Regionalliga ist alles eng beieinander, und die Chance für RWE ist da. Zur Rückrunde werden die Karten aber neu gemischt.
Aus beiden Vereinen haben Sie Spieler zum Lehrgang eingeladen ...
Richtig, Riemer, Schraps und Petersen aus Jena, Beck und Schubert aus Erfurt. Ich habe hier 24 Spieler aus der zweiten Reihe, die sich vor der Endphase auf die EM-Vorrunde noch einmal präsentieren können. Hier geht es noch eine Nuance schärfer und schneller zu als in den Vereinen.
Und wie steht es um die Thüringer Talente?
Also es wird sicher keiner den sofortigen Sprung in die Stammelf der U-19 schaffen. Jenas Marko Riemer ist da schon am weitesten. Alle haben Perspektive nach oben und stehen im Blickfeld.
Den Jenaern fällt der Abstieg aus der Junioren-Bundesliga ein wenig auf die Füße?
Ja. Die Erfurter sind so eher im Fokus, die Jenaer haben es in der Regionalliga erheblich schwerer aufzufallen. Da ist es auch gut, dass ich als Trainer aus den neuen Bundesländern weiß, was in den Vereinen los ist.
Wie geht es nach dem Lehrgang weiter?
Dann ist Weihnachtsurlaub, ehe wir am 7. Januar zum Wintertrainingslager nach Katar fliegen.
12.12.2006 Von Michael Ulbrich
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Fußball-Regionalliga: Auf Kurs Bundesliga
Die Serie hielt. Im Nachholspiel blieben die Rot-Weiß-B-Junioren zum sechsten Mal in Serie ungeschlagen. Rundum zufrieden war das Trainer-Gespann Kinne/Weller allerdings nicht.
ERFURT (se). Selten schien die Talenteschmiede Hansa Rostock in den letzten Jahren schlagbar. Diesmal schon. Dennoch kamen die Rot-Weißen nicht über ein 1:1 hinaus. Brandau und Börner verpassten in der Schlussoffensive die Möglichkeit zum Sieg. "Das Unentschieden geht aber in Ordnung", musste Trainer Kinne anerkennen. Denn über weite Strecken neutralisierten sich beide Teams. Den Hausherren gehörte die erste Hälfte, in der Bickel mit guter Einzelleistung und einem Schuss an den Innenpfosten das 1:0 vorlegte (16.). Kurz nach Wiederbeginn kam aber Rostock durch Wieprecht zum Ausgleich (43.).Dass der Gastgeber danach trotz leichter Vorteile des Gastes kaum Chancen zuließ, war ein Beleg für die solide Abwehrarbeit. Allen voran überzeugten Wohlfarth, Kiebert und Börner, die damit auch die Basis schufen, dass ihre B-Junioren beruhigt in die Winterpause gehen können. Als Vierte sind sie auf Kurs Bundesliga, für die sich am Ende die ersten sieben qualifizieren.
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OTZ:
Gefeierter Dauerbrenner
40 Jahre FC Rot-Weiß Erfurt: Jürgen Heun steht immer noch hoch im Kurs
Von Ulrich Klemm Erfurt (OTZ). Kürzlich beging der FC Rot-Weiß Erfurt sein 40-jähriges Bestehen. Bei einer stimmungsvollen Gala im "Victors Residenz-Hotel", die von einem Vier-Gänge-Menü gekrönt wurde, feierten 250 Gäste im Saal besonders einen Mann, der zu einem Synonym für den Fußball in Thüringens Landeshauptstadt geworden ist: Jürgen Heun (48).
Seine 131 Tore in 400 Punktspielen bedeuten immer noch Vereinsrekord. Aber nicht nur deshalb ist der Stürmer eine rot-weiße Fußball-Legende. "Kimme", wie man Heun wegen seiner Zielgenauigkeit nennt, hat den Erfurtern sein Fußballerleben gewidmet und damit die Vereinsgeschichte mit geprägt.
Von 1968 bis 1993 trug er das RWE-Trikot. In diesen 25 Jahren durchlief er nahezu alle Nachwuchsstationen, ehe er den Sprung in die Oberliga-Elf schaffte und sich schnell einen Stammplatz erarbeitete. Den nutzte er, um zu einem der bedeutendsten Torjäger zu werden, die es damals in der DDR gab. Trotzdem dachte er nie daran, den FC Rot-Weiß zu verlassen. "Der Verein ist mein Leben, ich bin mit ihm verwachsen und habe ihm viel zu verdanken", sagt Heun rückblickend. Auch der unschöne Abgang 1993, als er aussortiert wurde, hat daran nichts geändert.
Deshalb hofft der Erfurter "Fußballer des Jahrhunderts", demnächst noch einmal als Trainer bei seinem Club anheuern zu können: "Das wäre ein Traum. Vielleicht ergibt sich ja eine Chance." Momentan sieht es nicht danach aus. Und so wird Heun, der als Kurierfahrer für den Postdienst "PinMail" arbeitet, vorerst weiter beim SV Arnstadt-Rudisleben auf der Bank sitzen. Den Landesklasse-Verein trainiert der in Ichtershausen wohnende Ex-Stürmer seit Beginn dieser Saison. Vorher leitete er die sportlichen Geschicke des FC Erfurt-Nord in der Oberliga.
Diese Spielklassen sind fußballerische Niederungen für einen Mann, der es während seiner aktiven Zeit auf 17 Länderspieleinsätze für die DDR (4 Tore) brachte. "Da waren Duelle gegen Bulgarien und Kuba dabei", erinnert sich Heun. "Ich war ein Botschafter des Erfurter Fußballs und habe dem Verein dadurch etwas zurückgegeben."
Umso unverständlicher findet er es, dass Traditionspflege bei den Erfurtern heutzutage kaum eine Rolle spielt: "Auf ehemalige Spieler, die etwas erreicht haben, legt man leider nur geringen Wert. Das tut schon ein bisschen weh." Anderswo, so hat Heun beobachtet, sitzen die Stars von früher auf der Tribüne in der 1. Reihe. In Erfurt nicht: "Wir haben eine Freikarte für die Heimspiele, und das war es dann auch."
Den Kontakt zu seinen ehemaligen Mannschaftskameraden hält er über die Traditionself des FC Rot-Weiß. Jeden Freitag trifft man sich zum Training - und zum Diskutieren. Ein wichtiges Thema ist dabei die aktuelle Entwicklung des Erfurter Clubs. Heun schätzt sie vorsichtig optimistisch ein: "Es sieht so aus, als ob man aus den Fehlern gelernt hat. Der Trainer wurde nach den verlorenen Spielen zu Saisonbeginn nicht gleich entlassen, so wie das in der jüngeren Vergangenheit regelmäßig der Fall war."
Der momentane 3. Platz in der Regionalliga Nord sei der verdiente Lohn dafür. Ist sogar der Aufstieg in die 2. Liga möglich? Jürgen Heun lächelt nur, als er diese Frage hört: "Möglich ist im Fußball alles." Wer sollte das besser wissen als er.