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11.08.2008
TA: Erfurt kontra Bayern: Auf Augenhöhe


Das Wunder geschah nicht. Obwohl der FC Rot-Weiß den großen Bayern alles abverlangte und dessen Führung drei Mal egalisierte, schied die Mannschaft nach dem 3:4 aus dem DFB-Pokal aus. Sie gewann jedoch die Herzen vieler Fans.

ERFURT. Kurz nach Mitternacht düste der Bayern-Tross per Flugzeug nach München zurück. Damit endete für die Mannschaft die Pflichtaufgabe beim FC Rot-Weiß - und für Manager Uli Hoeneß der fünfte Besuch in Erfurt in den vergangenen elf Jahren. Eine Quote, die abgesehen von den Bundesliga-Konkurrenten kaum eine andere deutsche Stadt aufweisen kann. Die Premiere erfolgte am 15. Januar 1997, als ein Stromausfall eine Stunde vor dem Anpfiff für Dunkelheit im Steigerwaldstadion sorgte. Als die Flutlichter wieder strahlten, lieferten die Erfurter dem Favoriten einen beherzten Kampf. Mit der 2:4-Niederlage in dem freundschaftlichen Vergleich konnten sie gut leben.

Obwohl mit ihm gerechnet werden musste, schmerzte der gestrige Pokal-K.o. umso mehr. Weil 90 Minuten kein Klassenunterschied zu erkennen war und die Münchner ob ihrer Personalsorgen alles andere als souverän wirkten. Ganz im Gegensatz zu ihrem Manager, der am Rande der Partie gewohnt professionell auftrat, beim einstündigen Kaffeeplausch mit Kollegen Stephan Beutel am Nachmittag "auch locker und sympathisch" wirkte. Seit 1995 kennen sich die beiden Männer. Beutel hat gehörigen Respekt vor Hoeneß "wegen dessen Fußballkompetenz und seinem großen Engagement im sozialen Bereich".

Die Bayern-Stars zeigten sich vor 22 500 Zuschauern am Abend jedoch nicht so wohltätig. Lahm erzielte nach Kroos" wunderschönem Heber mit der ersten Chance die frühe Führung (6.). Podolski nutzte später die Verwirrung in der Erfurter Deckung zum 2:1 aus (24.). Der Treffer zog wütende Proteste der Rot-Weißen nach sich, weil Linienrichter Anklam voreilig die Fahne hob. Doch das Tor war wohl korrekt, da der im Abseits stehende Bayern-Stürmer Klose in dieser Situation nicht eingriff.

Trotz dieses unglücklichen Rückstandes wurde der Drittligist von den Fans mit Applaus und "Erfurt, Erfurt"-Rufen in die Halbzeit verabschiedet.

Die Mannschaft begegnete dem klaren Favoriten auch danach auf Augenhöhe und sah sich für den Mut von Trainer Karsten Baumann belohnt. Dieser hatte im Gegensatz zu den beiden Meisterschaftsspielen die offensive Mittelfeld-Variante mit Rockenbach hinter den Spitzen gewählt und damit einen offenen Schlagabtausch heraufbeschworen. Vor allem Cannizzaro und Rockenbach wirbelten die Münchner Abwehr ein ums andere Mal durcheinander und sorgten mit sehenswertem Doppelpass für den zwischenzeitlichen Ausgleich (22.). Dieser war völlig verdient, weil Cannizzaro bereits zuvor aus der Drehung an Torwart Rensing (11.) und mit abgefälschtem Schuss am Innenpfosten gescheitert war (12.).

Ein perfektes Comeback erlebte bei Erfurt Torjäger Bunjaku. Nach langer Verletzungspause brauchte der Schweizer nur zwei Minuten, um wieder zu "knipsen". Einen Steilpass von Judt verwandelte er direkt zum erneuten Ausgleich (47.). Doch wieder schlugen die Bayern eiskalt zurück. Als Orlishausen einen Kopfball von Ze Roberto aus Nadistanz nicht festhalten konnte, staubte Klose zum 2:3 ab (57.). Aber erneut war es Bunjaku, der ausglich (67.), ehe der Youngster Kroos für den schmeichelhaften 4:3-Endstand sorgte (79.).

Unabhängig davon, dass Cannizzaro in der Schlussminute die Riesenchance zum 4:4 ausließ, wurde der bayerische Standard eingehalten. Bei allen bisherigen vier Auftritten in Erfurt hatten die Münchner jeweils vier Tore erzielt. Dem 4:2 im ersten Duell folgten 1998 ein 4:1, im Juli 2000 ein 4:0 und vor zweieinhalb Jahren erneut ein 4:1. Von damals waren gestern nur noch Kapitän Schnetzler und Orlishausen dabei. Und der Torwart stürmte in der Nachspielzeit sogar mit. Zwar ohne Erfolg. Doch Rot-Weiß hatte trotz des Ausscheidens für ein Fußballfest gesorgt und tolle Werbung in eigener Sache betrieben.

FC Rot-Weiß: Orlishausen - Schnetzler, Pohl, Loose, Pinske - Hauswald (59. Wolf), Cinaz, Rockenbach (85. Ströhl), Judt - Cannizzaro, Semmer (46. Bunjaku).

Bayern: Rensing - Lell, van Buyten, Lucio, Lahm - Altintop (46. Schweinsteiger), Kroos, van Bommel, Ze Roberto (85. Öttl) - Klose, Podolski.

Sch.: Meyer (Burgdorf), Z.: 22 500, T.: 0:1 Lahm (6.), 1:1 Cannizzaro (22.), 1:2 Podolski (23.), 2:2 Bunjaku (47.), 2:3 Klose (57.), 3:3 Bunjaku (67.), 3:4 Kroos (80.).

11.08.2008 Von Marco ALLES

Quelle: http://www.thueringer-allgemeine.de

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TA: Kommentar: Werbung


Steffi Jones sei Dank.

Der FC Bayern München, die deutsche Kopie von Real Madrid oder Manchester United, war da. Ein Glückslos für den FC Rot-Weiß, für Thüringen, für Erfurt.

Von Flensburg bis Freiburg wurde gestern Abend ins Steigerwaldstadion geschaut, für Millionen Anhänger war die Arena für einige Stunden der Mittelpunkt des deutschen Fußballs. Die Region hat - ohne selbst viel dafür zu tun - eine Werbung erhalten, die sonst eines jahrelangen Aufwandes bedurft hätte.

Der FC Rot-Weiß war ein würdiger Gastgeber und ein tapferer Kontrahent für die großen Bayern. Die gaben sich abseits des Rasens höflich freundlich, aber bewusst distanziert. Nationalspieler wie Lahm, Schweinsteiger, Podolski oder Klose werden sich an diese Begegnung in einigen Wochen kaum noch erinnern können. Zu viele Ereignisse wechseln sich bei ihnen ab. Wer sich mit Akteuren wie Ronaldo, Torres, Diego oder Frings misst, der dürfte die Partie in Erfurt einschließlich der Gegenspieler schon bald vergessen haben.

Umgedreht wird das natürlich nicht der Fall sein. Auch die Zuschauer werden von diesem Spiel trotz der Niederlage noch in Jahren reden.

Der FC Bayern war da. Steffi Jones sei Dank.

11.08.2008 Von Gerald MÜLLER

Quelle: http://www.thueringer-allgemeine.de

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TA Erfurt: Trotz Niederlage kein Verlierer


Für ein Wochenende kehrte das Fußball-Sommermärchen nach Erfurt zurück. Der heimische RWE empfing gestern den FC Bayern zum Pokalspiel. Obwohl als Gegner angereist, schlug auch den bayerischen Gästen eine große Welle der Sympathie entgegen. Daran konnte selbst die unglückliche 3:4 Niederlage der Rot-Weißen nichts ändern.

ERFURT. Fünf vor Sechs landete Samstag Abend die Lufthansa Maschine mit der bayerischen Mannschaft auf dem Erfurter Flughafen. Rund 100 Fans hatten sich dort versammelt und hofften auf Autogramme. Manche hatten Glück. Doch viel Zeit blieb nicht. Der Mannschaftsbus wartete bereits und brachte die Spieler zum Grand Hotel am Dom.Hier hatte sich nur ein kleine Schar von Verehrern postiert. Für wen Ronny schwärmte, war deutlich zu sehen. Der 15-jährige Erfurter hatte sich ein Schweinsteiger-Shirt übergestreift, einen dicken Filzstift für den Namenszug hielt er in der Hand. Norbert Seidel wirkte dagegen mit seinem RWE-Shirt auf den ersten Blick wie eine Provokation. Doch verschmitzt wies er auf die Hose mit dem blau-weiß-roten Logo. Die Bayern seien seine zweitliebste Mannschaft, erklärte der Dauerkartenbesitzer von Rot-Weiß. Schon zu DDR-Zeiten war er ein Fan der Bayern. Aber gestern drückte er natürlich der heimischen Mannschaft die Daumen.18.15 Uhr rollte der Bayern- Bus vor das Hotel. Als Erster sprang Trainer Jürgen Klinsmann heraus, per Handschlag begrüßt vom Hoteldirektor Rudolph Freiherr von Ketteler. Dann folgten Mark van Bommel, Lukas Podolski, Bastian Schweinsteiger, Daniel van Buyten, Phillipp Lahm und all die anderen Spieler. Die meisten griffen zu den Stiften. Ronny war glücklich. Er hatte von "Schweini", seinem "absoluten Lieblingsspieler", ein Autogramm und noch weitere Namenszüge zierten sein Shirt.Selbst der Hotelchef blieb vom Fanfieber nicht verschont. Er bat einen Bekannten, ein Foto von ihm und Klinsmann zu schießen - für seinen Sohn. Eigentlich hatte von Ketteler bereits Urlaub, doch für den Empfang der Bayern blieb er einen Tag länger im Dienst.Die Spieler waren sehr ruhige, unkomplizierte Gäste, bescheinigte ihnen gestern das Hotelteam. Keine auffälligen Sonderwünsche. Nur der Bankett-Bereich musste etwas umgestaltet werden. In der einen Hälfte wurde gegessen, in der anderen Dehn- und Kraftübungen ausgeführt. Samstag Abend besuchten einige Sportler kurz die Hotelbar. Einen Stadtbesuch gab es nicht.Gestern 18.45 Uhr verließen die Spieler das Hotel. Der kurze Weg zum Bus führte wieder durch ein Spalier von Fans. Zehn Minuten später rollten die Bayern ins Stadion ein. Da waren gerade erst die Tore mit Verspätung geöffnet worden. Sofort begann der Ansturm auf die vielen Bratwurstroste. Es herrschte regelrecht Volksfest-atmosphäre, von den üblichen Spannungen bei Fußballspielen war nichts zu merken. Alle freuten sich auf einen Pokalkrimi und bekamen ihn tatsächlich geliefert. Und so herrschte trotz der Niederlage fast so etwas wie Zufriedenheit, denn die Erfurter war in erster Linie stolz auf das, was ihre Jungs auf dem Rasen gegen den scheinbar übermächtigen Gegner gezeigt hatten.Für die Polizei - rund 300 Beamte waren im Einsatz - war es ein ruhiger, weitgehend stress-freier Abend. Der Hubschrauber blieb diesmal im Hangar. "Absolut friedlich", hieß es in der Einsatzleitung. Nur das Verkehrschaos unmittelbar nach Abpfiff verlangte den Ordnungshütern alles ab. Weil der Stau in der Schillerstraße und am Kaffeetrichter bedrohliche Ausmaße angenommen hatte, wurde auf Handregelung umgestellt, um das Chaos in den Griff zu bekommen. Am Schmidtstedter Knoten war leider kein Polizist zu sehen. So führte die sehr kurzphasige Ampelschaltung dort zu langen Rückstaus und Wartezeiten. Polizeioberrat Achim Kellner, der Einsatzleiter, kündigte in dem Zusammenhang an, die Erfahrungen aus den RWE-Spielen gegen Dresden, die Bayern und Jena bündeln zu wollen, um in der Auswertung mit der Stadt ein Verkehrskonzept für Sportgroßveranstaltungen und Konzerte im Stadion auszuarbeiten.Über 500 freiwillige Helfer standen gestern bereit, um den 22 500 Besuchern das Spiel so reibungslos und angenehm wie möglich präsentieren zu können. RWE-Vizepräsident Detlef Goss sprach allen ein dickes Lob aus. Und im eigens auf dem Hartplatz errichteten VIP-Zelt feierten viele der 850 Gäste, die sich einen Platz 150 Euro hatten kosten lassen, auch nach dem packenden Fußballspiel noch bis gegen Mitternacht weiter. Denn einen richtigen Verlierer hatte es eigentlich nicht gegeben. Von Angelika HAUBNER und Michael KELLER

Bilder rund um das Fußballereignis gibt es auch im Internet.

10.08.2008

Quelle: http://www.thueringer-allgemeine.de

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OTZ Saalfeld: Keine Chance gegen den Oberligaaufsteiger


Fußball, Testspiel: VfL 06 Saalfeld verliert letzten Test vor den Punktspielen klar
VfL 06 Saalfeld - FC Rot Weiß Erfurt II 1:7 (0:4) Von Herbert Uhlmann Im letzten Testspiel mussten die 06er eine derbe Niederlage einstecken, allerdings gegen keinen geringeren als den Oberligaaufsteiger aus Erfurt. Rot Weiß machte sofort Dampf. Für die Gastgeber war klar, das sie nur eine Aussenseiterchance besaßen. Immerhin boten die Gäste auch einige Akteure des Dritt-Bundesligisten auf. Jabiri war es, der die Gäste bereits nach zehn Minuten per Kopf in Führung brachte. Kurz vorher hatten die 06er aber die große Möglichkeit durch L. Korynta in Führung zu gehen. Überhaupt konnten die Einheimischen im ersten Spielabschnitt einigermaßen mithalten und besaßen auch einige gute Möglichkeiten. Nach einer halben Stunde bauten die Gäste die Führung durch den Bulgaren Ivanov aus. Jetzt häuften sich die Fehler in der VfL-Deckung und die Rot Weißen nutzten das bis zur Pause durch Tore von Göbel und Ernst zur 4:0-Führung.

Nach der Pause bemühten sich die Einheimischen mehr dagegen zu halten und hatten durch K. Rosenbusch auch Erfolg zum Ehrentor. Zwei Minuten später hatte die VfL-Abwehr aber wieder das Nachsehen, als sich Jabiri mit seinem zweiten Treffer bedankte. Das Spiel der 06er wurde besser, es gab auch weitere Chancen. In der letzten Viertelstunde häuften sich aber die Abwehrfehler. so dass die Erfurter durch Handke und Habichhorst zu weiteren Treffern kamen.

VfL 06 Saalfeld: Schlegel, Wiefel (Straubel), Neumann, Lindner (Hachmann), Rosenbusch, Heidenreich (Nett), Korynta, Sämann, Palmowski, Bratke, Schmied (Suarez)

10.08.2008

Quelle: http://www.otz.de

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Bild:

Erfurt, das war trotzdem klasse


Von STEFAN KRAUSE und FELIX SEIDEL

Wahnsinn! Rot-Weiß Erfurt hat die großen Bayern mit Star-Trainer Jürgen Klinsmann am Rand der Niederlage, verliert im DFB-Pokal nach großem Kampf mit 3:4 (1:2). Nach sechs Minuten scheint der Traum vom Pokalwunder schon vorbei. Bayerns Mega-Talent Toni Kroos früher bei Hansa) lupft den Ball über die Erfurter Abwehr zu Lahm, der Torwart Orlishausen aussteigen lässt und cool einschiebt - 0:1 (6.). Doch Erfurt versteckt sich nicht, spielt richtig gut mit. Rockenbach trifft mit einem abgefälschten Ball nur den Pfosten (12.). Daher ist der Ausgleich auch total verdient: Hauswald setzt sich auf rechts klasse durch, bedient Cannizzaro, der Bayern-Torwart Rensing aus Nahdistanz überwindet - 1:1 (22.). In Gegenzug geht Bayern wieder in Führung: Podolski macht aus 16 Metern das 1:2 (23.). Allerdings: Klose stand im passiven Abseits - und Schiri-Assistent Matthias Anklam hebt die Fahne. Die Erfurter verlassen sich drauf, doch Schiri Florian Meyer gibt den Treffer. Da nützen alle Proteste nichts. RWE-Trainer Baumann bringt zur Halbzeit Albert Bunjaku für Semmer. Der Schweizer ist gerade mal 100 Sekunden auf dem Platz, als es wieder bei den Bayern einschlägt: Der Torjäger rutscht in eine Eingabe von Judt - 2:2 (47.). Ausgerechnet Bunjaku. Dreieinhalb Monate musste er wegen einer schweren Schulter-Verletzung pausieren. Doch die abgezockten Bayern schlagen zurück: Lahm bereitet auf links super vor, Klose köpft, Orlishausen kann den Ball nicht festhalten und Klose stochert im Nachsetzen die Kugel ins Netz - 2:3 (57.). Bunjaku macht per Außenrist das 3:3 (67.). Ganz Erfurt hofft wieder. Doch Kroos erzielt nach Vorarbeit von Lell das 3:4 (77.). Erfurt ist raus.

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TLZ-Diaschau: RWE - Bayern München (65 Bilder)

TA-Fotostrecke: RWE - Bayern München (182 Bilder)

Freies Wort: Trotz großartiger Leistung unvollendete Sternstunde in Erfurt

Freies Wort: Karten für das Spiel des Jahres waren kein Problem

Bild.de: Diese Dusel-Bayern!

Spiegel: Bayern blamiert sich beinahe in Erfurt

Münchner Abendzeitung: "Wir haben jetzt einiges zu diskutieren"

tz: FC Bayern eine Runde weiter - aber wie!

Süddeutsche Zeitung: Party in Thüringen

Bayern München: Bayern kämpfen sich in Runde zwei

Bayern München: Die Stimmen zum Pflichtspielauftakt
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