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08.01.2007
TLZ:

Sachsen aus Leipzig gewinnen in Thüringen


Brisantes Duell: Im Thüringenderby streiten sich der Erfurter Daniel Brückner (re.) und Jenas Fiete Sykora um das Leder. Die Rot-Weißen behielten in der Messehalle mit 3:2 die Oberhand. Foto: Peter Poser

Erfurt. (tlz) Bei der 13. Auflage des internationalen Hallenfußball-Turniers des Thüringer Fußball-Verbandes um den "Erfurt Cup 2007" in der Messehalle gewann am Ende Oberligist FC Sachsen Leipzig vor 1950 Zuschauern. Die Sachsen blieben im Turnier ohne Niederlage und sicherten sich so mit drei Siegen und einem Remis den Turniersieg, der mit 500 Euro belohnt wurde. Zweiter wurde Rot-Weiß Erfurt, was 250 Euro Preisgeld für den Regionalligisten brachte. Den dritten Platz sicherte sich Zweitligist FC Carl Zeiss Jena, der dafür noch 150 Euro bekam.
Den Turniersieg besiegelten die Sachsen mit einem 1:0-Erfolg gegen Jena in ihrem letzten Spiel und verdarben damit den Rot-Weißen einen möglichen Turniersieg. Die Erfurter Elf um Chef-Trainer Pavel Dotchev kassierte gleich im Auftaktspiel eine unglückliche 1:2-Niederlage gegen Leipzig, nachdem man 1:0 geführt hatte, steigerte sich aber danach beim 2:1-Erfolg gegen Union Berlin.

Natürlich stand das Thüringenderby im Mittelpunkt des Turniers. Da sah es zunächst nach einer klaren Sache für die Blumenstädter aus. Moritz Stoppelkamp und Alexander Schnetzler mit einem Doppelschlag in der 5. Minute brachten RWE mit 2:0 in Front, ehe Mark Zimmermann mit einem Lupfer ins lange Eck den Anschlusstreffer erzielte (8.). Björn Brunnemann stellte mit seinem Tor nach einem Pass von Schnetzler den alten Abstand in der 11. Minute wieder her, ehe 23 Sekunden vor Ende der fünfzehnminütigen Spielzeit Fiete Sykora auf 2:3 verkürzte, wobei es auch blieb. Ansonsten blieb es in diesem Derby fair, bis auf ein "Privatduell" zwischen Zeiss-Keeper Christian Person und Stoppelkamp, was erst zu einer Ermahnung führte und später für beide in einer Zweiminutenstrafe endete.

Im letzten Turnierspiel, da wussten die Erfurter schon, dass es zum Turniersieg nicht mehr reichen würde, sah es lange nach einer Nullnummer gegen Kuba aus, ehe Stoppelkamp und Brunnemann noch einen 2:0-Sieg heraus holten.

Dotchev meinte nach Spielschluss: "Schade, dass es nach der Führung im ersten Spiel gegen Leipzig nicht zum Sieg gereicht hat. Ansonsten war ich mit meiner Mannschaft und deren Einstellung zufrieden". Jenas Spieler Stefan Kühne meinte: "Hallenfußball soll Spaß machen, es hat Spaß gemacht."

Als Schiedsrichter kamen Stefan Weber aus Eisenach und Tino Wenkel aus Mühlhausen zum Einsatz.

07.01.2007 Von René Arand

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TLZ:

Clubberer triumphieren


Philipp Serrek (am Ball) wurde ins Schnieke-All-Star-Team gewählt. Foto: Peter Poser Jena. (tlz) Barbara Irrenfried ist für Jena, sagt sie. Ihm gelben Trainingsanzug sitzt die 14-jährige Fußballerin des SAK 1914 Salzburg auf einer Holzbank und schaut gespannt auf das, was da auf dem Parkett passiert. Es ist Thüringenderby.
Zum 20. Mal findet das Juniorenfußball-Turnier in Gedenken des 1974 verstorbenen Karl Schnieke statt. Seit 2002 hat Jena den Titel nicht mehr gewonnen. 800 Zuschauer kommen an beiden Tagen. Rhythmisch klatschen die Zuschauer, "Jena"-Sprechchöre schallen von den Rängen. Es ist Halbfinale, es ist angerichtet: Es ist Thüringenderby.

Rumms. 1:0 für Erfurt. Inmitten einer Jenaer Drangphase schlägt die Kugel ein. Rumms. Nur kurz drauf das 2:0. Barbara Irrenfried ist noch immer für Jena, sagt sie. Die Zuschauer auf den Rängen werden lauter, Erfurts Trainer entspannter. Sein Pendant auf Jenaer Seite, Ralf Kramer, fuchtelt wild mit den Armen. Er schreit seine Jungs nach. Verlieren? Gegen Erfurt? Kommt nicht in Frage! Robert Bismark verkürzt auf 1:2. Jena ist dran. Doch Erfurt hat einen schier unüberwindbaren Torwart im Kasten: Philipp Klewin. Der Riese im RWE-Gehäuse fischt einen Ball nach dem anderen heraus. Dann gibt´s Elfmeter. Für Erfurt. Barbara Irrenfried schaut zu, wie der junge RWE-Kicker die Kugel ins Tor kracht. Rumms. 1:3 - mitten in die blau-gelb-weiße Seele. Dann ist Schluss, Jena spielt nur um Platz drei. Die Erfurter feiern den Derbysieg, wie es die großen wohl auch tun würden, während die Jenaer betröppelt zur Kabinenpredigt des Trainers marschieren. "Das war das beste Turnierspiel", meint FCC-Nachwuchsboss Hans-Jürgen Backhaus. Das beste Spiel langt aber nicht fürs Finale. Da steht Erfurt später gegen den 1. FC Nürnberg.

Vorher holen sich die Jenaer aber noch Bronze. 4:1 fegen sie die Dresdner Dynamos vom Parkett. Da war Barbara Irrenfried längst im Auto unterwegs - zurück nach Salzburg. Letzter sind die Österreicher geworden, den robusten deutschen Mannschaften körperlich unterlegen. Symphatie-Punkte konnten sie aber sammeln. Ob mit ihren beiden Mädels im Team oder beim Plausch mit Jenas Sportler des Jahres und "bekenndem" Österreicher Hubert Hammerl.

Jenas Trainer Ralf Kramer hat seine Zufriedenheit inzwischen auch wieder: "Die drei besten Mannschaften des Turnieres stehen auch vorn", meint er. Ganz vorn steht der 1. FC Nürnberg nach einem 3:2-Krimi nach Neunmeterschießen gegen Rot-Weiß Erfurt. Die Jenaer Youngster schauten saßen da auf der Holzbank und feuerten - ganz lokalpatriotisch - leise aber bemerkbar ihren rot-weißen Kollegen an - es ist ja kein Thüringenderby.

Vor dem Spiel Salzburg gegen Jena war der gebürtige Österreicher Hubert Hammerl da und spielte die Kugel zu Salzburgs Michael Chao. Fotos (2): Jürgen Scheere

07.01.2007 Von Michael Ulbrich

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TA:

Zur Sache: Erfurt-Cup


Daniel Brückner, FC Rot-Weiß Erfurt:

War bei den feurigen Einlagen im Thüringenderby, diesem Gerangel der Spieler, viel Show dabei?

Keine Spur. Das war schon emotional mit Biss. Nach dem gewonnenen Freiluft-Turnier im Sommer werte ich das 3:2 als meinen beziehungsweise unseren zweiten Derby-Sieg. Und vor den tollen Fans hat so etwas fast den Stellenwert eines Pflichtspiel-Erfolges.

Björn Brunnemann zum Beispiel hat am Rande eine Viertelstunde mit Ronald Maul geplaudert. Haben Sie ähnlich gute Kontakte zu Jenaern?

Nein. Ich könnte mir auch nicht vorstellen, mal einen Kaffe mit ihnen zu trinken.

Entspricht der zweite Turnier-Platz Ihrem Anspruch?

Naja. Der Rang ist gut. Aber da mir eine gewisse Hallenliebe nachgesagt wird, ärgere ich mich, dass ich diesmal überhaupt nicht getroffen habe.

Hat das Turnier Appetit auf weitere Derbys gemacht?

Klar, am liebsten oben in der 2. Bundesliga. Aber dafür müssen wir einen guten Rückrunden-Auftakt erwischen. Dann ist vieles möglich.

Stefan Kühne, FC Carl Zeiss Jena:

Waren Ihre kleine Fehde mit Daniel Brückner und die anderen Gerangel mit Erfurtern Ausdruck von Frust über den Turnierverlauf?

Ach, was. Solche Meinungsverschiedenheiten sind normal, gehören dazu. Es war ja nicht viel passiert. Außerdem wurde viel mehr von den Fans hineingetragen als von uns. Platz drei ist noch o.k.

Unabhängig davon - wie fällt Ihr Fazit der ersten Vorbereitungswoche aus?

Gut. Ich spüre, alle sind sehr auf die Aufgabe Klassenerhalt konzentriert. Und zwei, drei der Probespieler, die da waren, sind interessante Typen, die uns weiterbringen könnten.

Was haben Sie sich persönlich für das Türkei-Trainingslager vorgenommen?

Der taktische Feinschliff steht an - die komplette Umstellung auf die Viererkette. Davor habe ich aber keine Sorge, weil ich das früher schon gespielt hatte. Den Strand werde ich jedenfalls nur selten sehen. TA-Gespräche: M. VOSS

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TA:

Feurige Einlagen


Erfurt kann doch noch Türingenderbys gewinnen. Nach drei Pflichtspiel-Niederlagen gegen Carl Zeiss in der vergangenen Saison bezwang Rot-Weiß die Jenaer beim Erfurter Hallen-Cup in einer von vielen Emotionen begleiteten Partie 3:2. Für den Gesamtsieg reichte das dennoch nicht. Den sicherte sich völlig überraschend Oberligist Sachsen Leipzig.
ERFURT. "Jammerschade, der Sieg war drin. Wir haben die letzten zwei Minuten beim 1:2 im Auftaktspiel gegen Leipzig verschlafen - das war´s", nannte Rot-Weiß-Coach Pavel Dotchev den Grund dafür, warum sein Team letztlich auf Platz zwei hinter den Sachsen rangierte. "Sehr angetan" war der Trainer von der Leistung von Moritz Stoppelkamp und Björn Brunnemann. Auch Neuzugang Vikor Pektrul zeigte Solides. Den Trainer, der gestern Abend wie seine Jungs und auch die Jenaer Kontrahenten Koffer packte, interessierte neben dem Turnier die Auswertung der Lauftests vom Trainingsauftakt. "Durchweg zufrieden" sei er damit. Das Team sei konditionell recht weit. Deshalb könne er ab heute im Trainingslager im kühlen Masserberg bereits "viele fußballspezifische Einheiten vorziehen".

Heiß und vor allem ohrenbetäubend laut wurde es gestern vor 1950 Zuschauern, darunter nur 50 Jena-Fans, im Derby: Stoppelkamp und Alex Schnetzler hatten Rot-Weiß in Führung gebracht. Zimmermann verkürzte. Es folgten feurige Einlagen: Daniel Brückner und Stefan Kühne gerieten aneinander, "herzten" sich dann aber wieder. Wenig später mussten Jenas Keeper Christian Person und Stoppelkamp als Hitzköpfe für zwei Minuten vom Platz, bevor Brunnemann das vorentscheidende 3:1 erzielte. Fiete Sykora konnte in der im Erfurt-Jubel untergehendenSchlussminute lediglich noch einmal verkürzen.

"Naja, wir haben gegen Erfurt verloren, damit alles im Rahmen bleibt", meinte Jenas Trainer Heiko Weber, tags zuvor Vierter im Dresdner Dynamo-Cup, augenzwinkernd. Er wisse ja, "wie das in den letzten Jahren endete", spielte er auf weit größere Auseinandersetzungen in der Vergangenheit an. Dass sein Keeper Person so erregt war, sei "besser als eine Schlaftablette im Tor". Enttäuscht war er derweil von Christian Fröhlich, der das Spiel wohl stärker gestalten sollte. Vor dem heutigen Abflug ins Trainingslager nach Side an der türkischen Riviera - 13.06 Uhr ab München - erwies sich mit dem Holländer Leendert van Steensel (Utrecht) einer der Jenaer Probespieler in der Erfurter Messehalle als abgeklärt in der Defensive. Laut Präsident Rainer Zipfel, gerade erst aus dem Ägypten-Urlaub zurück, soll bereits am heutigen Morgen der Vertrag mit dem 22-jährigen 1,86-Meter-Mann sowie mit dem finnischen Stürmer Njasi Kuqi (23/1,92 m) perfekt sein.

Eine dritte "Überraschung" kündigte Zipfel zudem an. In der Türkei sollen zwei weitere Offensvispieler getestet werden, so dass der Zweitbundesligist mit 32-köpfigem Tross (darunter sieben Betreuer) in dem Edel-Hotel "Pegasus World" eintreffen wird. Darunter: die beiden Jenaer Youngster Marco Riemer und Niels Petersen, die in Erfurt Passables anboten und laut Weber beste Chancen haben, in den Kader aufzurücken. "Dann hätten wir 15 Kicker aus der Region!", bemerkt der Trainer vielsagend. Offenbar schon in der Türkei nicht mehr dabei: Holger Hasse. Mit dem ausgemusterten Abwehrchef soll noch heute der Aufhebungsvertrag unterzeichnet werden.

Den Lockenkopf zieht es zu Holstein Kiel, nachdem Hallenturniersieger Sachsen Leipzig ihn nicht bezahlen kann. Denn: Der Millionendeal der Messestädter mit Red Bull droht zu platzen, weil der DFB eine Namensänderung in "Red Bull Leipzig" nicht akzeptieren wird. "Die Situation ist für uns nicht leicht - auch deshalb war der Erfurt-Sieg wichtig für unser Selbstvertrauen", verriet Sachsen-Keeper René Twardzik, der mit Rot-Weiß einst 2. Bundesliga spielte und auch weiterhin in Erfurt wohnt. Sein Sieger-Team kann die 500 Euro Preisgeld gut gebrauchen.

Finanziell zufrieden ist auch Geschäftsführer Hans-Günter Hänsel vom Thüringer Fußball-Verband, der das Hallenturnier ausrichtet. "Erstmals kein Minus - das ist gut. Obwohl so gutklassige und zum Teil spektakuläre Partien sicher 200, 300 Fans mehr verdient hätten."

Traurig verließen indes Yor-danka Lopez Pelegrino (30), ihr Ehemann Lars Fuchs (34) und Yordankas Freundin Yarelis Gonzalez Figueroa (28) die Messehalle. Die kubanischen Frauen - die in Erfurt wohnen - und der Rot-Weiß-Fan waren mit riesiger Flagge extra wegen der kubanischen Nationalelf gekommen. Die technisch gut ausgebildeten, aber etwas zu sehr in ihre Kunststückchen und den Ball verliebten Karibik-Kicker wurden unter Wert geschlagen und Letzter im Fünferfeld. "Es ist ein harter Weg nach oben", prophezeit Lars Fuchs, der gemeinsam mit Yordanka eine 14 Monate junge Tochter namens Luna hat. Aber auch "seinen" Rot-Weißen und den Jenaern dürfte so ein Weg bevorstehen.

Erfurt-Cup: Sachsen Leipzig - Rot-Weiß Erfurt 2:1, Union Berlin - Carl Zeiss Jena 1:2, Kuba - Sachsen Leipzig 1:3, Erfurt - Berlin 2:1, Jena - Kuba 2:1, Leipzig - Berlin 1:1, Erfurt - Jena 3:2, Kuba - Berlin 2:3, Jena - Leipzig 0:1, Erfurt - Kuba 2:0.)

07.01.2007 Von Michael VOSS

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TA:

13. Erfurt-Cup: Unglaublich viel Spaß


Beim 13. Erfurt-Cup in der Messehalle stach Moritz Stoppelkamp im Team des FC Rot-Weiß hervor. TA sprach mit dem 20-Jährigen.

Rot-Weiß ist im Heimturnier Zweiter geworden. Sind Sie zufrieden oder enttäuscht?

Eher ein wenig enttäuscht, weil wir beim ersten Spiel gegen Leipzig in der letzten Minute gepennt und unnötig verloren haben. Das hat uns wohl den Gesamtsieg gekostet. Insgesamt aber haben wir eine gute Leistung gezeigt.

Was vor allem auch an Ihnen lag. Besonders beim 3:2 im Derby gegen Carl Zeiss Jena trumpften Sie stark auf.

Spiele gegen Jena sind immer brisant, da ist jeder doppelt motiviert. Die Fans haben uns auch großartig unterstützt.

Sie sind durch tolle Tricks und sehenswerte Tore aufgefallen. Mögen Sie Hallenfußball besonders?

Es macht mir unglaublich viel Spaß. Ich habe in letzter Zeit oft mit meinen Freunden in Duisburg in der Halle trainiert und bin heiß auf jedes Turnier.

Bei welchen wird man Sie noch sehen?

Wir fahren jetzt erst mal ins Trainingslager, um uns gewissenhaft auf die Rückserie vorzubereiten. Aber nächste Woche nehmen wir noch an den Hallen-Turnieren in Sömmerda und Nordhausen teil. Darauf freue ich mich schon. Gespräch: Thomas RUDOLPH

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STZ:

Leipzig vor Erfurt und Jena: Pokal nach Sachsen


VON SEBASTIAN HELBING
Sie tanzten im Kreis, jubelten nach dem Sieg über den FC Carl Zeiss Jena direkt vorm Fanblock der Rot-Weißen. Doch die Einheimischen pfiffen nur. Es waren nämlich die Falschen, die da jubelten! Der FC Sachsen Leipzig hatte gerade den 13. Erfurt-Cup gewonnen.
ERFURT – Es war zwar nicht gerade Samba-Fußball, den die Leipziger boten, es war aber der erfolgreichste. Sachsens Benjamin Boltze wurde hinterher zum Besten Spieler des Turniers gewählt – eben auch deshalb, weil er drei Mal für den Oberligisten traf.

Aber selbst ein dreifacher Torschütze konnte nicht der Garant für den Turniersieg sein. Erfurt hatte mit Björn Brunnemann und Moritz Stoppelkamp gleich zwei und wurde nur Zweiter. „Ein bisschen enttäuscht sind wir schon, wir hätten zu Hause gern gewonnen“, gab Rot-Weiß-Manager Stephan Beutel zu.

Selbst die Nationalmannschaft von Kuba hatte mit Yampier Rodriques einen dreifachen Torschützen in ihren Reihen – und wurde nur Letzter. „Ich habe lange nicht mehr soviel Kunststücke in der Halle gesehen“, sagt Hans-Günther Hänsel, der als Hauptgeschäftsführer der Thüringer Fußballverbandes für die Organisation des Erfurter Turniers verantwortlich war. Vor allem die kubanischen Gäste lagen das ein oder andere Mal quer in der Luft. Kein Wunder, dass die Fans in der Halle so oft „Kuba, Kuba“ schrieen. Aber ein Punktgewinn gelang den Gästen aus Übersee nicht.

„Mit den 1950 Zuschauern haben wir erstmals kostendeckend gearbeitet“, meinte Hänsel erfreut. Die Mehrzahl der Gäste war hinterher auch zufrieden, denn die Rot-Weißen hatten auch noch den Rivalen aus Jena besiegt. „Das war schon wichtig“, fand Daniel Brückner. Zwar ist er noch nicht so lange in Erfurt, „aber dass dieses Spiel etwas besonderes ist, das hatte ich schon gehört“.

Es war Punkt 15 Uhr, als in der Messehalle das Prestigeduell begann. Trainer Heiko Weber hatte vorher noch scherzhaft gesagt: „Wir lassen Erfurt gewinnen, damit alles im Rahmen bleibt.“ Doch das sah auf dem Platz anders aus. Da wurde um jeden Ball gekämpft, ab und an auch mal unfair. So waren es Zeiss-Keeper Christian Person und Erfurts Moritz Stoppelkamp, die die einzigen Zwei-Minuten-Strafen dieses Turniers bekamen.

Zu dieser Zeit führten die Erfurter schon 3:1. Stoppelkamp hatte die Rot-Weißen nach einer schönen Kombination völlig freistehend in Führung gebracht (4.) und Alexander Schnetzler mit einem Distanzschuss auf 2:0 (6.) erhöht. Dabei hätte es auch anders herum stehen können, Sykoras Schuss entschärft aber Brunnemann, Zimmermanns Versuche machte Erfurts Ratajczak zu nichte. Als der Jenaer später zum Lupfer ansetzte, hatte auch der Keeper keine Chance mehr (9.). Doch die Gastgeber legten sofort nach. Brunnemann stand auf einmal allein vorm Tor. Die Halle kochte. Sykora setzte mit seinem 2:3-Anschlusstreffer 23 Sekunden vor dem Ende den Schlusspunkt.

„Solche Spiele machen doch besonders Spaߓ, befand Stefan Kühne. Der Jenaer grinste übers ganze Gesicht. Er war sich mit Brückner in die Haare geraten. Doch vor dem RWE-Fanblock nahm er ihn in den Arm. Alles wieder gut, sollte es heißen. „Da wird auch viel von den Fans mit hingetragen“, meinte Kühne. Es zähle sowieso mehr, was unter freiem Himmel passiere. Deswegen taten Platz zwei (Erfurt) und drei (Jena) nicht so weh. „Mit Zeiss-Spielern hinterher Kaffee zu trinken, das mache ich trotzdem nicht“, entgegnete Brückner, der den Jenaern trotz allem den Klassenerhalt wünscht. „Derbys in der zweiten Liga sind schöner als in der dritten ...“

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OTZ:

Prestige-Sieg für Erfurt


Von Sebastian Helbing Erfurt (OTZ). Sie tanzten im Kreis, jubelten nach dem Sieg über den FC Carl Zeiss Jena direkt vorm Fanblock der Rot-Weißen. Doch die Einheimischen pfiffen nur. Es waren die Falschen. Sachsen Leipzig hatte gerade im Kampf um den 13. Erfurt-Cup gesiegt.
"Ein bisschen enttäuscht sind wir schon, wir hätten zuhause gern gewonnen", gab Rot-Weiß-Manager Stephan Beutel zu. Doch Platz zwei sei in Ordnung. Immerhin hatten Moritz Stoppelkamp und Björn Brunnemann je drei Mal in der Erfurter Messehalle getroffen. Dazu besiegten die Blumenstädter den Rivalen aus Jena. "Das war schon wichtig", fand Daniel Brückner. Zwar ist er noch nicht so lange in Erfurt, "aber dass dieses Spiel etwas besonderes ist, das habe ich schon gehört".

Es war Punkt 15 Uhr, als in der Messehalle das Prestigeduell begann. Trainer Heiko Weber hatte vorher noch scherzhaft gesagt: "Wir lassen Erfurt gewinnen, damit alles im Rahmen bleibt." Doch das sah auf dem Platz anders aus. Da wurde um jeden Ball gekämpft - ab und an auch mal unfair. So waren es letztlich Zeiss-Keeper Christian Person und Erfurts Moritz Stoppelkamp, die die einzigen Zwei-Minuten-Strafen dieses Turniers bekamen.

Zu dieser Zeit führten die Erfurter schon 3:1. Stoppelkamp hatte die Rot-Weißen nach einer schönen Kombination völlig freistehend in Führung gebracht (4.) und Alexander Schnetzler mit einem Distanzschuss auf 2:0 (6.) erhöht. Dabei hätte es auch anders herum stehen können, Sykoras Schuss entschärft aber Brunnemann, Zimmermanns Versuche machte Erfurts Ratajczak zu nichte. Als der Jenaer später zum Lupfer ansetzte, hatte auch der Keeper keine Chance mehr (9.). Doch die Gastgeber legten sofort nach. Brunnemann stand auf einmal allein vorm Tor. Die Halle kochte. Sykora setzte mit seinem 2:3-Anschlusstreffer 23 Sekunden vor dem Ende den Schlusspunkt unter eine hitzige Partie.

"Solche Spiele machen doch besonders Spaß", befand Stefan Kühne. Der Jenaer grinste übers ganze Gesicht. Er war sich etwas mit Brückner in die Haare geraten. Doch vor dem RWE-Fanblock nahm er ihn in den Arm. Alles wieder gut, sollte es heißen. "Da wird auch viel von den Fans mit hingetragen", meinte Kühne. "Mit Zeiss-Spielern hinterher Kaffee zu trinken, das mache ich trotzdem nicht", entgegnete Brückner, der den Jenaern trotzdem den Klassenerhalt wünscht. "Derbys in der zweiten Liga sind schöner als in der dritten."

Ansonsten hatten die Jenaer bis dato ihren Stiefel herunter gespielt. "Spiele in der Halle sind eine ganz normale Trainingseinheit", sagte Olaf Holetschek und wollte diese Auftritte nicht überbewerten. Jena hatte zu Beginn Union Berlin mit 2:1 geschlagen, dann auch gegen Kubas Nationalmannschaft beim 2:1 keine Probleme. Mit einem Sieg im letzten Spiel gegen Sachsen Leipzig hätten die Jenaer das Turnier sogar gewinnen können. Doch die Zeiss-Elf verlor mit 0:1. Die Leipziger tanzten, weil damit klar war, dass selbst ein Sieg der Rot-Weißen gegen Kuba nichts mehr an ihrem Gewinn des 13. Erfurt-Cups ändern konnte.

Unter all den Pfiffen gab es auch einen Erfurter, der sich mit den Sachsen freute: Rene Twardzik, jahrelang als Keeper Publikumsliebling bei Rot-Weiß, war nach dem Sieg seines Leipziger Arbeitgebers total glücklich: "Es ist schon etwas besonders in Erfurt zu gewinnen."

Solche Spiele machen doch besonders Spaß.

Jenas Stefan Kühne über das Thüringenderby gegen Erfurt.

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OTZ:

Nürnberger gewinnen Turnier


Von Peter Palitzsch Jena. Zwei Tage lang gab es Fußball-Hallenspektakel beim schon zum 20. Mal ausgetragenen Karl-Schnieke-Gedenkturnier für C 2-Juniorenteams.
Mit dem 1. FC Nürnberg trug sich am Ende dieses dank der Unterstützung durch Sponsoren, Förderern und den vielen Eltern der Jenaer Nachwuchskicker wieder bestens organisierten Turniers jener Klub in die Siegerliste ein, der dieses Turnier schon einmal im Jahr 1994 gewonnen hatte.

Nach einem spannenden Finale zwischen den beiden zweifellos besten Teams besiegten die Franken den FC Rot-Weiß Erfurt nach 1:1-Gleichstand erst im 9 m-Schießen mit 3:1 und entführten so die begehrte Trophäe. Bemerkenswerte Zuschauerresonanz mit insgesamt rund 800 Besuchern an beiden Tagen und zur guten Qualität des Turnieres trug auch der Nachwuchs des gastgebenden FC Carl Zeiss Jena bei. Die Schützlinge von Trainer Ralf Kramer, seinem Co-Trainer Martin Köhler und Mannschaftsleiter Helmut Dahlems hatten in ihrer Vorrundengruppe gegen den 1. FC Nürnberg 3:3, FC Erzgebirge Aue 2:2, Chemnitzer FC 2:0 und SAK 1914 Salzburg 5:2 gespielt. Jena damit hinter Nürnberg (10 P./17:4 T.) Gruppenzweiter mit 8 Punkten und 12:7 Toren vor Aue (7/13:6), Chemnitz (3/5:9) und Salzburg (0/3:24), damit für das Halbfinale qualifiziert. Da aber gab es ein 1:3 gegen die Erfurter , so dass der gastgebende FC Carl Zeiss dann mit dem kleinen Finale um Rang 3 vorliebnehmen musste.

Das andere Halbfinale: Nürnberg - Dresden 3:0. Und dann sicherte sich Jena durch ein 4:1 über den FC Dynamo Dresden den dritten Rang. Speziell in den Spielen gegen Nürnberg (3:3), Erfurt (1:3) und Dresden (4:1) zeigte der Zeiss-Nachwuchs beachtliche Spielstärke. Die weiteren Platzierungsspiele: um Rang 5: Aue - Chemnitz 4:4, nach 9 m-Schießen 7:6; um Rang 7: Leipzig - Kassel 4:2; um Rang 9: Hannover als Pokalverteidiger - Salzburg 1:0. Der FC Carl Zeiss bot folgende Spieler auf: Martin Rennert und Maximilian Klose im Tor sowie Steven Dietzsch (1 Tor), Felix Herold, Florian Wiechert, Andreas Lelle (2), Tom Heynke (1), Robert Bismarck (3), Daniel Kornagel, Daniel Barth (2), Philipp Serrek (7) und Tino Schmidt (1).

Erfolgreichster Torschütze des Turniers war mit elf Treffern Philipp Hauck vom FC Erzgebirge Aue. Vom FC Carl Zeiss wurde Phillip Serrek als bester Jenaer Spieler für die Turnierauswahl berufen.




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