Coethener schrieb:
Zitat: Jede Firma will das beste Personal haben/halten.
Das ist ja auch richtig - nur - das habe ich in meinem Post eigentlich versucht @aik klarzumachen - jede Firma ( quasi auch jeder Verein) hat dazu eine andere Philosophie, wie er sich da aufstellt und wie er sich entwickelt.
Und unter den derzeit gegebenen wirtschaftlichen Voraussetzungen hat eben der BVB gesagt - wir wollen uns erst einmal als Nummer 2 in Deutschland etablieren.
Niemand hat davon gesprochen, das man kein sportlicher Rivale sein will. Zumindest im Fall BVB.
Das heisst doch aber sportlich nicht, das man keine Titel erringen will und diese abschreibt. Was @aik in seinen Kommentaren so durchsehen lässt.
Und ich würde gern mal sehen, wie unrund es bei Bayern läuft, wenn Dir eine komplette Abwehrreihe plus beide Sechser wochen - und monatelang fehlen. Das gleicht auch ein FC Bayern trotz gutem Kader nicht so einfach aus über einen längeren Zeitraum.
Ist ja grade erst Hinrunde gewesen, wir schauen dann mal, wie das Frühjahr läuft.
Wenn es dann für den FC Bayern nach Arsenal - was schwer wird - dann im VF vielleicht den FC Chelsea gibt - mit Guardiolas Intimfeind Mourinho.
Gerade der FC Chelsea hat in den letzten Jahren des öfteren die erklärten Favoriten stürzen lassen. Auch einen Guardiola.
Für Bayern geht es doch schon lange nicht mehr darum, national die Nummer 1 zu sein. Das sind sie doch schon seit Jahrzehnten - und haben trotzdem nicht alle Titel gewonnen, weil in ihren Schwächephasen auch der FC Bayern anderen mehrfach den Vortritt lassen musste, die zum jeweiligen Zeitpunkt zwar finanziell nicht so gut da standen, aber eben sportlich besser aufgestellt waren. Ob das früher Kaiserslautern waren oder der HSV zu besseren Zeiten oder mehrfach Werder Bremen oder Wolfsburg mal ein Jahr und auch früher schon manchmal der BVB wie zuletzt im Zeitraum 2010 bis 2012 - es wird auch für Bayern wieder solche Jahre geben, wo andere sportlich national besser sind. Das kommt irgendwann.
Die Grundlagen wirtschaftlicher Entwicklung beim FC Bayern sind vor etwa 35 Jahren gelegt worden - als ein 28-jähriger !!! Manager Uli Hoeness begann und vollkommen neue Ideen einbrachte.
Für Bayern geht es doch heute wesentlich mehr ums Internationale, wo man immer noch einen Rückstand zu anderen Vereinen finanziell hat. Die diversen Asienreisen der letzten Jahre kommen nicht von ungefähr - weil in diesem Zukunftsfussballmarkt die Engländer uns mit der Premier League dort meilenweit voraus sind in der Vermarktung und dort richtig Geld verdienen in dem Raum - mit Merchandising, Fernsehen etc.
Man hat bei Bayern nicht umsonst dort noch jemanden in den Vorstand geholt ( Name ist mir nur im Moment entfallen), der sich ausschließlich um die strategische Ausrichtung der Bayern kümmern soll und die Marke FC Bayern weltweit in Stellung bringen soll.
Der BVB seinerseits war schon mal weiter Ende der 90er Jahre, hat dann aber durch die Zockerei mit viel Geld und sportlichen Stars, die den Verein nicht weiter brachten und der damaligen Vereinsführung eine satte Bruchlandung hingelegt. 2005 gab es die Fastinsolvenz und der BVB wäre mausetot gewesen.
Heute - nach 8 Jahren - ist man wider Erwarten viel weiter, als man damals ahnen konnte. Das kann ich doch nicht mit einer 30-jährigen Entwicklung der Bayern gleichsetzen und daraus den Schluß ziehen - die könnten alle, wenn sie wollten, tun es aber nicht.
Nur ist man eben im Geld ausgeben auch sehr viel vorsichtiger geworden beim BVB wegen dieser Geschichte - unter dieser Vereinsführung wird es solche Kader und Gehaltsetats wie bei Bayern definitiv nicht geben. Auch nur in Ausnahmefällen solche Transfersummen für Spieler. Die begonnene Philosophie im Sportlichen mit eigenem Nachwuchs bzw eigen ausgebildeten Spielern oder sehr preiswerten Zukäufen und deren Entwicklung wird definitiv bestimmend bleiben. Aber auch für die Zukunft wieder Erfolg bringen.
Aber nur weil man 50 Millionen Gewinn gemacht hat letzte Saison, wird keiner beim BVB zocken. Diese Gewinnsumme hat auch viel mit dem Götzetransfer zu tun. Und der CL-Saison bis zum Finale hin.
Sowas kannst Du nicht im Voraus wieder planen, weil das keine Konstanten sind. Also hat man die Gewinnplanung der nächsten Jahre wesentlich vorsichtiger angesetzt und geht da auch im Kader andere Wege. Es wird dem BVB auch die nächsten Jahre passieren, das pro Saison 1-2 wichtige Spieler den Verein verlassen werden, weil finanzkräftigere Vereine mit den Scheinen winken. Nach Ende der Saison sehe ich das im Fall Gündogan jedenfalls so.
Davor betraf es Barrios, Kagawa, Sahin nach der ersten Meisterschaft. Dann kam Götze, jetzt Lewandowski.
Im Gegenzug wird man da schon wieder paar Gute an Land ziehen, die die Qualität bringen werden. Neuerdings ist Khedira im Gespräch, eventuell auch Kagawa von ManU zurück zu holen.
Im Fall Lewandowski hat man sich fürs Sportliche entschieden nach dem Verlust von Götze und mit der Überlegung, das man auch mit Lewandowski im Sportlichen die ausgeschlagenen 25 Millionen einspielen kann über CL, Pokal, Merchandising. Muss man da immer das Geld sehen, das angeblich entgangen ist?? Das sehe ich etwas anders. Wenn es funktioniert, war es richtig und danach sieht es derzeit aus.
Im Übrigen würde ich Lewa nicht als Stinker bezeichnen. Eine eher unrühmliche Rolle spielen da die Herren Berater von ihm. Mit dem geplatzten Deal wegen des nein des BVB ist denen richtig Geld entgangen, wenn die 25 Millionen von Bayern zum BVB gewechselt wären.
Der Spieler selber hat nachgewiesenermassen trotz Wechselabsichten immer seine Verträge ordentlich erfüllt. Das war so bei seinem Wechsel von Lech Posen zum BVB - auch hier ein Jahr später erst, trotzdem hat er dort eine ordentliche Saison gespielt. Und er tut dies bei allen Querelen auch beim BVB bisher. Das nennt man professionelles Verhalten - da gab und gibt es wohl auf dem deutschen Fussballmarkt Spieler ganz anderen Kalibers, die ihre Vereine regelrecht erpresst haben.
Aber ich bleibe dabei - unter einem Trainer Guardiola und seiner Fussballphilosphie macht dieser Wechsel sportlich für mich überhaupt keinen Sinn. Es macht den FC Bayern unter den derzeitigen Verhältnissen und der erreichten Stellung sportlich nicht wesentlich besser.
Aber das ist dann Bayerns Problem, wahrscheinlich 2 unzufriedene Weltklassestürmer ruhigstellen zu müssen. Dafür gibt es dann ja Motzki beim FC Bayern. Oder Mandzukic geht wirklich noch.