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BILD am SONNTAG
Erfurt besiegt den Weber-Fluch
Von THORSTEN FELSKE und THOMAS WOLFER
2:0 für Erfurt im Ost-Kracher gegen Aue! Für Rot-Weiß ist dieser Sieg gleich doppelt wichtig. Damit endet die Serie von drei sieglosen Spielen. Und erstmals kann Heiko Weber (43) geschlagen werden.
Der Trainer war für Erfurt bisher Mr. Unschlagbar. Egal ob mit Jena, Cottbus II oder mit Aue in der Hinrunde, er ärgerte RWE immer. Doch gestern musste er zugeben: „Wir sind noch nicht so weit, dass wir jedes Spiel gewinnen können.“
Doch bis das erste Tor fällt, werden die 7614 Zuschauer (1500 aus Aue) richtig gequält. Von der Polizei wird der Ost-Kracher als Hochsicherheitsspiel eingestuft. Auch auf dem Platz herrscht in der ersten Halbzeit erst mal Sicherheitsstufe 1: Keine Mannschaft traut sich was.
Als alle nur noch auf den Pausenpfiff warten, passiert das fast Unglaubliche: Freistoß von Erfurts Rockenbach aus 30 m, Cinaz verlängert mit dem Kopf – 1:0 (45.)
RWE-Trainer Karsten Baumann mit einem Lächeln: „Das passiert ja öfters, dass ein Tor aus dem Nichts fällt…“
Das rüttelt Erfurt wach. Denn nach der Pause stürmen sie plötzlich los. Es hätte die Halbzeit von Cannizzaro werden können. Der Italiener, mit zwölf Treffern der beste RWE-Torschütze, hat gleich drei Hundertprozentige auf dem Fuß (52., 62., 64.), trifft aber nicht einmal.
Cannizzaro: „Das Tor war wie vernagelt. Aber ich stecke den Kopf nicht in den Sand.“ Dafür ist Semmer in der Nachspielzeit zur Stelle, erzielt das 2:0.
Doch was bringen Erfurt die drei Punkte? Der Aufstieg ist schon abgeschrieben, da es neun Zähler bis zum Relegationsplatz sind. Das neue Ziel heißt Rang 4, der die direkte Qualifikation für den DFB-Pokal bedeutet. Doch dafür fehlen Erfurt trotz des Sieges immer noch acht Punkte...
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AA am Sonntag
Ostern ist gerettet
Nach vier sieglosen Spielen in Folge gewinnt Rot-Weiß Erfurt 2:0 gegen Erzgebirge Aue und kann aufatmen
Von Thomas Czekalla
Nach 90 Minuten plus Nachspielzeit waren sie alle erleichtert im Steigerwaldstadion: Fans, Spieler und Verantwortliche des FC Rot-Weiß.
Fast mit dem Abpfiff hatte Timo Semmer mit seinem dritten Saisontor das 2:0 im Derby gegen Erzgebirge Aue perfekt gemacht. Kaum einen interessierte da noch, was die Rot-Weißen in den ersten 45 Minuten abgeliefert hatten, nämlich fast nichts, sieht man einmal vom Kopfballtor von Samil Cinaz nach Freistoßeingabe von Thiago Rockenbach da ab. “Das Tor kurz vor der Pause war gut für unser Selbstvertrauen”, meinte Trainer Karsten Baumann später. Doch vor der Führung war seinen Mannen die Verunsicherung nach zuletzt vier sieglosen Spielen in Folge anzumerken. “Wir haben uns da ganz schlecht bewegt”, so Baumann. Nicht Erfurt, sondern Aue spielte in dieser Phase vor 7600 Zuschauern wie die Heimmannschaft, versäumte es aber zum Glück in Führung zu gehen.
Nach dem Wechsel zeigte Rot-Weiß dann endlich sein wahres Gesicht. Vor allem mit Semmers Einwechslung kam nun endlich Schwung in die Partie. Fabian Stenzel traf zunächst aus gut zehn Metern nur den Außenpfosten (48.). Ähnlich viel Pech hatte danach beim Erfurter Anrennen gleich mehrmals Massimo Cannizzaro (49., 62., 75., 86.). “Manchmal klappt halt nichts”, konnte sich Erfurts zwölffacher Saisontorschütze nicht erklären, warum nicht wenigstens einer seiner Hochkaräter in die Maschen ging. Da sich Aue nach gut einer Stunde fing und ebenso gut mitspielte, entwickelte sich das Spiel immer mehr zu einen Klasseduell. Während Aue in der Schlussphase auf den Ausgleich drückte und Arne Feick kurz vor Schluss nur das Außennetz traf (88.), machte Semmer nach toller Vorarbeit von Cinaz wenig später ales klar. “Wir hätten uns das lange Zittern ersparen können, wenn wir zeitiger das 2:0 gemacht hätte”, fand Norman Loose, während sich Timo Semmer nach den letzten englischen Wochen nicht nur über sein Tor freute. “Ich bin froh, jetzt zwei Tage abschalten zu können.” Mit dem 2:0-Sieg ist beim FC Rot-Weiß Ostern gerettet.
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"In der zweiten Halbzeit haben wir endlich mal wieder Siegesweillen bewiesen."
Rolf Rombach, Präsident RW Erfurt