TA: Rot-Weiß verliert Freundschaftsspiel gegen Werder Bremen
Der in Erfurt groß gewordene Clemens Fritz wird beim 2:1-Sieg seiner Bremer von fast 8000 Zuschauern gefeiert. Das Rot-Weiß-Talent Fabian Paradies trifft mit seinem ersten Ballkontakt.
Erfurt. Der erste Applaus galt dem verlorenen Sohn. Als Clemens Fritz am Dienstag das Steigerwaldstadion zum Aufwärmen betrat, bereitete ihm das Publikum einen herzlichen Empfang. "Es war schön, wieder Erfurter Stadionluft zu schnuppern", sagte drei Stunden später der Mann, der die Rot-Weiß-Nachwuchsschule durchlief, später zum Nationalspieler aufstieg.
Dass er trotz Weggangs vor zehn Jahren im Herzen immer Erfurter geblieben ist, macht ihn in der Heimat so beliebt. "Er ist ein echter Botschafter für die Stadt", sagte Klaus Allofs. "Wenn er über Erfurt spricht, leuchten seine Augen." So verwunderte es Werders Sportchef auch nicht, dass auf den Ankündigungs-Plakaten an den Litfass-Säulen statt eines Bremer Mannschaftsfotos ein Fritz-Porträt prangte.
Die Freude über die Rückkehr des 30-Jährigen hielt sich die Waage mit dem Interesse am neuformierten Rot-Weiß-Team. Fünf Neuzugänge hatte Trainer Stefan Emmerling in die Startelf berufen, bis auf den quirligen Morabit im Sturm alle in der Defensive, inklusive Torhüter Rickert.
Und der Schlussmann, der sich im Duell mit Sponsel um die Orlishausen-Nachfolge später einige Pluspunkte sammelte, hatte sich noch nicht richtig in seinem Gehäuse orientiert, da musste er den Ball bereits aus dem Netz holen. Mit dem Geraer Trinks war der zweite Thüringer in der Werder-Elf plötzlich frei vor ihm aufgetaucht und hatte getroffen (4.).
Danach spielten die Rot-Weißen zwar beherzt mit, bekamen aber immer große Probleme, wenn Bremen anzog. Vor allem Marin gab der Abwehr mit Finten und Dribblings Rätsel auf. Sein Lattenschuss (16.) und herausgeholter, von Hunt jedoch über das Tor geschossener Elfmeter (17.), hätten die Fronten früh klären können. Später hielt Rickert noch zweimal gegen den allein auf ihn zustürmenden Rosenberg (22./24.).
"In dieser Phase hatten wir Glück", bekannte Emmerling. "Die Lücken im Zentrum waren viel zu groß." Für ihn sei es ein "perfekter Test" gewesen. "Uns wurden Schwachstellen schonungslos aufgezeigt." Allerdings durften sich einige Erfurter, bei denen vor dem Anpfiff Kapitän Zedi als "Spieler der Saison" geehrt worden war, auch als Gewinner fühlen: Rickert etwa, der mutig Flanken wegpflückte, Oumari und Morabit versteckten sich nicht. Doch die Präzision beim letzten Pass fehlte. Bremen, das morgen noch in Chemnitz antritt, agierte ballsicherer und abgeklärter.
Allen voran Fritz, der seine Elf als Kapitän aufs Feld geführt hatte. "Das hat hier natürlich gepasst", sagte Werder-Trainer Thomas Schaaf. "Aber er bringt auch alle Qualitäten für dieses Amt mit." Sollte Mertesacker zum Bundesliga-Auftakt noch verletzt sein, dürfte der Erfurter die Bremer Binde tragen.
Gestern wurde er nach 65 Minuten lautstark verabschiedet. Er bedankte sich artig mit Beifall in Richtung Tribüne. Dort hatten neben seinen Eltern und Schwester Constanze auch viele Freunde und Weggefährten Platz genommen. Nur Günter Bach fehlte. Der frühere Nachwuchs-Koordinator, der Fritz' Entwicklung maßgeblich beeinflusst hatte, befindet sich im Ostsee-Urlaub. Er verpasste eine zweite Halbzeit, in der die La-Ola-Welle über die Zuschauerränge "rollte". Die Fans stimmten sich ein auf das Derby gegen Jena, mit dem in zehn Tagen die Drittliga-Saison eröffnet wird. Und die Stimmung wurde noch besser, als der von den A-Junioren aufgerückte Paradies mit seinem ersten Ballkontakt den Ausgleich köpfte (83.). Einen "paradiesischen" Ausgang verhinderte jedoch Schindler fast im Gegenzug, als er nach einer Ecke unbedrängt den Endstand besorgte (84.).
FC Rot-Weiß: Rickert - Ofosu-Ayeh, Rauw, Oumari, Ströhl - Weidlich (65. Manno), Pfingsten-Reddig, Zedi, Caillas - Reichwein (82. Hauck), Morabit (82. Paradies).
Werder: Mielitz - Fritz (65. Wagner), Balogun (80. Schoppenhauer), Wolf, Schmitz (70. P. Stevanovic) - Borowski (46. Wesley), Trybull (46. A. Stevanovic), Trinks (70. Mlynikowski), Hunt Marin (65. Schindler), Rosenberg.
Sch.: Unger (Halle), Z.: 7779, T.: 0:1 Trinks (4.), 1:1 Paradies (83.), 1:2 Schindler (84.).
Marco Alles / 13.07.11 / TA
Quelle: http://www.thueringer-allgemeine.de
Der in Erfurt groß gewordene Clemens Fritz wird beim 2:1-Sieg seiner Bremer von fast 8000 Zuschauern gefeiert. Das Rot-Weiß-Talent Fabian Paradies trifft mit seinem ersten Ballkontakt.
Erfurt. Der erste Applaus galt dem verlorenen Sohn. Als Clemens Fritz am Dienstag das Steigerwaldstadion zum Aufwärmen betrat, bereitete ihm das Publikum einen herzlichen Empfang. "Es war schön, wieder Erfurter Stadionluft zu schnuppern", sagte drei Stunden später der Mann, der die Rot-Weiß-Nachwuchsschule durchlief, später zum Nationalspieler aufstieg.
Dass er trotz Weggangs vor zehn Jahren im Herzen immer Erfurter geblieben ist, macht ihn in der Heimat so beliebt. "Er ist ein echter Botschafter für die Stadt", sagte Klaus Allofs. "Wenn er über Erfurt spricht, leuchten seine Augen." So verwunderte es Werders Sportchef auch nicht, dass auf den Ankündigungs-Plakaten an den Litfass-Säulen statt eines Bremer Mannschaftsfotos ein Fritz-Porträt prangte.
Die Freude über die Rückkehr des 30-Jährigen hielt sich die Waage mit dem Interesse am neuformierten Rot-Weiß-Team. Fünf Neuzugänge hatte Trainer Stefan Emmerling in die Startelf berufen, bis auf den quirligen Morabit im Sturm alle in der Defensive, inklusive Torhüter Rickert.
Und der Schlussmann, der sich im Duell mit Sponsel um die Orlishausen-Nachfolge später einige Pluspunkte sammelte, hatte sich noch nicht richtig in seinem Gehäuse orientiert, da musste er den Ball bereits aus dem Netz holen. Mit dem Geraer Trinks war der zweite Thüringer in der Werder-Elf plötzlich frei vor ihm aufgetaucht und hatte getroffen (4.).
Danach spielten die Rot-Weißen zwar beherzt mit, bekamen aber immer große Probleme, wenn Bremen anzog. Vor allem Marin gab der Abwehr mit Finten und Dribblings Rätsel auf. Sein Lattenschuss (16.) und herausgeholter, von Hunt jedoch über das Tor geschossener Elfmeter (17.), hätten die Fronten früh klären können. Später hielt Rickert noch zweimal gegen den allein auf ihn zustürmenden Rosenberg (22./24.).
"In dieser Phase hatten wir Glück", bekannte Emmerling. "Die Lücken im Zentrum waren viel zu groß." Für ihn sei es ein "perfekter Test" gewesen. "Uns wurden Schwachstellen schonungslos aufgezeigt." Allerdings durften sich einige Erfurter, bei denen vor dem Anpfiff Kapitän Zedi als "Spieler der Saison" geehrt worden war, auch als Gewinner fühlen: Rickert etwa, der mutig Flanken wegpflückte, Oumari und Morabit versteckten sich nicht. Doch die Präzision beim letzten Pass fehlte. Bremen, das morgen noch in Chemnitz antritt, agierte ballsicherer und abgeklärter.
Allen voran Fritz, der seine Elf als Kapitän aufs Feld geführt hatte. "Das hat hier natürlich gepasst", sagte Werder-Trainer Thomas Schaaf. "Aber er bringt auch alle Qualitäten für dieses Amt mit." Sollte Mertesacker zum Bundesliga-Auftakt noch verletzt sein, dürfte der Erfurter die Bremer Binde tragen.
Gestern wurde er nach 65 Minuten lautstark verabschiedet. Er bedankte sich artig mit Beifall in Richtung Tribüne. Dort hatten neben seinen Eltern und Schwester Constanze auch viele Freunde und Weggefährten Platz genommen. Nur Günter Bach fehlte. Der frühere Nachwuchs-Koordinator, der Fritz' Entwicklung maßgeblich beeinflusst hatte, befindet sich im Ostsee-Urlaub. Er verpasste eine zweite Halbzeit, in der die La-Ola-Welle über die Zuschauerränge "rollte". Die Fans stimmten sich ein auf das Derby gegen Jena, mit dem in zehn Tagen die Drittliga-Saison eröffnet wird. Und die Stimmung wurde noch besser, als der von den A-Junioren aufgerückte Paradies mit seinem ersten Ballkontakt den Ausgleich köpfte (83.). Einen "paradiesischen" Ausgang verhinderte jedoch Schindler fast im Gegenzug, als er nach einer Ecke unbedrängt den Endstand besorgte (84.).
FC Rot-Weiß: Rickert - Ofosu-Ayeh, Rauw, Oumari, Ströhl - Weidlich (65. Manno), Pfingsten-Reddig, Zedi, Caillas - Reichwein (82. Hauck), Morabit (82. Paradies).
Werder: Mielitz - Fritz (65. Wagner), Balogun (80. Schoppenhauer), Wolf, Schmitz (70. P. Stevanovic) - Borowski (46. Wesley), Trybull (46. A. Stevanovic), Trinks (70. Mlynikowski), Hunt Marin (65. Schindler), Rosenberg.
Sch.: Unger (Halle), Z.: 7779, T.: 0:1 Trinks (4.), 1:1 Paradies (83.), 1:2 Schindler (84.).
Marco Alles / 13.07.11 / TA
Quelle: http://www.thueringer-allgemeine.de