TA: Bei RWE-Sieg in Bremen erlebt Olivier Caillas Höhen und Tiefen
Trotz Dauerregen in Bremen herrschte beim FC Rot-Weiß nach dem 2:1-Erfolg über Werders Zweite eitel Sonnenschein. Allen voran bei Olivier Caillas, der trotz einer starken Leistung beinahe zum Pechvogel der Partie avanciert wäre.
Bremen. Als sich seine Kollegen noch von den mitgereisten Erfurter Fans für ihren dritten Auswärtssieg der Saison feiern ließen, befand sich Caillas bereits wenige Meter daneben im Kurzplausch an der Tribüne. Gesprächspartner: ein guter Freund aus Bremen. "Wir haben uns vor einigen Jahren während meines Dubai-Urlaubs kennengelernt. Daraus hat sich eine schöne Freundschaft entwickelt", sagte Caillas, der dem Bekannten noch schnell sein Trikot schenkte, bevor es zum Duschen ging.
Dabei hätte sich der 33-Jährige sein Dress auch gut und gerne in den eigenen Schrank hängen können - als Andenken an ein besonderes Spiel, dass für ihn gut begann, einen herben Rückschlag bot und doch mit einem glücklichen Ende abschloss. "Hätten wir hier nicht gewonnen, wäre ich wohl der Depp der Nation gewesen", sagte Caillas und sprach damit auf sein unglückliches Eigentor per Kopf an, nachdem Bremens Bernd Gerdes scharf nach innen geflankt hatte (34.). "Das war bitter. Der Ball flattert und streift mir unglücklich über den Kopf", so der Linksfuß.
Der Selbsttreffer zum 1:1 blieb jedoch der einzige Makel im Spiel des Olivier Caillas an diesem Tag. Denn von diesem Missgeschick abgesehen, bot der Mittelfeldspieler eine klasse Vorstellung und war neben dem hervorragend aufgelegten Torwart Dirk Orlishausen Garant für den Sieg. Der Aufforderung von Trainer Stefan Emmerling an seine etablierten Spieler, das Geschehen auf dem Platz mehr an sich zu reißen, kam Caillas in jeder Sekunde nach.
Ständig anspielbar, ballfordernd- und verteilend, abgeklärt in seinen Aktionen. Dazu passte ins Bild, dass er es war, der die - wenn auch glückliche - Führung besorgte. Einen Freistoß vom Strafraumeck schlenzte er gefühlvoll in die Maschen (19.) und sorgte damit für verdutzte Mienen bei den Bremern. Und auch im zweiten Durchgang, als die laufstarken und technisch versierten Talente wieder Druck ausübten, gefiel der Deutsch-Franzose als Ruhepol.
Seinen kleinen Fauxpas hätte er wohl auch gerne beim Elfmeter wieder wett gemacht, den Fabian Stenzel clever herausgeholt hatte. Doch überließ er dem etatmäßigen Schützen Nils Pfingsten-Reddig die Ausführung. Der bedankte sich mit dem 2:1 (57.) und sorgte auch bei Erstgratulant Caillas für Erleichterung. Den Rest der umkämpften Partie brachte Rot-Weiß dann mit Geschick über die Zeit. "Es war kein schönes Spiel, aber man hat gesehen, wie wir als Mannschaft zusammengewachsen sind, uns durchgebissen haben", sagte der "Doppeltorschütze" und zollte dabei besonders Orlishausen Respekt. "Klasse, was er gehalten hat."
Durchgebissen hatte sich aber in erster Linie auch Caillas. Denn er spielt gehandicapt, da sein Kapselriss und Bänderanriss noch immer nicht komplett gesundet sind. "Naja, vor dem Spiel eine Voltaren-Tablette und Tapeverband, dann geht es schon", so der Mittelfeldspieler, der sich schon jetzt auf Unterhaching freut. "Freitag unter Flutlicht, das sind immer ganz besondere Spiele."
Trainer Emmerling war zwar mit dem Autritt seiner Elf nicht durchgängig zufrieden, sah aber positiv, dass seine mahnenden Worte unter der Woche Gehör fanden. Neben Orlishausen und Caillas gefiel Rudi Zedi als Abräumer; Pfingsten-Reddig als Elfmeter-Vollstrecker. Und auch wenn der 44-Jährige offenbar kein Freund von Zahlen ist ("Statistiken interessieren mich nicht"), hat Rot-Weiß mit ihm eine lange Negativserie geknackt. Nach über drei Jahren konnte wieder einmal bei einer zweiten Mannschaft gewonnen werden. Am 26. September 2007 war dies den Erfurtern zuletzt vergönnt. Damals gelang - ebenfalls in Bremen - ein 2:1-Auswärtserfolg.
Thomas Rudolph / 07.02.11 / TA
Quelle: http://www.thueringer-allgemeine.de
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TLZ: FC Rot-Weiß: Arbeitssieg in Bremen
Es war ein hartes Stück Arbeit, ehe Fußball-Drittligist Rot-Weiß Erfurt den ersten Auswärtssieg des Jahres unter Dach und Fach hatte.
Bremen. Es war schon ein kleines Kunststück, was die Rot-Weißen bei ihrem Auswärtssieg in Bremen ablieferten. Treffend brachte das Bremens Trainer Thomas Wolter auf den Punkt: " Ein Freistoß und ein Elfmeter haben heute gegen uns gereicht."
Damit meinte er die vorangegangenen 91. Minuten auf Platz 11 des Weserstadions. Denn da zeigten die tapferen Gäste, wie man mit drei ganzen Tormöglichkeiten effektiv zwei Tore erzielen kann. "Es war ein Arbeitssieg", stellte RWE-Coach Stefan Emmerling trocken fest. Schon die Führung für Rot-Weiß durch einen Freistoß von Caillas (18.), als er den Ball flach ins linke Eck schlenzte - zuvor wurde Malura von Gerdes gelegt - war mehr als schmeichelhaft. Denn bis dahin hätte die Reserve von Werder schon führen können. "Wir müssen uns bei Dirk Orlishausen bedanken, dass wir nicht schon früh in Rückstand geraten sind", meinte Erfurts Trainer. Speziell meinte er zwei Szenen, als nach Flanke von Profi Sandro Wagner Bremens Testroet aus Nahdistanz am Torwart scheiterte - Bertram stand in dem Moment nicht nah genug am Mann (10.). Drei Minuten später entschärfte Erfurts Schlussmann einen verdeckten Schuss von Balogun (13.).
Spielerisch zeigten sich die Gäste auch nach dem 1:0 nicht in bester Laune und erzielten am Ende gar alle Tore selbst. Auch den Ausgleich, als Caillas unglücklich nach einer Flanke von Gerdes ins eigene Tor köpfte (33.). Danach landete ein Kopfball von Ayik im Kasten (35.).
Richtigerweise fand dieser Treffer wegen Abseits keine Anerkennung. Erfurts Chancen, neben der halben die zum 1:0 führte, war ein Schuss durch Semmer, als dieser sich schön über links in den Strafraum tankte, aber verzog (38.).
Die zweiten 45 Minuten begannen ausgeglichen. RWE biss sich in den Anfangsminuten ins Spiel hinein. Es reichte danach eines genialen Spielzuges, um den Sieg unter Dach und Fach zu bringen. Semmer bediente auf links Stenzel, der marschierte Richtung Strafraum, umkurvte Werders Kapitän, zog in den 16-er rein. Aus Sicht der Gastgeber folgte eine dumme Aktion durch Stallbaum, der den Erfurter Linksverteidiger zu Fall brachte. Pfingstens-Reddig - vergangene Woche verschoss er noch - blieb in der Folge ganz cool, als er den Ball halbhoch ins linke Eck zum 2:1 versenkte (57.).
Was folgte war ein Anrennen der Gastgeber: Artmann (65.), Testroet (75.) und Nagel (84.) scheiterten am gut aufgelegten Schlussmann Orlishausen, der beim Unwetter (starker Wind und Regen) den Sieg festhielt. "Dafür stehe ich ja im Tor, um ein paar Dinger festzuhalten", meinte er gelassen. Die Jagd auf Platz ist eröffnet. Und selbst Relegationsplatz drei ist wieder in Reichweite: "Wenn es sich ergibt, darum zu kämpfen, wieso nicht", so Emmerling.
Bremen II: Duffner - Krisch, Balogun, Stallbaum (72. Schoppenhauer), Gerdes - Nagel, Maek, Thy (79. Stefanovic) Ayik (45. Artmann), - Wagner, Testroet.
Erfurt: Orlishausen - Malura, Möckel, Bertram, Stenzel - Weidlich, Zedi, Pfingsten-Reddig, Caillas - Reichwein, Semmer (89. Baumgarten).
Schiedsrichter: Marco Achmüller (Bad Füssing) - Zuschauer: 490 - Tore: 0:1 Caillas (18.), 1:1 Caillas (33./Eigentor), 1:2 Pfingsten-Reddig (57./Foulstrafstoß).
Rene Arand / 06.02.11 / TLZ
Quelle: http://www.tlz.de
Trotz Dauerregen in Bremen herrschte beim FC Rot-Weiß nach dem 2:1-Erfolg über Werders Zweite eitel Sonnenschein. Allen voran bei Olivier Caillas, der trotz einer starken Leistung beinahe zum Pechvogel der Partie avanciert wäre.
Bremen. Als sich seine Kollegen noch von den mitgereisten Erfurter Fans für ihren dritten Auswärtssieg der Saison feiern ließen, befand sich Caillas bereits wenige Meter daneben im Kurzplausch an der Tribüne. Gesprächspartner: ein guter Freund aus Bremen. "Wir haben uns vor einigen Jahren während meines Dubai-Urlaubs kennengelernt. Daraus hat sich eine schöne Freundschaft entwickelt", sagte Caillas, der dem Bekannten noch schnell sein Trikot schenkte, bevor es zum Duschen ging.
Dabei hätte sich der 33-Jährige sein Dress auch gut und gerne in den eigenen Schrank hängen können - als Andenken an ein besonderes Spiel, dass für ihn gut begann, einen herben Rückschlag bot und doch mit einem glücklichen Ende abschloss. "Hätten wir hier nicht gewonnen, wäre ich wohl der Depp der Nation gewesen", sagte Caillas und sprach damit auf sein unglückliches Eigentor per Kopf an, nachdem Bremens Bernd Gerdes scharf nach innen geflankt hatte (34.). "Das war bitter. Der Ball flattert und streift mir unglücklich über den Kopf", so der Linksfuß.
Der Selbsttreffer zum 1:1 blieb jedoch der einzige Makel im Spiel des Olivier Caillas an diesem Tag. Denn von diesem Missgeschick abgesehen, bot der Mittelfeldspieler eine klasse Vorstellung und war neben dem hervorragend aufgelegten Torwart Dirk Orlishausen Garant für den Sieg. Der Aufforderung von Trainer Stefan Emmerling an seine etablierten Spieler, das Geschehen auf dem Platz mehr an sich zu reißen, kam Caillas in jeder Sekunde nach.
Ständig anspielbar, ballfordernd- und verteilend, abgeklärt in seinen Aktionen. Dazu passte ins Bild, dass er es war, der die - wenn auch glückliche - Führung besorgte. Einen Freistoß vom Strafraumeck schlenzte er gefühlvoll in die Maschen (19.) und sorgte damit für verdutzte Mienen bei den Bremern. Und auch im zweiten Durchgang, als die laufstarken und technisch versierten Talente wieder Druck ausübten, gefiel der Deutsch-Franzose als Ruhepol.
Seinen kleinen Fauxpas hätte er wohl auch gerne beim Elfmeter wieder wett gemacht, den Fabian Stenzel clever herausgeholt hatte. Doch überließ er dem etatmäßigen Schützen Nils Pfingsten-Reddig die Ausführung. Der bedankte sich mit dem 2:1 (57.) und sorgte auch bei Erstgratulant Caillas für Erleichterung. Den Rest der umkämpften Partie brachte Rot-Weiß dann mit Geschick über die Zeit. "Es war kein schönes Spiel, aber man hat gesehen, wie wir als Mannschaft zusammengewachsen sind, uns durchgebissen haben", sagte der "Doppeltorschütze" und zollte dabei besonders Orlishausen Respekt. "Klasse, was er gehalten hat."
Durchgebissen hatte sich aber in erster Linie auch Caillas. Denn er spielt gehandicapt, da sein Kapselriss und Bänderanriss noch immer nicht komplett gesundet sind. "Naja, vor dem Spiel eine Voltaren-Tablette und Tapeverband, dann geht es schon", so der Mittelfeldspieler, der sich schon jetzt auf Unterhaching freut. "Freitag unter Flutlicht, das sind immer ganz besondere Spiele."
Trainer Emmerling war zwar mit dem Autritt seiner Elf nicht durchgängig zufrieden, sah aber positiv, dass seine mahnenden Worte unter der Woche Gehör fanden. Neben Orlishausen und Caillas gefiel Rudi Zedi als Abräumer; Pfingsten-Reddig als Elfmeter-Vollstrecker. Und auch wenn der 44-Jährige offenbar kein Freund von Zahlen ist ("Statistiken interessieren mich nicht"), hat Rot-Weiß mit ihm eine lange Negativserie geknackt. Nach über drei Jahren konnte wieder einmal bei einer zweiten Mannschaft gewonnen werden. Am 26. September 2007 war dies den Erfurtern zuletzt vergönnt. Damals gelang - ebenfalls in Bremen - ein 2:1-Auswärtserfolg.
Thomas Rudolph / 07.02.11 / TA
Quelle: http://www.thueringer-allgemeine.de
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TLZ: FC Rot-Weiß: Arbeitssieg in Bremen
Es war ein hartes Stück Arbeit, ehe Fußball-Drittligist Rot-Weiß Erfurt den ersten Auswärtssieg des Jahres unter Dach und Fach hatte.
Bremen. Es war schon ein kleines Kunststück, was die Rot-Weißen bei ihrem Auswärtssieg in Bremen ablieferten. Treffend brachte das Bremens Trainer Thomas Wolter auf den Punkt: " Ein Freistoß und ein Elfmeter haben heute gegen uns gereicht."
Damit meinte er die vorangegangenen 91. Minuten auf Platz 11 des Weserstadions. Denn da zeigten die tapferen Gäste, wie man mit drei ganzen Tormöglichkeiten effektiv zwei Tore erzielen kann. "Es war ein Arbeitssieg", stellte RWE-Coach Stefan Emmerling trocken fest. Schon die Führung für Rot-Weiß durch einen Freistoß von Caillas (18.), als er den Ball flach ins linke Eck schlenzte - zuvor wurde Malura von Gerdes gelegt - war mehr als schmeichelhaft. Denn bis dahin hätte die Reserve von Werder schon führen können. "Wir müssen uns bei Dirk Orlishausen bedanken, dass wir nicht schon früh in Rückstand geraten sind", meinte Erfurts Trainer. Speziell meinte er zwei Szenen, als nach Flanke von Profi Sandro Wagner Bremens Testroet aus Nahdistanz am Torwart scheiterte - Bertram stand in dem Moment nicht nah genug am Mann (10.). Drei Minuten später entschärfte Erfurts Schlussmann einen verdeckten Schuss von Balogun (13.).
Spielerisch zeigten sich die Gäste auch nach dem 1:0 nicht in bester Laune und erzielten am Ende gar alle Tore selbst. Auch den Ausgleich, als Caillas unglücklich nach einer Flanke von Gerdes ins eigene Tor köpfte (33.). Danach landete ein Kopfball von Ayik im Kasten (35.).
Richtigerweise fand dieser Treffer wegen Abseits keine Anerkennung. Erfurts Chancen, neben der halben die zum 1:0 führte, war ein Schuss durch Semmer, als dieser sich schön über links in den Strafraum tankte, aber verzog (38.).
Die zweiten 45 Minuten begannen ausgeglichen. RWE biss sich in den Anfangsminuten ins Spiel hinein. Es reichte danach eines genialen Spielzuges, um den Sieg unter Dach und Fach zu bringen. Semmer bediente auf links Stenzel, der marschierte Richtung Strafraum, umkurvte Werders Kapitän, zog in den 16-er rein. Aus Sicht der Gastgeber folgte eine dumme Aktion durch Stallbaum, der den Erfurter Linksverteidiger zu Fall brachte. Pfingstens-Reddig - vergangene Woche verschoss er noch - blieb in der Folge ganz cool, als er den Ball halbhoch ins linke Eck zum 2:1 versenkte (57.).
Was folgte war ein Anrennen der Gastgeber: Artmann (65.), Testroet (75.) und Nagel (84.) scheiterten am gut aufgelegten Schlussmann Orlishausen, der beim Unwetter (starker Wind und Regen) den Sieg festhielt. "Dafür stehe ich ja im Tor, um ein paar Dinger festzuhalten", meinte er gelassen. Die Jagd auf Platz ist eröffnet. Und selbst Relegationsplatz drei ist wieder in Reichweite: "Wenn es sich ergibt, darum zu kämpfen, wieso nicht", so Emmerling.
Bremen II: Duffner - Krisch, Balogun, Stallbaum (72. Schoppenhauer), Gerdes - Nagel, Maek, Thy (79. Stefanovic) Ayik (45. Artmann), - Wagner, Testroet.
Erfurt: Orlishausen - Malura, Möckel, Bertram, Stenzel - Weidlich, Zedi, Pfingsten-Reddig, Caillas - Reichwein, Semmer (89. Baumgarten).
Schiedsrichter: Marco Achmüller (Bad Füssing) - Zuschauer: 490 - Tore: 0:1 Caillas (18.), 1:1 Caillas (33./Eigentor), 1:2 Pfingsten-Reddig (57./Foulstrafstoß).
Rene Arand / 06.02.11 / TLZ
Quelle: http://www.tlz.de