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09.12.2010
TLZ: RWE-Trainer Emmerling im Interview: "Tendenz ist positiv"

Die Hinrunde in der 3. Fußball-Liga ist beendet. Der FC Rot-Weiß Erfurt liegt in der Tabelle auf dem sechsten Platz, hat 31 Punkte auf seinem Konto und ein Torverhältnis von 31:22. Diese Bilanz lässt sich bei Halbzeit sehen. Wir hatten Gelegenheit, mit Chef-Trainer Stefan Emmerling zu reden.

Stefan Emmerling, sind Sie mit Platz sechs und den Punkten zufrieden?


Unser Start war sehr zäh. Aber nach der Niederlage gegen Rostock waren unsere Heimauftritte sehr stabil, da konnten wir eine richtige Serie hinlegen. Und zum Schluss hat es ja auch auswärts geklappt. Ich denke, die Tendenz ist positiv.

Wo hat die Mannschaft Punkte gelassen?

Ganz klar in Burghausen und bei der Bayern-Reserve. Auch gegen Rostock war die Niederlage unglücklich. Dafür hatten wir natürlich zum Beispiel gegen Wehen Wiesbaden Glück mit dem nicht gegebenen Tor der Hessen.

Welche Spieler haben Sie besonders überzeugt und welche nicht?

Wir haben uns als Team gefunden und sind gewachsen. Da wäre es unfair, jemanden zu kritisieren oder herauszuheben.

Auch Dirk Orlishausen nicht?

Das ist wie bei den anderen. Er hat sich im Laufe der Spiele unglaublich gesteigert.

Der Abstieg ist wohl kein Thema mehr, und an den Aufstieg dürfen Sie nicht denken ...

Ich darf alles (lacht). Spaß beiseite, realistisch ist für uns ein Platz ab Position neun aufwärts. Aber es ist Schwachsinn, vom Aufstieg zu träumen. Wir müssen hart arbeiten, dann wird man schon sehen, was rauskommt.

Ist das Führungstrio mit Braunschweig, Rostock und Offenbach zu stark für den Rest der Liga?

Keine Mannschaft der Liga darf sich Schwächen erlauben, dann ist man schnell weit unten. Aber bislang sind diese drei Teams schon beeindruckend stark.

Bedauern Sie, dass das Spiel gegen Hansa Rostock in den Januar hinein verlegt wurde?

Das kann man sehen, wie man will. Gut daran ist, dass die gesperrten Tino Semmer und Fabian Stenzel dann wieder spielen können.

Wie halten Sie die Jungs bis zum 18. Dezember bei Laune? Als Fußballer will man doch immer spielen.

Wir machen auch im Training immer Spielchen. Da ist Abwechslung an der Tagesordnung. Ein Testspiel wird es am Wochenende nicht geben.

Was war in Erfurt in den neun Monaten Ihr negativstes und Ihr positivstes Erlebnis?

Am meisten habe ich mich über die Pokalniederlage gegen Pößneck geärgert. Positiv war der Klassenerhalt in der vergangenen Saison und unsere schöne Heimserie.

Wie wollen Sie der unerklärlichen Frühjahrsmüdigkeit der Rot-Weißen begegnen?

Darauf gebe ich nichts, das ist doch nur Statistik. Ich will mit meinem Trainerteam dafür sorgen, dass wir gut aus den Startlöchern kommen.

Ihr Vertrag läuft im Sommer kommenden Jahres aus. Im Internet steht, dass der sich beim Klassenerhalt automatisch verlängert ...

Das stimmt so nicht. Da ich im März in Erfurt angefangen habe und wir die Klasse gehalten haben, hat sich mein Vertrag bis 2011 verlängert, mehr nicht.

Wann gibt es also Gespräche mit dem Vorstand?

Dem sehe ich gelassen entgegen. Ich konzentriere mich zunächst auf das Punktspiel gegen den VfB Stuttgart II.

Haben Sie schon Weihnachtsgeschenke gekauft?

Die Kinder bekommen natürlich etwas. Und meine Frau und ich, wir schenken uns einen Skiurlaub.

Warum ist Borussia Dortmund so bärenstark?

Das liegt auch am Trainer. Die Mannschaft entwickelt derzeit so viel Spielfreude, da wird es schwer für die Konkurrenz, sie aufzuhalten.

Was wäre Ihr Wunschverein als Trainer?

Da habe ich keinen speziellen. Immer der Verein, bei dem ich angestellt bin, ist mein Wunschverein. Das klingt sicher langweilig.

Jens Pachmann / 09.12.10 / TLZ

Quelle: http://www.tlz.de
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