TLZ: Rot-Weiß Erfurt will in Dresden bestehen
Im Spiel zwischen Dynamo Dresden und dem FC Rot-Weiß Erfurt ist viel Brisanz. Im Ostderby geht es ums Prestige und den Kampf um den dritten Platz, der zur Relegation um den Aufstieg in Liga zwei berechtigt.
Erfurt. Stürmer schalten vor dem Tor gern von Kopf auf den Autopilot um. Dominick Drexler ist Stürmer und kennt diesen Moment, wenn man alles ausblendet und nur das Eine vor Augen hat. Zwei Mal hat er alleine mit seinen Treffern in der Schlussphase so beim 3:1 das Thüringenderby entschieden. Seitdem nennen ihn die rot-weißen Fans den Derby-Held. "Ja", sagt der 20-Jährige, "seit diesem Spiel wird man in der Stadt schonmal von wildfremden Menschen auf die Schulter geklopft. Doch das Derby ist für mich Geschichte. Am Mittwoch steht das nächste an."
Dominick Drexler schwebt erst seit wenigen Wochen wieder auf Fußball-Wolke sieben. Zwei Innenbandanrisse hat er in dieser Saison erlitten, und damit die schwerste Zeit seiner noch jungen Fußballerlaufbahn hinter sich. "Das war nicht einfach für mich, so allein in einer fremden Stadt", blickt der gebürtige Bonner zurück, der im Sommer von Bayer Leverkusen nach Thüringen gewechselt war. Doch alleine war Drexler während seiner Verletzungsphasen in Erfurt nicht. Bei wichtigen Besprechungen war er bei der Mannschaft, auch Rudi Zedi hat ihm geholfen, wo er nur konnte. Wie ein Papa sei Erfurts Kapitän zu ihm gewesen, berichtet der Angreifer.
Er fühlt sich wohl in Erfurt, wo er noch Vertrag bis 2012 hat mit Option für eine weitere Saison hat. "Ich merke", sagt er, "ich werde akzeptiert. Mannschaft und Trainer vermitteln mir Selbstvertrauen. Das sind Kleinigkeiten, die einen stärker machen." Irgendwie ist Drexler ein Glücksfall für den FC Rot-Weiß. Einer mit einem im Profigeschäft besonderem Charakter. "Vor dem Heidenheim-Spiel", erzählt Cheftrainer Stefan Emmerling, "hatte er einige Tage eine Magen- und Darm-Geschichte, konnte kaum trainieren, war dann aber wieder fit. Vor dem Spiel kam er zu mir und erklärte, es reiche noch nicht für die Startelf. Die Einstellung fand ich positiv, denn ich kenne keinen Spieler, der es mag, von der Bank zu kommen."
Das Thema Aufstieg war beim FC Rot-Weiß lange tabu. Dominick Drexler war nach dem Sieg in Jena der erste, der es in den Mund nahm. Und deshalb schlottern ihm und seinen Mitspielern auch vor dem Derby in Dresden nicht die Knie. Nicht vor dem Gegner, und erst recht nicht vor der Kulisse. "Ich habe zwar", sagt Drexler, "noch nie vor 30 000 Zuschauern gespielt, aber das kann ja nur Ansporn für uns sein." Dass durch die Direktübertragung des MDR millionenfach die Augen auf Drexler und Co. gerichtet sein werden, ist ein weiterer Ansporn. Es ist das zweite Spiel der Erfurter, das in dieser Saison live über die Bildschirme flackert. Die Partie bei Hansa Rostock war im Januar die erste. Damals verlor Rot-Weiß 0:3. "Damals haben wir zu verhalten gespielt. Das werden wir diesmal nicht machen", sagt Stefan Emmerling, der auf Tom Bertram und wohl auch erneut auf Tino Semmer verzichten muss, der gestern eine Spritzenkur in sein lädiertes Knie bekam.
Gut deshalb zu wissen, dass man in Erfurt einen Dominick Drexler in der Hinterhand hat. Also Kopf ausschalten und den Autopiloten wieder einlegen. Vielleicht wird er ja erneut der Derby-Held.
Thomas Czekalla / 04.04.11 / TLZ
Quelle: http://www.tlz.de
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Liga1.tv: Stefan Emmerling vor dem "ersten Endspiel"
meinAnzeiger: SG Dynamo Dresden – FC Rot-Weiß Erfurt
Im Spiel zwischen Dynamo Dresden und dem FC Rot-Weiß Erfurt ist viel Brisanz. Im Ostderby geht es ums Prestige und den Kampf um den dritten Platz, der zur Relegation um den Aufstieg in Liga zwei berechtigt.
Erfurt. Stürmer schalten vor dem Tor gern von Kopf auf den Autopilot um. Dominick Drexler ist Stürmer und kennt diesen Moment, wenn man alles ausblendet und nur das Eine vor Augen hat. Zwei Mal hat er alleine mit seinen Treffern in der Schlussphase so beim 3:1 das Thüringenderby entschieden. Seitdem nennen ihn die rot-weißen Fans den Derby-Held. "Ja", sagt der 20-Jährige, "seit diesem Spiel wird man in der Stadt schonmal von wildfremden Menschen auf die Schulter geklopft. Doch das Derby ist für mich Geschichte. Am Mittwoch steht das nächste an."
Dominick Drexler schwebt erst seit wenigen Wochen wieder auf Fußball-Wolke sieben. Zwei Innenbandanrisse hat er in dieser Saison erlitten, und damit die schwerste Zeit seiner noch jungen Fußballerlaufbahn hinter sich. "Das war nicht einfach für mich, so allein in einer fremden Stadt", blickt der gebürtige Bonner zurück, der im Sommer von Bayer Leverkusen nach Thüringen gewechselt war. Doch alleine war Drexler während seiner Verletzungsphasen in Erfurt nicht. Bei wichtigen Besprechungen war er bei der Mannschaft, auch Rudi Zedi hat ihm geholfen, wo er nur konnte. Wie ein Papa sei Erfurts Kapitän zu ihm gewesen, berichtet der Angreifer.
Er fühlt sich wohl in Erfurt, wo er noch Vertrag bis 2012 hat mit Option für eine weitere Saison hat. "Ich merke", sagt er, "ich werde akzeptiert. Mannschaft und Trainer vermitteln mir Selbstvertrauen. Das sind Kleinigkeiten, die einen stärker machen." Irgendwie ist Drexler ein Glücksfall für den FC Rot-Weiß. Einer mit einem im Profigeschäft besonderem Charakter. "Vor dem Heidenheim-Spiel", erzählt Cheftrainer Stefan Emmerling, "hatte er einige Tage eine Magen- und Darm-Geschichte, konnte kaum trainieren, war dann aber wieder fit. Vor dem Spiel kam er zu mir und erklärte, es reiche noch nicht für die Startelf. Die Einstellung fand ich positiv, denn ich kenne keinen Spieler, der es mag, von der Bank zu kommen."
Das Thema Aufstieg war beim FC Rot-Weiß lange tabu. Dominick Drexler war nach dem Sieg in Jena der erste, der es in den Mund nahm. Und deshalb schlottern ihm und seinen Mitspielern auch vor dem Derby in Dresden nicht die Knie. Nicht vor dem Gegner, und erst recht nicht vor der Kulisse. "Ich habe zwar", sagt Drexler, "noch nie vor 30 000 Zuschauern gespielt, aber das kann ja nur Ansporn für uns sein." Dass durch die Direktübertragung des MDR millionenfach die Augen auf Drexler und Co. gerichtet sein werden, ist ein weiterer Ansporn. Es ist das zweite Spiel der Erfurter, das in dieser Saison live über die Bildschirme flackert. Die Partie bei Hansa Rostock war im Januar die erste. Damals verlor Rot-Weiß 0:3. "Damals haben wir zu verhalten gespielt. Das werden wir diesmal nicht machen", sagt Stefan Emmerling, der auf Tom Bertram und wohl auch erneut auf Tino Semmer verzichten muss, der gestern eine Spritzenkur in sein lädiertes Knie bekam.
Gut deshalb zu wissen, dass man in Erfurt einen Dominick Drexler in der Hinterhand hat. Also Kopf ausschalten und den Autopiloten wieder einlegen. Vielleicht wird er ja erneut der Derby-Held.
Thomas Czekalla / 04.04.11 / TLZ
Quelle: http://www.tlz.de
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Liga1.tv: Stefan Emmerling vor dem "ersten Endspiel"
meinAnzeiger: SG Dynamo Dresden – FC Rot-Weiß Erfurt