TA: Kein Neuer bei Rot-Weiß
- Kaderplanung vorest abgeschlossen
- keine Last-Minute-Verpflichtung vor Ende der Transferperiode
- mit O. Caillas wurde die wichtigste Baustelle (linkes Mittelfeld) geschlossen
- es könnte laut R. Hörgl allerdings sein, dass noch ein arbeitloser Spieler geholt wird
- bei der angespannten Finanzlage müsste dies aber "ein Schnäppchen" sein
- für welche Position noch ein Spieler gesucht wird, wollte R. Hörgl für sich behalten, um keine Unruhe im Team zu erzeugen
Quelle: Printausgabe
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TA: Ex-Profi Norman Loose ist jetzt RWE-Jugendtrainer
Am Mittwoch stellt der FC Rot-Weiß sein künftiges Nachwuchskonzept der Öffentlichkeit vor. Ein Bestandteil ist Ex-Profi Norman Loose. Der vor einem Jahr aussortierte Spieler hat als Jugendtrainer eine neue Herausforderung gefunden.
Erfurt. Dieser Montag war die Ausnahme. Norman Loose stieg nicht ins Auto, um die 60 Kilometer von Floh-Seligenthal nach Erfurt zu fahren. Dieser Tag gehörte allein Luca Lion. Er wurde zwei - und der stolze Papa stand, statt auf dem Trainingsplatz bei Rot-Weiß, im Garten am Grill. Bei Regen und gefühlten null Grad. Was macht man nicht alles für den lieben Nachwuchs...
Dass sich Loose nicht nur um seinen kleinen Sohn, sondern seit Juli auch um eine Schar kickender Teenager kümmert, war vor einem Jahr noch nicht abzusehen. "Ich wollte eigentlich noch bis 35 auf Drittliga-Niveau spielen", sagt er und blickt auf den schwersten Moment seiner Karriere zurück. Rainer Hörgl offerierte ihm am ersten Trainingstag, dass er nicht mit ihm plane. "Das war hart", gibt Loose zu, "aber ehrlich. So wusste ich wenigstens, woran ich bin."
Wie es weitergehen soll, allerdings nicht. Mit 29 fühlte er sich noch nicht zu alt für den Fußball. Es lagen auch Angebote vor, unter anderem ein unterschriftsreifer Vertrag von Wacker Burghausen. Doch nach fünf Jahren in Unterhaching und Aue erneut die Tasche zu packen und die Heimat zu verlassen, widerstrebte ihm. Zumal er sich jetzt mit Ehefrau Denise und Luca unweit des Rennsteiges ein eigenes Zuhause geschaffen hatte.
Die Entscheidung für die Familie und gegen den Fußball bereut Loose nicht. Weil er die Zeit mit Frau und Kind genossen und mit dem Fußball nie abgeschlossen hat. Sein Sportmanagement-Studium hätte ihm sicher auch den Einstieg in die Geschäftsstelle eines Vereins oder Verbandes ermöglicht. Aber für den einstigen Verteidiger war sein künftiges Betätigungsfeld schnell klar: Sportplatz statt Schreibtisch.
"Als ich den B-Lizenz-Lehrgang absolviert und angefangen habe, am Stützpunkt in Suhl die 8- bis 10-Jährigen zu trainieren, wusste ich, was ich machen will", sagt Loose. Auch emotional hatte er sich nur wenige Monate nach dem ungewollten Laufbahn-Ende vom Spieler-Dasein verabschiedet. Mittlerweile sieht er Fußballspiele im Fernsehen "mit ganz anderen Augen".
Der Neuanfang beim FC Rot-Weiß stellte kein Problem für ihn dar: "Es war eine saubere Trennung damals." Groll gegen Hörgl hegte er nicht. So sei das eben in dem Geschäft. Vielmehr freue er sich, die Chance bei seinem Heimatverein bekommen zu haben, erste Erfahrungen als Trainer zu sammeln. Den Schnupperstunden bei den C2-Junioren folgte nun das Co-Trainer-Amt bei den aus der Bundesliga abgestiegenen A-Junioren. An der Seite von Deutschlands jüngstem A-Lizenz-Inhaber Christian Preusser (26) soll Loose die Erfurter Talente möglichst wieder zurück ins Oberhaus führen. "Eine reizvolle Aufgabe", sagt der Ex-Profi (110 Zweitliga- und 39 Drittliga-Einsätze), "aber auch keine einfache. Jena und RB Leipzig sind die Aufstiegsfavoriten."
Loose geht es jedoch nicht nur um Ergebnisse. "Ich möchte die Jungs auch als Persönlichkeiten weiterbringen", sagt er. Gemeinsam mit Preusser und Piet Schönberg ist der 30-Jährige zudem für die gesamte Nachwuchs-Koordination im Verein verantwortlich. 12-Stunden-Tage sind keine Seltenheit. Loose nimmt das gern in Kauf, um die Bedeutung des Neuaufbaus wissend: "Professionellere Strukturen waren notwendig. Um eine Chance auf die 2. Bundesliga zu haben, ist ein gesunder Unterbau eine wichtige Voraussetzung."
Er selbst und die einstigen Mitspieler im Rot-Weiß-Nachwuchs sind die besten Beispiele dafür: Clemens Fritz und Marco Engelhardt, wie er Jahrgang 1980, gelang der Durchbruch im bezahlten Fußball. Jetzt will Loose solche Talente finden und fördern. Denn eines steht für ihn fest: Einen Cheftrainer-Posten im Profibereich wird er nicht bekleiden. "Dann wäre ich ja wieder ständig nur unterwegs", sagt Loose. Und das Nomaden-Leben hat er schließlich hinter sich gelassen.
Marco Alles / 01.09.10 / TA
Quelle: http://www.thueringer-allgemeine.de
- Kaderplanung vorest abgeschlossen
- keine Last-Minute-Verpflichtung vor Ende der Transferperiode
- mit O. Caillas wurde die wichtigste Baustelle (linkes Mittelfeld) geschlossen
- es könnte laut R. Hörgl allerdings sein, dass noch ein arbeitloser Spieler geholt wird
- bei der angespannten Finanzlage müsste dies aber "ein Schnäppchen" sein
- für welche Position noch ein Spieler gesucht wird, wollte R. Hörgl für sich behalten, um keine Unruhe im Team zu erzeugen
Quelle: Printausgabe
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TA: Ex-Profi Norman Loose ist jetzt RWE-Jugendtrainer
Am Mittwoch stellt der FC Rot-Weiß sein künftiges Nachwuchskonzept der Öffentlichkeit vor. Ein Bestandteil ist Ex-Profi Norman Loose. Der vor einem Jahr aussortierte Spieler hat als Jugendtrainer eine neue Herausforderung gefunden.
Erfurt. Dieser Montag war die Ausnahme. Norman Loose stieg nicht ins Auto, um die 60 Kilometer von Floh-Seligenthal nach Erfurt zu fahren. Dieser Tag gehörte allein Luca Lion. Er wurde zwei - und der stolze Papa stand, statt auf dem Trainingsplatz bei Rot-Weiß, im Garten am Grill. Bei Regen und gefühlten null Grad. Was macht man nicht alles für den lieben Nachwuchs...
Dass sich Loose nicht nur um seinen kleinen Sohn, sondern seit Juli auch um eine Schar kickender Teenager kümmert, war vor einem Jahr noch nicht abzusehen. "Ich wollte eigentlich noch bis 35 auf Drittliga-Niveau spielen", sagt er und blickt auf den schwersten Moment seiner Karriere zurück. Rainer Hörgl offerierte ihm am ersten Trainingstag, dass er nicht mit ihm plane. "Das war hart", gibt Loose zu, "aber ehrlich. So wusste ich wenigstens, woran ich bin."
Wie es weitergehen soll, allerdings nicht. Mit 29 fühlte er sich noch nicht zu alt für den Fußball. Es lagen auch Angebote vor, unter anderem ein unterschriftsreifer Vertrag von Wacker Burghausen. Doch nach fünf Jahren in Unterhaching und Aue erneut die Tasche zu packen und die Heimat zu verlassen, widerstrebte ihm. Zumal er sich jetzt mit Ehefrau Denise und Luca unweit des Rennsteiges ein eigenes Zuhause geschaffen hatte.
Die Entscheidung für die Familie und gegen den Fußball bereut Loose nicht. Weil er die Zeit mit Frau und Kind genossen und mit dem Fußball nie abgeschlossen hat. Sein Sportmanagement-Studium hätte ihm sicher auch den Einstieg in die Geschäftsstelle eines Vereins oder Verbandes ermöglicht. Aber für den einstigen Verteidiger war sein künftiges Betätigungsfeld schnell klar: Sportplatz statt Schreibtisch.
"Als ich den B-Lizenz-Lehrgang absolviert und angefangen habe, am Stützpunkt in Suhl die 8- bis 10-Jährigen zu trainieren, wusste ich, was ich machen will", sagt Loose. Auch emotional hatte er sich nur wenige Monate nach dem ungewollten Laufbahn-Ende vom Spieler-Dasein verabschiedet. Mittlerweile sieht er Fußballspiele im Fernsehen "mit ganz anderen Augen".
Der Neuanfang beim FC Rot-Weiß stellte kein Problem für ihn dar: "Es war eine saubere Trennung damals." Groll gegen Hörgl hegte er nicht. So sei das eben in dem Geschäft. Vielmehr freue er sich, die Chance bei seinem Heimatverein bekommen zu haben, erste Erfahrungen als Trainer zu sammeln. Den Schnupperstunden bei den C2-Junioren folgte nun das Co-Trainer-Amt bei den aus der Bundesliga abgestiegenen A-Junioren. An der Seite von Deutschlands jüngstem A-Lizenz-Inhaber Christian Preusser (26) soll Loose die Erfurter Talente möglichst wieder zurück ins Oberhaus führen. "Eine reizvolle Aufgabe", sagt der Ex-Profi (110 Zweitliga- und 39 Drittliga-Einsätze), "aber auch keine einfache. Jena und RB Leipzig sind die Aufstiegsfavoriten."
Loose geht es jedoch nicht nur um Ergebnisse. "Ich möchte die Jungs auch als Persönlichkeiten weiterbringen", sagt er. Gemeinsam mit Preusser und Piet Schönberg ist der 30-Jährige zudem für die gesamte Nachwuchs-Koordination im Verein verantwortlich. 12-Stunden-Tage sind keine Seltenheit. Loose nimmt das gern in Kauf, um die Bedeutung des Neuaufbaus wissend: "Professionellere Strukturen waren notwendig. Um eine Chance auf die 2. Bundesliga zu haben, ist ein gesunder Unterbau eine wichtige Voraussetzung."
Er selbst und die einstigen Mitspieler im Rot-Weiß-Nachwuchs sind die besten Beispiele dafür: Clemens Fritz und Marco Engelhardt, wie er Jahrgang 1980, gelang der Durchbruch im bezahlten Fußball. Jetzt will Loose solche Talente finden und fördern. Denn eines steht für ihn fest: Einen Cheftrainer-Posten im Profibereich wird er nicht bekleiden. "Dann wäre ich ja wieder ständig nur unterwegs", sagt Loose. Und das Nomaden-Leben hat er schließlich hinter sich gelassen.
Marco Alles / 01.09.10 / TA
Quelle: http://www.thueringer-allgemeine.de