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02./03.10.2010
Kicker: Reichwein zimmert Erfurt zum Unentschieden

MDR: Erfurt rettet zweiten Auswärtspunkt

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TA (Erfurt): Rot-Weiße A-Junioren mit ausländischem Trio

Ein nicht alltägliches Trio hat im Nachwuchs des FC Rot-Weiß angedockt. Nach den Kanadiern Graham Fisher und Srdjan Gajic im Januar ist seit Saisonbeginn nun auch der Engländer Rhys Tyler in Erfurts A-Juniorenmannschaft gelandet.

Erfurt. Alle drei stehen am Sonntag im Gebreite im A-Junioren-Aufgebot der Rot-Weißen, wenn die ab 12 Uhr in der Regionalliga ihre drei Pflichtzähler gegen Türkiyemspor Berlin einfahren wollen.

Während die Kanadier gegen die Berliner zunächst nur eine Option sein werden (Fisher nach langer Verletzung, Gajic derzeit zweite Wahl hinter Baumgarten) steht Rhys Tyler zum fünften Mal und damit in allen Partien im Startaufgebot. Der Defensivakteur spricht zwar (noch) so gut wie kein Wort Deutsch. Er hat aber offensichtlich seine "German-Kicker-Lektion" schon so gut gelernt, dass er bereits im Männer-Eliteteam mittrainieren darf. Bei den A-Junioren ist er hinten links eine Bank.

Dem Internet sei Dank! Ohne das moderne Medium, im speziellen Fall die Agentur "Bang" mit Ex-Nationalspieler Jens Nowotny, wäre der beidbeinig befähigte, bissige Linksverteidiger nie und nimmer in Erfurt gelandet. Und das ging so: Preußer begab sich per Internet-Plattform auf die Suche nach einem Linksverteidiger. Über einen Spielerberater ist der Kontakt zu Rhys Tyler schnell hergestellt worden. Der zu diesem Zeitpunkt noch 17-Jährige war gerade dem Nachwuchs des FC Reading (in England nur bis 18 Jahre) entwachsen. Eine so genannte zweite Mannschaft im Spielbetrieb besaß der FC Reading nicht, übereilte Probetrainings u.a. beim Erstdivisionär FC Wigan liefen schief. "Dass mich der Verein, für den ich immerhin acht Jahre gespielt habe, nicht übernehmen wollte, hat er mir leider viel zu spät gesagt. Damit hatte ich kaum noch Wechsel-Optionen," erklärt Rhys Tyler seine Wahl, in Deutschland und speziell in Erfurt beim FC Rot-Weiß für zwei Wochen vorzuspielen. Trainer Christian Preußer erinnert sich: "Schon nach den ersten Tests war klar, das ist einer für uns. Der ist bei guter Technik schnell, griffig und spielverständig. Da hat der Verein schnell zugegriffen und ihn mit einem Kontrakt plus Option für die nächste Saison ausgestattet."

Mit der deutschen Sprache klappt es zwar noch nicht, aber seine sportlichen Ziele weiß Rhys ganz klar zu benennen: "Ich will nichts anderes als Fußball-Profi werden." Der Schwarzschopf, der ohne Familie nach Erfurt gekommen ist, schwärmt vom FC Arsenal London: "Das wäre ein tolles Ding, da irgendwann mal spielen zu können." Typisch englisch ist er aber sofort wieder auf dem Boden der Realität: "Eine Vision, mehr nicht."

Irgendwie bleibt aber doch die noch vage Erkenntnis hängen: Der will, ist heiß. Der ist mit seinen präzisen Vorstellungen und seiner zielorientierten Einstellung noch nicht am Ende seines Kicker-Lateins.

Zunächst aber gilt es, sich der Sprache seines neuen Wahllandes zu widmen. Ein Glücksfall für Tyler ist, dass sein Trainer Preußer perfekt Englisch spricht, so dass der Coach ihm nicht nur sportlich auf die Beine helfen kann. Ab Oktober bekommt der junge Engländer Deutschunterricht. Und da ist ja auch noch Philip Sibrins, Neuzugang und linker Verteidiger beim Oberligisten Rot-Weiß II und der einzige Deutsche im WG-Kleeblatt. Ob er will oder nicht: Ihm, mit 19 Jahren der "Oldie", kommt die Aufgabe zu, seine "Youngster" in die Geheimnisse der Umgangssprache einzuweihen.

Die Sprache des Fußballs hat Rhys, der neben Fußball auch Golf mag, schon intus. Obwohl er sagt: "In Deutschland wird schon anders gespielt als in England. Für mich war zum Beispiel das Vorwärts-Pressing, das es in England so nicht gibt, völlig neu." Das Rot-Weiß-Trainerduo inzwischen hat sich Co-Trainer Norman Loose hinzugesellt guckt sich lächelnd an und befindet wie aus einem Munde: "Rhys hat auch das ganz schnell begriffen."

Am Sonntag wird er das da sind sich die beiden Trainer absolut sicher auch gegen Türkiyemspor beweisen. Für ihn wie auch die Trainer zählt ohnehin nur ein Dreier. Norman Loose präzisiert: "Wir wollen zurück in die Bundesliga. Da gibt es für jede Menge Siege keine Alternative." Christian Preußer als "alter" Berliner weiß: "Wir müssen denen frühzeitig die Lust am Spiel nehmen. Dann wird es über den Sieger der Partie keine zwei Meinungen geben."

Manfred Höner / 01.10.10 / TA

Quelle: http://www.thueringer-allgemeine.de
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