TLZ: Eklat um Pokal-Spiel
Jena. (tlz) Es war eine Mischung aus Trauer, Wut und Enttäuschung, die gestern Abend in den Gesichtern der Thüringenliga-Kicker des SV Schott Jena zu sehen war. Betröppelt verließen sie ihre Mannschaftkabine, Torwart Alexander Just flüsterte im Vorbeigehen: "Es ist einfach schade." Gerade waren sie von ihrem Trainer Wolfgang Schakau und Schott-Abteilungsleiter Jörg Triller in Kenntnis gesetzt worden, dass das für Sonntag im Abbestadion geplante Thüringenpokal-Halbfinale gegen Rot-Weiß Erfurt nicht in Jena durchgeführt wird. Der SV Schott wurde quasi gezwungen, sein Heimrecht abzugeben. "Der FC Carl Zeiss Jena hat 14 Tage lang mit großen Anstrengungen alles dafür getan, das Spiel zu verhindern", sagt Hans-Günther Hänsel, der Hauptgeschäftsführer des Thüringer Fußball-Verbandes. Ein Eklat.
Seit Wochen gab es ein großes Gezeter um die Partie. "Wir sind mit dem Anliegen, im Stadion zu spielen, an die Stadt als Stadion-Eigentümer herangetreten", sagt Triller. Die signalisierte, dass es gehe und unterstützte den Landesliga-Spitzenreiter nach Kräften. Über sechs Wochen wurde ehrenamtlich ein Sicherheitskonzept erarbeitet, es waren bereits 5000 Eintrittskarten für die Partie gedruckt. Mehrfach traf man sich zu Sicherheitsberatungen. Störfeuer und Knüppel zwischen die Beine, wie es Triller formuliert, kamen dabei aber immer nur von einer Seite: Rainer Zipfel, Präsident des Zweitligisten FC Carl Zeiss. Der sieht sich als Eigner des Rasens und einer Stahltribüne und argumentierte so immer wieder gegen eine Durchführung der Partie im Abbestadion. Noch am gestrigen Montagvormittag hatte er in einer Unterredung mit Schott-Präsident Erhardt Schwarz gesagt: "Wenn ich Schott-Vorsitzender wäre, würde ich mir überlegen, das Spiel in Jena durchzuführen." Zipfel bestätigte diese Aussage gegenüber der TLZ und will diese als Ratschlag zu werten wissen.
Der Eklat folgte dann am Nachmittag. Ab 15.30 Uhr tagte die Sicherheitsberatung zu diesem Spiel. Vom FC Carl Zeiss war Hans-Heinrich Tamme anwesend. Andere Teilnehmer sprachen von einem wortkargen FC-Vorstand, der "zu gegebener Zeit" verschwunden war. Außerdem war Dirk Claus von der Sicherheitsfirma "BRU" aus Freyburg dabei. Er informierte, dass sein Unternehmen das Spiel am Sonntag nun doch nicht absichern will. Begründung: "Das Konzept mit nur 32 Ordnern ist für uns nicht tragbar", so Geschäftsführer Dirk Claus. Nach TLZ-Informationen stammte der Vorschlag der Ordneranzahl aber von BRU selbst; auch hätten die Glaswerker ohne weiteres einer Erhöhung der Anzahl zugestimmt. Doch selbst die Polizei in Jena war mit dem vorliegenden Konzept einverstanden. War dies also nur ein Vorwand? Auch das von BRU dann vorgeschlagene Subunternehmen "Peas" nahm an der Sicherheitsberatung teil, wollte den Auftrag auch zunächst annehmen. Doch nach einer viertelstündigen Pause erklärte gegen 16.45 Uhr deren Vertreter, dass auch seine Sicherheitsfirma den Auftrag ablehnen müsse.
Beim SV Schott bezeichnet man dies als "erneutes Störfeuer von Rainer Zipfel". Die Glaswerker vermuten, dass Zipfel die Sicherheitsfirmen, die auch die Heimspiele des FCC kostenträchtig absichern, unter Druck gesetzt hat, damit diese den Auftrag ablehnen. Rainer Zipfel negierte das auf TLZ-Nachfrage. Schott-Chef Erhardt Schwarz blieb so nur der Anruf bei RWE-Manager Stephan Beutel. "Ich habe ihn gefragt, ob das Angebot, in Erfurt zu spielen, noch steht. Er hat zugestimmt", sagt Schwarz - traurig, wütend, enttäuscht.
10.03.2008 Von Michael Ulbrich
Quelle: http://www.tlz.de
Jena. (tlz) Es war eine Mischung aus Trauer, Wut und Enttäuschung, die gestern Abend in den Gesichtern der Thüringenliga-Kicker des SV Schott Jena zu sehen war. Betröppelt verließen sie ihre Mannschaftkabine, Torwart Alexander Just flüsterte im Vorbeigehen: "Es ist einfach schade." Gerade waren sie von ihrem Trainer Wolfgang Schakau und Schott-Abteilungsleiter Jörg Triller in Kenntnis gesetzt worden, dass das für Sonntag im Abbestadion geplante Thüringenpokal-Halbfinale gegen Rot-Weiß Erfurt nicht in Jena durchgeführt wird. Der SV Schott wurde quasi gezwungen, sein Heimrecht abzugeben. "Der FC Carl Zeiss Jena hat 14 Tage lang mit großen Anstrengungen alles dafür getan, das Spiel zu verhindern", sagt Hans-Günther Hänsel, der Hauptgeschäftsführer des Thüringer Fußball-Verbandes. Ein Eklat.
Seit Wochen gab es ein großes Gezeter um die Partie. "Wir sind mit dem Anliegen, im Stadion zu spielen, an die Stadt als Stadion-Eigentümer herangetreten", sagt Triller. Die signalisierte, dass es gehe und unterstützte den Landesliga-Spitzenreiter nach Kräften. Über sechs Wochen wurde ehrenamtlich ein Sicherheitskonzept erarbeitet, es waren bereits 5000 Eintrittskarten für die Partie gedruckt. Mehrfach traf man sich zu Sicherheitsberatungen. Störfeuer und Knüppel zwischen die Beine, wie es Triller formuliert, kamen dabei aber immer nur von einer Seite: Rainer Zipfel, Präsident des Zweitligisten FC Carl Zeiss. Der sieht sich als Eigner des Rasens und einer Stahltribüne und argumentierte so immer wieder gegen eine Durchführung der Partie im Abbestadion. Noch am gestrigen Montagvormittag hatte er in einer Unterredung mit Schott-Präsident Erhardt Schwarz gesagt: "Wenn ich Schott-Vorsitzender wäre, würde ich mir überlegen, das Spiel in Jena durchzuführen." Zipfel bestätigte diese Aussage gegenüber der TLZ und will diese als Ratschlag zu werten wissen.
Der Eklat folgte dann am Nachmittag. Ab 15.30 Uhr tagte die Sicherheitsberatung zu diesem Spiel. Vom FC Carl Zeiss war Hans-Heinrich Tamme anwesend. Andere Teilnehmer sprachen von einem wortkargen FC-Vorstand, der "zu gegebener Zeit" verschwunden war. Außerdem war Dirk Claus von der Sicherheitsfirma "BRU" aus Freyburg dabei. Er informierte, dass sein Unternehmen das Spiel am Sonntag nun doch nicht absichern will. Begründung: "Das Konzept mit nur 32 Ordnern ist für uns nicht tragbar", so Geschäftsführer Dirk Claus. Nach TLZ-Informationen stammte der Vorschlag der Ordneranzahl aber von BRU selbst; auch hätten die Glaswerker ohne weiteres einer Erhöhung der Anzahl zugestimmt. Doch selbst die Polizei in Jena war mit dem vorliegenden Konzept einverstanden. War dies also nur ein Vorwand? Auch das von BRU dann vorgeschlagene Subunternehmen "Peas" nahm an der Sicherheitsberatung teil, wollte den Auftrag auch zunächst annehmen. Doch nach einer viertelstündigen Pause erklärte gegen 16.45 Uhr deren Vertreter, dass auch seine Sicherheitsfirma den Auftrag ablehnen müsse.
Beim SV Schott bezeichnet man dies als "erneutes Störfeuer von Rainer Zipfel". Die Glaswerker vermuten, dass Zipfel die Sicherheitsfirmen, die auch die Heimspiele des FCC kostenträchtig absichern, unter Druck gesetzt hat, damit diese den Auftrag ablehnen. Rainer Zipfel negierte das auf TLZ-Nachfrage. Schott-Chef Erhardt Schwarz blieb so nur der Anruf bei RWE-Manager Stephan Beutel. "Ich habe ihn gefragt, ob das Angebot, in Erfurt zu spielen, noch steht. Er hat zugestimmt", sagt Schwarz - traurig, wütend, enttäuscht.
10.03.2008 Von Michael Ulbrich
Quelle: http://www.tlz.de